Ausstellungsarchiv

2024

Luise

Archäologie eines Unrechts

16. Juni 2023 - 25. Februar 2024

Fałków, April 1941. Der junge Pole Walerian wird zur Zwangsarbeit nach Bremen verschleppt. Auf dem Hof bleibt er nur zehn Tage, hat Sprachprobleme, bekommt Heimweh. Plötzlich brennt die Scheune. Die Bäuerin lässt ihn abholen, die Gestapo bringt ihn ins KZ Neuengamme. An ihm soll ein Exempel statuiert werden.

Stefan Weger gibt Einblicke in die Geschichte Walerians und der Bauerstochter Luise, Wegers Urgroßmutter, die auf tragische Weise zum Schicksal des Jungen beitrug. Als Teil der vierten Nachkriegsgeneration stellt er Fragen nach Schuld, Verantwortung und zeitgemäßen Formen des Erinnerns.

Der Dokumentarfotograf und Fotojournalist Stefan Weger lebt in Berlin und arbeite u.a. für den Tagesspiegel. Er studierte  Sozialwissenschaften, Wirtschaft und Politik und Fotografie an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin.

Die Ausstellung entstand in den Jahren 2018 bis 2021 und wurde erstmals im Rahmen der Ausstellung VIERZEHN der Absolventenklasse 2020/21 der Ostkreuzschule für Fotografie ausgestellt.

Ausstellungsflyer

2023

Vergessen und Vorbei?

Das Lager Lichterfelde und die französischen Kriegsgefangenen

28. Oktober 2022 - 31. Mai 2023

Vom 13. Juni bis zum 27. August in der Schwartzschen Villa in Steglitz-Zehlendorf zu sehen

Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Gegenwart: 2017 stellte sich heraus, dass sich im Süden des Berliner Ortsteils Lichterfelde Baracken eines Kriegsgefangenenlagers erhalten haben. Hier internierte die Wehrmacht von 1940 bis 1945 vor allem französische Soldaten. Das Gelände soll nun mit Wohnungen bebaut und die historischen Baracken größtenteils abgerissen werden.

Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des Lagers Lichterfelde und der französischen Kriegsgefangenen in Berlin. Die Entwicklung des Ortes wird von der Vorkriegszeit über die Nutzung als Kriegsgefangenenlager bis zur gegenwärtigen Bauplanung dargestellt. Ausgewählte Biografien eröffnen weitere Perspektiven auf das Lager. Die Ausstellung leistet einen Beitrag zu der Debatte, was mit diesem wichtigen historischen Ort geschehen soll.

Die Ausstellung ist dreisprachig: Deutsch | English | français

Einladung zur Eröffnung in der Schwartzschen Villa

Ausstellungsflyer  Aufzeichnungen des Begleitprogramms

 

 

2022

Zwangsarbeit in Berlin 1938-1945

13. April 2020 - 12. Dezember 2022
Freiluftausstellung

Wer waren die Menschen, die in Berlin Zwangsarbeit leisten mussten, woher kamen sie und unter welchen Bedingungen mussten sie leben und arbeiten? Wer waren die Profiteure und wer organisierte und verwaltete den Zwangsarbeitseinsatz? Wie war das Nachkriegsschicksal der Überlebenden? Welche Spuren hinterließ der massenhafte Zwangsarbeitseinsatz im Berliner Stadtraum und in der Erinnerung der Berliner Bevölkerung?

Diesen und anderen Fragen geht diese Ausstellung nach, die auf der Grundlage der regionalen Forschungen von elf Regionalmuseen und Einrichtungen 2002 erarbeitet wurde.

Die Geschichte von Valentin S.

Eine „Poster-Novel“ von Ihor Tvoronovych

Eine „Poster-Novel“ zum Schicksal eines ukrainischen Zwangsarbeiters von Ihor Tvoronovych

Die Poster erzählen die Geschichte von Valentin S., der während des Zweiten Weltkrieges NS-Zwangsarbeiter war. Jedes Bildmotiv spiegelt einen Moment in der Geschichte von Valentin S. wider. Die Plakate lassen sich als eine zusammenhängende Geschichte lesen, sie sind wie ein Roman in Bildern. Die Arbeiten wurden durch historische Abbildungen ergänzt. Heute erleben viele Opfer der NS-Gewaltherrschaft erneut einen Krieg in der Ukraine. Die Ausstellung ist eine Solidaritätsbekundung.

Die Geschichte von Valentin S. wurde auf zweierlei Weise in der Familie überliefert: auf einer Postkarte und mündlich von seiner Schwester: Valentin S. wurde aus Kyiv in das Durchgangslager Genthin in der Nähe von Berlin verschleppt. Anschließend arbeitete er mit seiner Schwester auf einem Bauernhof im Berliner Umland. Nach einem Streit mit dem Bauern wurde Valentin zur Strafe in ein westfälisches Bergwerk geschickt. Von dort floh er wegen der sehr schweren Arbeit und versteckte sich einige Zeit vor den Behörden. Der letzte Hinweis auf Valentin S. ist in den Listen des Konzentrationslagers Dachau zu finden: Sein Name ist mit dem Todesdatum 1944 vermerkt. Die Hintergründe seines Todes sind unklar.

