Maria Kawecka

Maria Kawecka wurde 1918 im polnischen Lewiny, 40 km von Łódź entfernt, geboren. Im April 1942 holten die Deutschen die 24 jährige Maria, ihre zwei Brüder und ihre Eltern ab. Die Geschwister gingen auf einen Transport zur Arbeit nach Güstrow. Maria Kawecka musste drei Monate als Kindermädchen bei einem Gärtner aushelfen. Als sie nach Łódź zurückkehrte, wurde sie kurze Zeit darauf bei einer Razzia in einer Straßenbahn erneut festgenommen. Zusammen mit vielen anderen Frauen kam sie zu einer Sammelstelle, wo die Frauen nackt von deutschen Männern untersucht werden, was sie als sehr demütigend empfand.

Von Łódź ging die Fahrt nach Berlin. Maria Kawecka kam in ein Lager in Reinickendorf. Arbeiten musste sie in der Rüstungsindustrie. Im Sommer 1944 flüchtete sie, aber Polizisten griffen sie auf und brachten sie in das Gestapo-Arbeitslager Fehrbellin bei Neuruppin. Dort musste sie drei Monate lang schwere Arbeit in einer Bastfaserfabrik verrichten. Als sie nach ihrer Entlassung wieder zur Arbeit zurückkehrte, wog sie nur noch 28 kg. Keine der anderen Zwangsarbeiterinnen erkannte sie wieder. 1944 wurde die Fabrik in Reinickendorf bei einem Luftangriff schwer beschädigt und die Produktion nach Klausdorf bei Teltow verlegt. Dort arbeitete Maria Kawecka bis zur Befreiung.

Zurück in Polen war Maria Kawecka an der Technischen Hochschule in Łódź angestellt. Sie starb 2007 in Łódź.