Coenraad Liebrecht Temminck-Groll

Coenraad Liebrecht Temminck-Groll wurde 1925 in Amsterdam geboren. Bei der Besetzung der Niederlande studierte er Mathematik. Als sich Temminck-Groll wie viele andere niederländische Studenten im Mai 1943 weigerte, eine Loyalitätserklärung für die deutschen Besatzer zu unterschreiben, wurde er im Alter von 18 Jahren zur Zwangsarbeit ins Reichsgebiet und nach Berlin verschleppt.

In Berlin-Marienfelde musste Temminck-Groll für die Maschinenfabrik Fritz Werner AG arbeiten, einer bekannten Rüstungsschmiede. Im Frühjahr 1944 plante er die Flucht aus Berlin. Er versteckte sich unter einem Zugwaggon im Linienverkehr von Berlin nach Amsterdam und erreichte erfolgreich seine Heimatstadt, wo er bis zur Befreiung untertauchte.

Nach Kriegsende studierte Coenraad Liebrecht Temminck-Groll Architektur und wurde ein erfolgreicher Architekt, Konservator und Universitätsprofessor an der Hochschule von Delft. Als Spezialist für Restaurierungen historischer Gebäude war er auch in Deutschland tätig, zuletzt in Potsdam.