44 Mark für Deutsche, 5 Mark für Russen
Die Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeit
Die Bezahlung, die Tätigkeit, der Arbeitsumfang, letztlich der gesamte Arbeitsalltag wurde durch die Herkunft der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter bestimmt. Die hierarchischen und rassenideologischen Vorgaben der Nationalsozialisten trennten „germanische Arbeiter“ und „fremdvölkische Arbeitskräfte“ und unterschieden dabei zwischen Nord-, West-, Südost- und Osteuropäern.
Als „höherwertig“ angesehene Menschen wie Westeuropäer und Tschechen bekamen mit 44 Reichsmark pro Woche den gleichen Basislohn wie Deutsche. Den sogenannten „Ostarbeitern“ aus der Sowjetunion blieben hingegen nur 5 Reichsmark Wochenlohn. Später bekamen sie zur Leistungssteigerung geringfügig mehr.
Zudem waren die „Ostarbeiter“ von Arbeitsschutzrichtlinien ausgenommen. Sie hatten ebensowenig Anspruch auf Urlaub. Zwangsarbeit bedeutete im Kriegsverlauf immer länger werdende Arbeitszeiten und kurze Pausen, zunehmende Kontrollen und ständige Bedrohung durch Strafen, wie die Einweisung in ein Gestapo-Arbeitslager.
Rassistische Diskriminierungen und Willkür in vielerlei Hinsicht bis hin zu körperlicher Gewalt waren in vielen Betrieben Alltag für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.