Ganz Europa kickte in Berlin

Fußball und Zwangsarbeit im Nationalsozialismus

31. Mai - 3. November 2024

Was heute verblüfft: Nach Deutschland verschleppte Zwangsarbeiter spielten Fußball – wenn auch streng reguliert. Männern aus Polen und der Sowjetunion war das Spiel aus rassistischen Gründen verboten, doch einige spielten trotzdem. Denn Kicken war eine willkommene Ablenkung, um den schweren Alltag in der Fremde zu vergessen und sich selbst zu behaupten. Frauen waren nur als Zuschauerinnen bei den Turnieren zugelassen.

Anlässlich der UEFA EURO 2024 der Männer widmet sich die Ausstellung den fußballspielenden Zwangsarbeitern. Grundlage ist die Überlieferung eines Niederländers mit Fotos von Turnieren seiner Landsleute gegen andere Mannschaften. Zudem werden die Biografien eines niederländischen, eines polnischen und eines deutsch-jüdischen Zwangsarbeiters präsentiert.

Tödliche Zwangsarbeit in Karya

Deutsche Besatzung und der Holocaust in Griechenland

5. September 2024 - 2025

Ein Projekt des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Universität Osnabrück.

Wie kann eine gemeinsame Auseinandersetzung in Deutschland und Griechenland mit der kaum bekannten Geschichte der NS-Zwangsarbeit im besetzten Griechenland gefördert werden? Innovative und partizipative Formen der Geschichtsvermittlung und bi-nationale Begegnungsprojekte stärken gegenseitiges Verständnis und damit europäische Werte.

Ausgehend von bislang nicht publizierten Fotos der Zwangsarbeit jüdischer Männer an der Bahnstrecke in Karya wird eine multiperspektivische Wanderausstellung erarbeitet. Unter Einbeziehung von Studierenden aus Deutschland und Griechenland untersucht die Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften der Universität Osnabrück den Ort geoarchäologisch nach Massengräbern und Spuren der Zwangsarbeit und entwickelt ein qualitativ und visuell hochwertiges 3-D-Modell, das den Tatort erfahrbar macht. In einem partizipativen Ansatz fließen Ergebnisse von Zeitzeugenbegegnungen und Workshops mit Nachkommen von Überlebenden in das deutsch-griechische Projekt ein.

Die Ausstellung wird mit Mitteln des Bundesministerium der Finanzen durch die Stiftung EVZ gefördert.

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Die Befreiung der NS-Zwangsarbeiter*innen in Berlin 1945 (Arbeitstitel)

Ende April 2025 – Herbst 2025

Etwa 500.000 NS-Zwangsarbeiter*innen hielten sich während des Krieges unfreiwillig in der „Lagerstadt“ Berlin auf. Wie erlebten sie die Phase des Umbruchs im Jahr 1945, in der sie vom System der NS-Zwangsarbeit befreit wurden?

Im Frühling 2025 jährt sich die Befreiung vom NS-Regime zum 80. Mal. Zu diesem Anlass sollen die Erfahrungen von zivilen Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangenen und KZHäftlingen aus ganz Europa, die in Berlin zur Arbeit gezwungen wurden, in den Mittelpunkt gerückt werden. Die geplante Sonderausstellung beleuchtet den Zeitraum von der letzten Kriegsphase, über die Befreiung durch die Rote Armee bis hin zur unmittelbaren Nachkriegszeit.