Buchtipps

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Liefs uit Berlijn. Het dagboek van Kees Maas (1943 - 1945)

Ton Maas

Berlin, 1943. Während in Berlin Bomben regnen, lernt der niederländische Zwangsarbeiter Kees Maas in Berlin die Deutsche Martha Kopka kennen. Im Rahmen des Arbeitseinsatzes ist Kees als Mitarbeiter von Philips bei Telefunken beschäftigt. Dort arbeitet auch Martha und sie werden ein Paar. Aber kann er nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs mit einem deutschen Mädchen nach Hause kommen? In den Turbulenzen um das Kriegsende verliert er sie, als sie vor den Russen fliehen muss. Auf dem Heimweg springt er aus dem Zug, um sie zu suchen…

Anhand der Tagebücher, die Kees seit mehr als siebzig Jahren sorgfältig in einer Zigarrenkiste aufbewahrt hatte, rekonstruiert Sohn Ton die Geschichte seiner Eltern. Es ist eine Geschichte von Krieg, Hoffnung und Liebe.

 

In niederländischer Sprache.
Eindhoven: Dato, November 2022
ISBN: 978-94-6226-440-3

Signatur in der Bibliothek: Ry II Maa Maa.

 

NS-Zwangsarbeit und Medizin

Andrzej M. Kaniowski, Florian Steger (Hrsg)

Der Sammelband der Universität Łódź, erschienen in der Reihe Folia Philosophica, vereint mehrere Aufsätze in deutscher und englischer Sprache zur medizinischen Versorgung von polnischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, zu deren Lebensbedingungen als Auslöser von Krankheiten, zu Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern als Patienten und zum Umgang mit kranken Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in Heil- und Pflegeanstalten.

Der Sammelband ist auch online abrufbar unter https://czasopisma.uni.lodz.pl/philosophica/issue/view/750.

Łódź , Dezember 2020
ISSN:0208-6107

Signatur: Rz Kan

Un canto salverà il mondo. 1933-1953: la musica sopravvissuta alla deportazione

Francesco Lotoro

Verlagstext übersetzt: Der Pianist und Komponist Francesco Lotoro sammelt seit mehr als dreißig Jahren Musik, die in den Konzentrationslagern sowie in militärischer und ziviler Gefangenschaft zwischen 1933 und 1953 entstanden ist. Dieses Buch erzählt von seinen Forschungen, die zum Aufbau eines Archivs von achttausend Partituren, allesamt Werke der KZ-Musik, geführt haben. Neben den Partituren fand Lotoro zehntausend Dokumente über die Musikproduktion in den Lagern (Mikrofilme, Tagebücher, Notenhefte, Tonaufnahmen, Interviews mit überlebenden Musikern) und dreitausend Universitätsveröffentlichungen, Aufsätze über KZ-Musik und in den Lagern entstandene musikalische Abhandlungen. Es ist das Unterfangen, ein außergewöhnliches und einzigartiges Archiv aufzubauen.

Mailand: Feltrinelli Editore, Januar 2022
ISBN: 9788807493171

Signatur in unserer Bibliothek: Kz Lot

Widerstand in Griechenland und Stein. Die Geschichte des Nikos Mavrakis

Antonis Sanoudakis

Verlagstext: Sein Gerechtigkeitssinn hat ihn ins Gefängnis gebracht – zuerst in Griechenland und dann in Stein an der Donau. Nikos Mavrakis’ Leben ist geprägt vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die deutsche Besatzung in Griechenland, vom Willen zu überleben und von einer Liebe, für die selbst Kerkermauern kein Hindernis dargestellt haben. Seine Frau Sofia, die ebenfalls zu zehn Jahren Haft verurteilt und 1944 nach Krems transportiert wird, gelingt es trotz Haft ihrem Mann im nahen Gefängnis Stein aufzuspüren und ihn mit Lebensmitteln zu unterstützen. Nikos Mavrakis überlebt das Massaker am 6. April 1945 in Stein und wird – zurückgekehrt nach Griechenland – als Linker abermals eingesperrt und auf die Gefängnisinsel Makronisos verbannt.