Valentin S. war der Großonkel des Künstlers. Die Plakatserie ist für Ihor Tvoronovych eine Studie zur Familiengeschichte. Er will damit bestimmte Schlüsselmomente der Geschichte emotional verständlich machen. Dafür nutzt er Methoden der Produktwerbung: Hierbei wird die Geschichte einer Person erzählt, um eine emotionale Verbindung zum „Verbraucher“ herzustellen. Ihor Tvoronovych nutzt dieses Prinzip, um die empathische Wirkung zu verstärken. Zugleich bricht er viele Motive ironisch und versetzt sie mit modernen Elementen. Dadurch bietet der Künstler einen völlig neuen Ansatz zum Verständnis von Geschichte – mit Hilfe der neuen Form „Poster-Novel“.

Die Lebensgeschichte von Valentin S. hat viele Berührungspunkte mit dem Schicksal anderer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – und ist gleichzeitig ein einzigartiges Beispiel für den Kampf eines unterdrückten Individuums gegen ein autoritäres System. Der Zwangsarbeiter Valentin S. war ein Opfer der NS-Diktatur. Er hat sich jedoch bis zu seinem Tod immer wieder gegen das Regime aufgelehnt und seinen eigenen Handlungswillen demonstriert. Das zeigt auch die Ausstellung von Ihor Tvoronovych.

Über den Künstler:

Ihor Tvoronovych ist ein 26-jähriger Künstler, Grafikdesigner und politischer Aktivist aus Kyiv. Er leitete die Organisation „Free Education Space“. Vor dem Kriegsausbruch unterrichtete und promovierte er an der Fakultät für Architektur der Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur in Kyiv. Zugleich gab Ihor Tvoronovych einen Kurs über universelles Design, ist Freiwilliger bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) und engagierte sich in sozialen Projekten. Zu seinen Interessensgebieten gehören soziale und politische Fragen des Lebens in Europa, Menschenrechte und universelles Design. Ihor ist weiter in der Ukraine, aufgrund einer Erkrankung ist er nicht zum Militär eingezogen. Er engagiert sich weiter sozial für seine Mitbürger und zeichnet das, was er sieht.

 

Die Ausstellung wird unterstützt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, Meet-up: deutsch-ukrainische Jugendbegegnungen und dem Programm "Zukunft Stipendium" sowie dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.

"... denn der Schrank der Franzosen steht in unserem Keller."

Ein einfaches Objekt als greifbare Erinnerung

01. März - 7. August 2022 (verlängert)

„Dann bauten sie für unseren Luftschutzkeller einen robusten Schrank, der einen Puff vertragen konnte. Auf wunderbare Weise hat er all die Jahre überlebt, ist sogar nach dem Krieg, auseinandergenommen, in tiefer Nacht, heimlich mit der S-Bahn nach dem Westen übergewechselt und steht nun in unserem Keller in Spandau.“
Rosemarie Erdmann: Die andere Seite des Triftweges (1938), www.kindheit-und-politik.de

Erbaut wurde der Holzschrank von französischen Kriegsgefangenen. Diese mussten in einer Fleischwarenfabrik in Berlin-Lichtenberg Zwangsarbeit leisten, und waren zudem direkt im Fabrikgebäude untergebracht. Im Nachbarhaus wohnte Rosemarie Erdmann (*1929 geb. Heinze), deren Vater als Maschinenmeister in der Fabrik arbeitete. Einige der französischen Zwangsarbeiter fertigten für den Luftschutzkeller der Familie Heinze auch einen Holzschrank an.

Diesen Schrank bewahrte Rosemarie nach dem Krieg über Jahrzehnte hinweg bis zu ihrem Tod 2015 in ihrem Keller auf. Über den Verein Berliner Unterwelten kam das Objekt 2021 in die Sammlung des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit.

Der Schrank symbolisiert die enge Verknüpfung von Zwangsarbeitenden und deutscher Bevölkerung. In ihren Erinnerungen schrieb Rosemarie Erdmann: „Aber eins weiß ich genau! Meine Geschichte war kein böser Traum, denn der Schrank der Franzosen steht in unserem Keller.“

Bis zum 29. Mai ist das Objekt bei uns im Dokumentationszentrum zu sehen und seine besondere Geschichte nachzulesen.

 

Tagesspiegel Leute

Im Schatten von Auschwitz

Spurensuche in Polen, Belarus und der Ukraine

Das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ist weltweit zum Synonym für den Holocaust, die Ermordung der europäischen Juden, geworden. Andere Mordstätten jedoch, an denen die Täter des nationalsozialistischen Deutschland ebenfalls Zehntausende oder gar Hunderttausende Menschen ermordeten, stehen heute oftmals "im Schatten" der Aufmerksamkeit und sind kaum oder gar nicht bekannt.

