Sonderausstellung

Die Interventionen finden Sie am Ende der Dauerausstellung "Alltag Zwangsarbeit 1938-1945" in Baracke 2.


Ganz Europa kickte in Berlin

Fußball und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus

31. Mai - 3. November 2024

Was heute verblüfft: Nach Deutschland verschleppte Zwangsarbeiter spielten Fußball – wenn auch streng reguliert. Männern aus Polen und der Sowjetunion war das Spiel aus rassistischen Gründen verboten, doch einige spielten trotzdem. Denn Kicken war eine willkommene Ablenkung, um den schweren Alltag in der Fremde zu vergessen und sich selbst zu behaupten. Frauen waren nur als Zuschauerinnen bei den Turnieren zugelassen.

Anlässlich der UEFA EURO 2024 der Männer widmet sich die Ausstellung den fußballspielenden Zwangsarbeitern. Grundlage ist die Überlieferung eines Niederländers mit Fotos von Turnieren seiner Landsleute gegen andere Mannschaften. Zudem werden die Biografien eines niederländischen, eines polnischen und eines deutsch- jüdischen Zwangsarbeiters präsentiert.

Begleitprogramm zur Ausstellung

Veranstaltungen:

30. Mai | 19 Uhr: Eröffnung
11. Juli | 18 Uhr: Fußball: Rassismus und Antisemitismus - gestern und heute

Kuratorenführungen:

Sonntag, 9. Juni | 13 Uhr
Sonntag, 1. September | 13 Uhr

Führungen

Sonntag, 16. Juni | 13 Uhr (English)
Sonntag, 23. Juni | 13 Uhr
Sonntag, 30. Juni | 13 Uhr (English)
Sonntag, 7. Juli | 13 Uhr (English)
Sonntag, 14. Juli | 13 Uhr (English)

Ohne Anmeldung, Eintritt frei.

Führungen und Workshop für Schulklassen und Interessierte:

Auf Anfrage: bildung_ns-zwangsarbeit(at)topographie.de | 030 / 63 90 288-27


Flyer

Stimmen zur Ausstellung

 

Fußball und Zwangsarbeit. Selbstbehauptung auf dem Rasen

Noch immer gibt es Themen, die in der Erinnerungsarbeit im Hintergrund stehen: So haben die Nationalsozialsten über 26 Millionen Männer, Frauen und Kinder als Zwangsarbeiter eingesetzt. Was wenig bekannt ist: Einige dieser Arbeiter durften auch Fußball spielen.

Von Ronny Blaschke | 05.05.2024

Deutschlandfunk

NS-Zwangsarbeit und Fußball

Während des Zweiten Weltkriegs zwang das nationalsozialistische Regime Millionen von Menschen aus den besetzten Gebieten Europas zur Arbeit im Deutschen Reich. Zwangsarbeiter wurden unter oft unmenschlichen Bedingungen in Fabriken, auf Bauernhöfen und auch in der Kriegsproduktion eingesetzt. Doch Zwangsarbeit fand nicht nur in der Industrie statt – auch im Bereich des Fußballs spielte sie eine Rolle.

28. Mai 2024

Fußballfrequenz

Schuften und kicken

Für die meisten Zwangsarbeiter wie für die Zuschauer war das Fußballspiel wohl eine willkommene Abwechslung vom immensen Arbeitsdruck, den Schikanen der Aufseher und der fehlenden Privatsphäre in den Schlafbaracken. Das Spiel konnte den Lebenswillen bewahren.

Klaus Hillenbrand | 12. 7. 2024

taz