Eine Exkursion der bpb führte im Mai 2016 auf einer Spurensuche an neun in Deutschland wenig oder völlig unbekannte Orte – nach Polen, Belarus und in die Ukraine, an Orte wie Chełmno, Bełżec, Sobibór, Treblinka und Lublin-Majdanek, nach Maly Trascjanec sowie nach Babyn Jar, Kamjanez-Podilskyj und Lwiw-Janowska.

Die Spurensuche wurde von dem Fotografen Mark Mühlhaus begleitet; seine Bilder sind Grundlage dieser Ausstellung. Mark Mühlhaus beschäftigt sich seit mehr als zwanzig Jahren mit den vielen unterschiedlichen Formen der Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen, insbesondere an den Holocaust, und des Gedenkens an die Opfer, und ist darauf bedacht, nicht nur das Vordergründige fotografisch festzuhalten: Seine Bilder sind eine Annäherung an die Tatorte von damals, und sie geben einen Eindruck davon, wie es heute an diesen Orten aussieht, einschließlich der heutigen Formen des Gedenkens und Erinnerns.

Eine Wanderausstellung der Bundeszentrale für politische Bildung und Mark Mühlhaus.

Begleitheft zur Ausstellung

2021

"Rotspanier"

Spanische Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs

4. Juni - 2. Januar 2022 (verlängert)

Etwa 13 Millionen Kriegsgefangene, Zivilarbeitende und KZ-Häftlinge wurden während des Zweiten Weltkriegs in das Deutsche Reich verschleppt, um in der deutschen Kriegswirtschaft Zwangsarbeit zu leisten. Zwangsarbeitereinsätze gab es jedoch auch außerhalb Deutschlands. In den von NS-Deutschland besetzten Ländern wurde die Zivilbevölkerung zur Zwangsarbeit rekrutiert und vor Ort eingesetzt.

Ein besonderer Fall waren die antifaschistischen Republikaner aus dem spanischen Bürgerkrieg. Vom Militär unter General Franco besiegt, flohen 1939 etwa 450.000 Männer, Frauen und Kinder nach Frankreich. Dort wurden sie in Lagern interniert.
Die NS-Propaganda bezeichnete die Franco-Gegner als „Rotspanier“.

Die dreisprachige Wechselausstellung (deutsch/spanisch/französisch) der Historiker Dr. Peter Gaida und Dr. Antonio Munoz Sánchez behandelt den Einsatz der spanischen Flüchtlinge in der französischen Armee und Kriegswirtschaft. Ab 1940 mussten sie zunächst für das Vichy-Regime, das mit Deutschland kollaborierte, dann für die deutsche Besatzungsmacht in Frankreich Zwangsarbeit leisten. Die Ausstellung schildert die Deportation tausender „Rotspanier“ in die Konzentrationslager, vor allem nach Mauthausen, und ihren Einsatz beim Bau des „Atlantikwalls“ für die nationalsozialistische „Organisation Todt“. Etwa 10.000 Franco-Gegner schlossen sich dem französischen Widerstand an.

Das Schicksal der spanischen Republikaner ist in Deutschland nur wenig bekannt und wird in dieser Ausstellung erstmalig einem breiten Publikum vorgestellt.

Die Ausstellung ist vom 16. Januar bis 6. März 2022 im Denkort Bunker Valentin in Bremen zu sehen.

Mehr Informationen  Ausstellungsflyer

Die Geschichte von Valentin S.

Eine „Poster-Novel“ von Ihor Tvoronovych

10. September - 31. Oktober 2021
 

Die Poster erzählen die Geschichte von Valentin S., der während des Zweiten Weltkrieges NS-Zwangsarbeiter war. Jedes Bildmotiv spiegelt einen Moment in der Geschichte von Valentin S. wider. Die Plakate lassen sich als eine zusammenhängende Geschichte lesen, sie sind wie ein Roman in Bildern.

Die Geschichte von Valentin S. wurde auf zweierlei Weise in der Familie überliefert: auf einer Postkarte und mündlich von seiner Schwester: Valentin S. wurde aus Kyiv in das Durchgangslager Genthin in der Nähe von Berlin verschleppt. Anschließend arbeitete er mit seiner Schwester auf einem Bauernhof im Berliner Umland. Nach einem Streit mit dem Bauern wurde Valentin zur Strafe in ein westfälisches Bergwerk geschickt. Von dort floh er wegen der sehr schweren Arbeit und versteckte sich einige Zeit vor den Behörden. Der letzte Hinweis auf Valentin S. ist in den Listen des Konzentrationslagers Dachau zu finden: Sein Name ist mit dem Todesdatum 1944 vermerkt. Die Hintergründe seines Todes sind unklar.

Valentin S. war der Großonkel des Künstlers. Die Plakatserie ist für Ihor Tvoronovych eine Studie zur Familiengeschichte. Er will damit bestimmte Schlüsselmomente der Geschichte emotional verständlich machen. Dafür nutzt er Methoden der Produktwerbung: Hierbei wird die Geschichte einer Person erzählt, um eine emotionale Verbindung zum „Verbraucher“ herzustellen. Ihor Tvoronovych nutzt dieses Prinzip, um die empathische Wirkung zu verstärken. Zugleich bricht er viele Motive ironisch und versetzt sie mit modernen Elementen. Dadurch bietet der Künstler einen völlig neuen Ansatz zum Verständnis von Geschichte – mit Hilfe der neuen Form „Poster-Novel“.

Die Lebensgeschichte von Valentin S. hat viele Berührungspunkte mit dem Schicksal anderer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – und ist gleichzeitig ein einzigartiges Beispiel für den Kampf eines unterdrückten Individuums gegen ein autoritäres System. Der Zwangsarbeiter Valentin S. war ein Opfer der NS-Diktatur. Er hat sich jedoch bis zu seinem Tod immer wieder gegen das Regime aufgelehnt und seinen eigenen Handlungswillen demonstriert. Das zeigt auch die Ausstellung von Ihor Tvoronovych.

 

Über den Künstler:

Ihor Tvoronovych ist ein 25-jähriger Künstler, Grafikdesigner und politischer Aktivist aus Kyiv. Er leitet die Organisation „Free Education Space“. Derzeit unterrichtet und promoviert er an der Fakultät für Architektur der Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur in Kyiv. Zugleich gibt Ihor Tvoronovych einen Kurs über universelles Design, ist Freiwilliger bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) und engagiert sich in sozialen Projekten. Zu seinen Interessensgebieten gehören soziale und politische Fragen des Lebens in Europa, Menschenrechte und universelles Design.

 

Die Ausstellung wird unterstützt von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft, Meet-up: deutsch-ukrainische Jugendbegegnungen und dem Programm "Zukunft Stipendium" sowie dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.

Postscriptum

"Ostarbeiter" im Deutschen Reich

15. Oktober 2020 - Ende August 2021 (verlängert)

Die Ausstellung „Postscriptum – ‚Ostarbeiter´ im Deutschen Reich“ der Gesellschaft Memorial erinnert an die sowjetischen Frauen, Männer und Kinder, die während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit für das NS-Regime leisten mussten.

Die Nationalsozialisten verschleppten rund 8,4 Millionen Zivilistinnen und Zivilisten zur Zwangsarbeit in das Deutsche Reich. Die rund 3 Millionen Menschen aus der Sowjetunion – die „Ostarbeiter“ – bildeten unter ihnen die größte Gruppe. Die deutsche Kriegswirtschaft war auf diese Arbeitskräfte zwingend angewiesen. Zugleich bestanden die NS-Sicherheitsbehörden darauf, die slawischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter konsequent aus der deutschen Gesellschaft auszuschließen. Gekennzeichnet mit dem Abzeichen „OST“ waren sie extrem schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen ausgesetzt.

 

In den Kellern Berlins

Unterirdische Rüstungsproduktion der Firma Telefunken in den Kriegsjahren 1944/45

7. Dezember 2020 - 1. August 2021

Ein weitgehend unbekanntes Kapitel Berliner Stadtgeschichte ist die Untertageverlagerung von Rüstungsproduktion zum Ende des Krieges 1944 / 1945.  Die Ausstellung „In den Kellern“ widmet sich nun diesem Thema am Beispiel der Firma Telefunken, die das größte deutsche Röhrenwerk in der Sickingenstraße in Moabit betrieb.

Ab 1944 wurden Teile der Röhrenproduktion aus der Moabiter Sickingenstraße in drei große Brauereikeller in Kreuzberg und Prenzlauer Berg, sowie in einen U-Bahntunnel am Reichstag verlagert. Mit dem Frauennamen Lore sollte die unterirdischen Anlagen getarnt werden:

  • Lore 1 - heutige Kulturbrauerei, Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg
  • Lore 2 - Bockbrauerei, Fidicinstraße 3, Kreuzberg
  • Lore 3 - Königstadt-Brauerei, Saarbrücker Straße 24, Prenzlauer Berg
  • Lore 4 - U-Bahntunnel, Reichstag, Mitte

Die Ausstellung begibt sich auf eine Spurensuche zu diesen vier historischen Orten. Thematisiert werden die Umbauten von Brauereikellern zu Rüstungsfabriken, die Rolle von Zwangsarbeit oder der Konflikt um die Frage, ob die Keller für den Schutz der Zivilbevölkerung oder die Rüstungsproduktion genutzt werden sollen.

Ohne das Hightech-Produkt Elektronenröhren konnten keine Funk- und Radaranlagen, Störsender oder Funksteuerungen für Raketen betrieben werden.

Nach der Präsentation im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit geht die Ausstellung auf Wanderschaft. Geplant ist, vorbehaltlich aktueller Entwicklung in der Corona-Pandemie, sie auch an den historischen Orten, in den genannten Berliner Brauereien zu zeigen.

Die Ausstellung besteht aus acht Tafeln, die sowohl Innen wie Außen gezeigt werden können. Es steht ein stabiles Trägersystem zur Verfügung.

Informationen können bei Thomas Irmer eingeholt werden: 0151/64507809

2020

Ausgeschlossen

Archäologie der NS-Zwangslager

26. Mai 2020 bis 18. April 2021

Die Ausstellung ist vom 23.11.2023 - 26.5.2024 im Archäologischen Museum Frankfurt/ Main zu sehen.

Kämme, Löffel, Essnäpfe und Stacheldraht – archäologische Funde erzählen vom Leben und Überleben, aber auch vom Sterben in den nationalsozialistischen Zwangslagern.

Seit den 1990er-Jahren werden an ehemaligen Lagerstandorten in Berlin und Brandenburg archäologische Grabungen durchgeführt und massenweise Funde geborgen. Die Ausstellung „Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager“ zeigt viele dieser Dinge zum ersten Mal.

Über 300 Objekte in sieben Kapiteln geben einen Einblick in das komplexe System der Zwangslager, in ihre archäologische Überlieferung sowie die Arbeit der zeithistorischen Archäologie.
 

Fotos                  360° Rundgang                  Ausstellungflyer                  Katalog   Informationen zur Ausstellungsleihe

2019

Holocaust und Zwangsarbeit in Galizien

Eine Geschichte von Vertreibung und Überleben

30. August 2019 - 2. Februar 2020

Vor 80 Jahren, am 1. September 1939, begann mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Im Distrikt Galizien, der zuerst sowjetisch und ab 1941 deutsch besetzt war, lebten über 500.000 Jüdinnen und Juden. Fast alle wurden von den Deutschen ermordet.

Die Ausstellung zeigt die deutsche Besatzungspolitik gegenüber der jüdischen Bevölkerung in Galizien: einzelne Pogrome, die Bildung von Ghettos, Verschleppung in das Vernichtungslager Bełżec sowie Zwangsarbeit in Lagern. Dort beuteten die Deutschen die jüdischen Arbeitskräfte aus, Tausende kamen bei der Arbeit ums Leben – zugleich konnte ein Arbeitsplatz zeitweise vor der Deportation in den Tod schützen.

Die Darstellung folgt dem Schicksal des Holocaust-Überlebenden Józef Lipman und den Rettungsversuchen einzelner Helfer, insbesondere von Berthold und Else Beitz sowie von Donata und Eberhard Helmrich. Sie konnten einige Menschen vor dem Tod bewahren.

Für das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit wurde die Wanderausstellung um einige Aspekte erweitert, die den Zusammenhang zwischen Holocaust und Zwangsarbeit in Galizien vertiefen.

Ausstellungsflyer

Verlorenes Gedächtnis?

Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik

16. Mai bis 18. August 2019

Vor 80 Jahren, im März 1939, besetzten deutsche Truppen Tschechien. Das so genannte Sudetenland hatte das Deutsche Reich bereits 1938 annektiert. 400.000 Tschechinnen und Tschechen wurden zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Zugleich errichtete das NS-Regime im besetzten Gebiet zahlreiche Zwangsarbeitslager.

Die Ausstellung zeigt 18 Orte der NS-Zwangsarbeit auf tschechischem Boden, darunter das Ghetto Theresienstadt, das KZ-Außenlager Leitmeritz und einen Rüstungsbetrieb in Prag (Bild). Zwangsarbeit wird in ihrer gesamten Breite dargestellt: als Teil des Holocaust, des KZ-Systems, der Ermordung von Sinti und Roma sowie der Ausbeutung von Zivilisten und Kriegsgefangenen. Die Ausstellung beschreibt die Orte anhand historischer Fotografien und Objekte, Zeitzeugenaussagen sowie aktueller Bilder.

Ausstellungsflyer             Fotos

Philibert und Fifi

Karikaturen und Zeichnungen eines französischen Zwangsarbeiters

Eine Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln
23. November 2018 – 28. April 2019

Bereits vor seiner Deportation nach Deutschland setzte sich der französische Künstler Philibert Charrin (1920-2007) in seinen Karikaturen mit dem Nationalsozialismus auseinander: Hitler zeichnete er als Kriegstreiber, Goebbels als Großmaul. Im April 1943 schickte ihn die französische Vichy-Regierung zwangsweise ins Deutsche Reich, um in Österreich in der Nähe von Graz als Erdarbeiter Zwangsarbeit zu leisten. Mithilfe seiner Zeichnungen setzte Charrin sich humoristisch mit der Arbeit, den Österreichern und den anderen Zwangsarbeitern auseinander – stets begleitet durch das Strichmännchen „Fifi“, das auf fast allen Zeichnungen zu finden ist. Viele seiner Karikaturen verhöhnen die angeblichen „Herrenmenschen“ oder verweisen auf Widerstand und Sabotage durch die Zwangsarbeiter. Ein Teil der Zeichnungen stellt deren Alltag und Lebensumstände dar. Dabei sind diese Aussagen meist durch geschickte Darstellung oder Sprachwitz verschlüsselt. Allen Zeichnungen gemeinsam ist der Humor, mit dem Charrin jene Zeit trotz der harten Lebensbedingungen abbildet.

Ausstellungsflyer       Fotos

2015 - 2018

Batterien für die Wehrmacht

Zwangsarbeit bei Pertrix 1939-1945

13. November 2015 - 28. Oktober 2018

Die Pertrix, eine Tochterfirma der zum Quandt-Konzern gehörenden AFA (Akkumulatorenfabrik AG) stellte Trockenbatterien und Taschenlampen für die Wehrmacht her und lieferte Zünderbatterien für Kampfflugzeuge an die Luftwaffe. Batterien waren ein zentrales Produkt der Kriegsindustrie und eine der wichtigsten Einnahmequellen des Quandt-Konzerns. Im Laufe des Krieges beschäftigte die Pertrix alle Zwangsarbeitergruppen: Berliner Juden im „geschlossenen Arbeitseinsatz“, Kriegsgefangene und italienische Militärinternierte, westeuropäische Zivilarbeiter, Ostarbeiter, Polen, KZ-Häftlinge. Die meisten von ihnen waren Frauen. In der Ausstellung wird die Rolle der Firma in der deutschen Rüstungsindustrie und innerhalb des Konzerns beleuchtet. Anhand von Originalobjekten und Zeitzeugeninterviews wird von der gefährlichen Arbeit in der Batteriefabrik berichtet.

Die Ausstellung kann, unter bestimmten Voraussetzungen, ausgeliehen werden.

Die Ausstellung wurde gefördert durch die Johanna-Quandt-Stiftung.

Informationsflyer

2006 - 2013

Zwangsarbeit in Berlin 1938-1945

24. August 2006 - 3. Mai 2007 und 11. Juni 2009 - 5. Mai 2013 seit 13. April 2020 als Zaunausstellung an der Britzer Straße zu sehen

Eine Ausstellung der Berliner Regionalmuseen

Wer waren die Menschen, die in Berlin Zwangsarbeit leisten mussten, woher kamen sie und unter welchen Bedingungen mussten sie leben und arbeiten? Wer waren die Profiteure und wer organisierte und verwaltete den Zwangsarbeitseinsatz? Wie war das Nachkriegsschicksal der Überlebenden? Welche Spuren hinterließ der massenhafte Zwangsarbeitseinsatz im Berliner Stadtraum und in der Erinnerung der Berliner Bevölkerung? Diesen und anderen Fragen geht diese Ausstellung nach, die auf der Grundlage der regionalen Forschungen von elf Regionalmuseen und Einrichtungen 2002 erarbeitet wurde. 2005 ist diese Ausstellung aus aktuellem Anlass erweitert worden um das Thema Zwangsarbeit in den berlin-brandenburgischen Betrieben des Flick-Konzerns.

Zwangsarbeit und Arisierung

Warnecke & Böhm - Ein Beispiel

27. September 2011 - 27. Januar 2013

Die Firma Warnecke & Böhm – Fabriken für Lacke und Farben hatte ihren Firmensitz in der Goethestraße im Berliner Stadtbezirk Weißensee. Bis 1945 wurde Warnecke & Böhm zu einem der führenden Lieferanten von Schutzanstrichen für die Rüstungsindustrie des Deutschen Reiches.

Die Firma beschäftigte zwischen 1939 und 1945 eine große Anzahl von Zwangsarbeitern, darunter in Berlin lebende Juden und ausländische Zivilarbeiter.

Zur Geschichte der Zwangsarbeit von Juden bei Warnecke & Böhm gehört auch die „Arisierung“ des Unternehmens und damit das Herausdrängens des Mitinhabers Heinrich Richard Brinn nach 1933. Er wird später in Berlin zur Zwangsarbeit verpflichtet, deportiert und ermordet.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Personalakten ehemaliger jüdischer Zwangsarbeiter bei Warnecke & Böhm. Dieser Aktenbestand umfasst insgesamt 352 Akten, die seit 1991 im Archiv der Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum in Kopie überliefert sind. Erst im Zuge der Ausstellungsvorbereitung ist es gelungen, die bis dahin verschollen geglaubten Originalakten aufzuspüren.

Die Personalakten dokumentieren, wie der „Geschlossene Arbeitseinsatz“ jüdischer Zwangsarbeiter durch eine Anzahl behördlicher sowie innerbetrieblicher Stellen im Sinne „ordnungsgemäßen Verwaltungshandelns“ organisiert war. Sie erhalten Stellenzuweisungen, Personalbogen, An- und Abmeldungen bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse, Firmenausweise, Stempelkarten, Lohn- und Steuerabrechnungen, Arbeitsunfall-Protokolle, Krankenatteste, Urlaubsgesuche, Freistellungsanträge, aber auch Beschwerden, Einsprüche und Forderungen von Zwangsarbeitern.

Angesichts dieses bürokratisch durchorganisierten Systems von Entrechtungen, Drangsalierungen, gesundheitlichen Gefährdungen bis hin zu offener Gewalt, dokumentieren die Personalakten auch das Bemühen, den Mut und die Kraft jüdischer Zwangsarbeiter, gegen die Behandlung bei Warnecke & Böhm Einspruch zu erheben und sich insbesondere für den Ermessensspielraum, den die Firma besaß, zu ihren Gunsten einzusetzen.

61 jüdische Zwangsarbeiter der Firma Warnecke & Böhm haben die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur überlebt. Die anderen – 306 Menschen – wurden in Konzentrations- und Vernichtungslagern ermordet.

 

Eine Ausstellung des Bezirksamtes Pankow von Berlin, Museum Pankow  in Zusammenarbeit mit der Stiftung „Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum“.

 

Bausteine

Geschichte und Perspektiven des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

24. August 2006 - 27. Januar 2013

Die Ausstellung „Bausteine“ informiert über die Geschichte des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers in Berlin-Schöneweide von 1943 bis 1945, das heute noch als Gesamtensemble einzigartig ist. Gebaut vom „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt“ Albert Speer war es eine von rund 3.000 Sammelunterkünften für Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Berlin. Hier waren italienische Militärinternierte und Zivilarbeiter, weibliche KZ-Häftlinge sowie Zivilarbeiter aus verschiedenen europäischen Nationen untergebracht. Sie mussten in einem der zahlreichen Betriebe des Rüstungszentrums Schöneweide arbeiten. Die Ausstellung dokumentiert zudem die Entstehungsgeschichte des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit, das erst durch langjähriges bürgerschaftliches Engagement möglich war, und seine Aufgaben als Ausstellungs-, Archiv- und Lernort. Zu sehen sind Fotografien, Dokumente, Pläne und Originalobjekte.

Frau Zhuk und ihre Enkelin

Fotoausstellung von Roland Stelter

21. September 2010 - 13. November 2011


Die Veranstaltung/Fotoausstellung wurde von forum bmp und anderen privaten und öffentlichen Förderern ermöglicht.

Maria Zhuk
Geb. 1924 im Dorf Begatsch/Ukraine. 1932/33 Golodomor Hungerperiode. 1937 Zwangskollektivierung. 1939-41 Vater im Gulag. 1942 als Zwangsarbeiterin nach Deutschland. 1943 KZ Ravensbrück, 1944 KZ Sachsenhausen, Waffenfabrik Silvia. 1945 Rückkehr. Mutter im Bombardement getötet, Vater 1945 Selbstmord. Zweite Hungerperiode. Volksfeindin, Überwachung durch den NKWD/KGB. 1947 Heirat. Der Mann sieben Jahr zur Armee, stirbt 1995. 1948 Geburt des ersten von vier Kindern. Veröffentlichung verschiedener Erinnerungen in sowjetischen und ukrainischen Zeitungen.

Yanina Lazarenko
Geboren 1976 in Chernigow. 1995 Model in Kiew. 1997 Studium am Institut für Internationale Beziehungen. 1999-2001 mehrfach längere Zeit in Westeuropa. 2002-03 Moskau. 2005 Leben auf der Krim unter freiem Himmel. 2006-07 Projektmanagerin in Moskau für Elle, Psychology und Departures. 2008 Geburt der Tochter. 2009-10 alleinstehende Mutter in Kiew.

 

Vergessen. Verdrängt. Versöhnt.

Orte der NS-Zwangsarbeit in der Region Dahme-Spreewald

18. Juni 2010 - 11. September 2011

Eine Ausstellung des Vereins Kulturlandschaft Dahme-Spreewald

Auch in der Region Dahme-Spreewald war die Zwangsarbeit Teil einer gewaltigen Rüstungsmaschinerie, die nur so lange funktionieren konnte, wie hier Tausende ausländischer Zwangsarbeiter eingesetzt waren. In Schönefeld wurden Flugzeuge gebaut, in Wildau Lokomotiven und Torpedos, in der Heeresmunitionsanstalt Nr. 6 in Töpchin die dafür notwendige Munition erzeugt. Die Zwangsarbeiter waren in der mittelständischen Industrie wie auch in städtischen Dienstleistungsbetrieben und privaten Haushalten eingesetzt. Ein besonderer Abschnitt der Ausstellung widmet sich der Zwangsarbeit der jüdischen Häftlinge im KZ-Außenlager Königs Wusterhausen.

Riss durchs Leben

Erinnerungen ukrainischer Zwangsarbeiterinnen im Rheinland

11. Juni 2009 - 6. Juni 2010

Eine Ausstellung des Landschaftsverbandes Rheinland-Pfalz

Im Anschluss an ein Besuchsprogramm des Landschaftsverbandes Rheinland im März 2006 für ehemalige Zwangsarbeiterinnen aus der Ukraine ergab sich die Möglichkeit, ein weiteres Projekt auf den Weg zu bringen. Viele der Überlebenden waren nicht mehr reisefähig, aber an einer Kontaktauf­nahme sehr interessiert. Das Projekt ermöglichte es, zu ihnen zu reisen, ihre Lebensge­schichten aufzuzeichnen und in einer Wanderausstellung nebst begleitender Publikation und CD-ROM zu dokumentieren. Die Zwangsarbeiterinnen, die in der Ukraine besucht werden konnten, waren als „Ostarbeiterinnen“ Patientinnen in der damaligen Landesfrauenklinik und Hebammenlehranstalt Wuppertal Elberfeld. Vorgestellt werden zehn Lebensgeschichten, die ganz individuelle Schicksale widerspiegeln. Die meisten von ihnen haben die Geburt ihres ersten Kindes unter den Bedingungen der Zwangsarbeit durchmachen müssen, zwei sind Töchter von Zwangsarbeiterinnen, die in Wuppertal zur Welt kamen.

Im Totaleinsatz

Zwangsarbeit der tschechischen Bevölkerung für das Dritte Reich

29. Mai 2008 - 31. Mai 2009

Ausstellung unter der Schirmherrschaft der Außenminister der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland.

Die Ausstellung thematisiert im Kontext der NS-Besatzungspolitik die allmähliche Entwicklung der NS-Zwangsarbeit im „Protektorat Böhmen und Mähren“. Sie zeigt die Mobilisierung der tschechischen Bevölkerung bis zur Zwangsrekrutierung ganzer Jahrgänge. Die Ausstellung dokumentiert den Arbeitseinsatz und die Lebensbedingungen der tschechischen Zwangsarbeiter sowie das System von Arbeit und Strafe in den Arbeitserziehungslagern. Auch die Sklavenarbeit der KZ-Häftlinge sowie die spezifische Situation der tschechischen Juden und Roma werden ausführlich dargestellt. Zu sehen sind rund 250 vor allem persönliche Dokumente und Fotografien, die zum Teil erstmals in Deutschland gezeigt werden.

Besonders hervorzuheben sind die einzigartigen Bilder des tschechischen Fotografen Zdeněk Tmej aus den Jahren seiner Zwangsarbeit 1942-1944. Ein Ausstellungskapitel ist speziell der Zwangsarbeit der Tschechen in Berlin gewidmet. Ein Film mit Ausschnitten aus Interviews mit Überlebenden und thematische Erinnerungshefte ergänzen diese Zeugnisse.

Die Ausstellung kann über den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfond ausgeliehen werden.

z. B. Bosch

Zwangsarbeit für eine Rüstungsfabrik in Kleinmachnow

31. Januar – 18. Mai 2008

Die Dreilinden-Maschinenbau GmbH Kleinmachnow, eine Tochtergesellschaft des Bosch-Konzerns, setzte während des Zweiten Weltkrieges über 2500 zivile Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, Kriegsgefangene sowie KZ-Häftlinge unterschiedlicher Nationalität ein. Die von Angela Martin für das Dokumentationszentrum überarbeitete und von Hanna Sjöberg gestaltete Ausstellung dokumentiert mit zahlreichen Fotografien, Dokumenten, Plänen sowie originalen Exponaten die Entstehungsgeschichte des Unternehmens und den Zwangsarbeitseinsatz. Auf Lesepulten findet sich vertiefendes Material. Zitate aus Interviews mit Überlebenden bilden einen eigenen Erzählstrang aus der Perspektive der Opfer.

Einladungskarte

Erinnerung bewahren

Sklaven- und Zwangsarbeiter des Dritten Reiches aus Polen 1939-1945

8. Mai 2007 - 20. Januar 2008

Thema dieser Ausstellung ist die Geschichte der 2,8 bis 3 Millionen polnischen Männer, Frauen und Kinder, die während des Zweiten Weltkrieges zur Arbeit in der deutschen Kriegs- und Landwirtschaft gezwungen wurden. Schautafeln mit Fotos und Dokumenten, Originalobjekten, Biographien sowie ein Film verdeutlichen das Schicksal dieser Menschen.

Die polnische Fassung der Ausstellung wurde von der Stiftung „Polnisch-Deutsche Aussöhnung“ Warschau erarbeitet und seit 2005 in verschiedenen polnischen Städten gezeigt. In Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit entstand eine aktualisierte deutsche Fassung, die an weiteren Standorten in Deutschland zu sehen sein wird.

Die Ausstellung kann über die Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung ausgeliehen werden.