Antonis Sanoudakis hat diese Geschichte 1984 aufgezeichnet

Weitra: Verlag Bibliothek der Provinz, 2020
ISBN: 978-3-99028-867-2

 

NS-Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft 1939-1945. Ausländereinsatz im Deutschen Reich und in Sachsen. Repatriierung - Nachkriegsprozesse - Entschädigung

Klaus-Dieter Müller/Dietmar Wendler, unter Mitarbeit von Rainer Ritscher

Der Einsatz von ausländischen Arbeitskräften, seien es Zivilisten oder Kriegsgefangene, war spätestens seit 1942 zu einem Massenphänomen in der deutschen Kriegsgesellschaft geworden. Zum Höhepunkt der Zwangsarbeit im Herbst 1944 waren ungefähr acht Millionen Ausländer – Zivilisten, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge – in allen Teilen des Deutschen Reiches tätig. Der vorliegende Band erschließt den aktuellen Forschungsstand und neue Quellen zum Thema. Er bietet einen umfassenden Einblick mit dem Schwerpunkt auf Zwangsarbeit und Kriegswirtschaft in Sachsen.

Dresden: Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, 2021

Signatur: Rg V Mue

Das östliche Europa als Verflechtungsraum. Agency in der Geschichte

Roland Borchers/Alina Bothe/Markus Nesselrodt/Agnieszka Wierzcholska (Hrsg.)

Die Geschichte des östlichen Europas ist mehr als die Summe verschiedener Nationalgeschichten. Die Länder und Regionen in diesem Teil des Kontinents sind seit Jahrhunderten aufs Engste miteinander verflochten. Sie sind geprägt von ihrer multiethnischen und multilingualen Diversität, von Konflikten und Widersprüchen. Die deutsche Besatzung und die Shoah haben einen Großteil dieser Vielfalt zerstört. Die Beiträge des Bandes widmen sich verschiedenen Ausprägungen der europäischen Verflechtungsgeschichte. Im Mittelpunkt stehen das Individuum in der großen Geschichte, die agency der Menschen und ihre Handlungsräume. Der Band ist Prof. Dr. Gertrud Pickhan zum 65. Geburtstag gewidmet.
 

Berlin: Metropol Verlag, 2021
ISBN: 978-3-86331-625-9

Signatur: Ag Pic Bor

Saubere Stadt. Saubere Weste? Geschichte der Berliner Stadtreinigung von 1871 bis 1955 mit dem Schwerpunkt Nationalsozialismus

Sören Flachowsky

Den Schwerpunkt der von der BSR selbst angestoßenen Untersuchung bildet die Zeit des Nationalsozialismus: Inwieweit war die Berliner Stadtreinigung mit dem NS-Regime verflochten? In welchem Ausmaß war sie in das System des Zwangsarbeitereinsatzes eingebunden? Wie wirkten sich Zweckrationalität der „Heimatfront“ und die angestrebte autarke Kriegswirtschaft aus?

Neben institutionen- und sozialgeschichtlichen Aspekten stehen auch kommunal-, wirtschafts- und umweltpolitische Fragestellungen im Fokus. Darüber hinaus gibt Flachowsky auf breiter empirischer Grundlage erstmals Auskunft über die politische Disposition der Angestellten und Arbeiter eines Berliner Kommunalunternehmens.

ISBN: 978-3-8305-5093-8
Berlin: Berliner Wissenschaftsverlag, 2021

Für immer gezeichnet: Die Geschichte der »Ostarbeiter« in Briefen, Erinnerungen und Interviews

Memorial Moskau, Heinrich-Böll-Stiftung

Ab Anfang der 1990er Jahre führten Mitarbeiter der Moskauer Menschenrechtsorganisation Memorial, Interviews mit mehr als 200 ehemaligen "Ostarbeiter.innen". Aus diesem Material, ergänzt durch Briefe und Erinnerungen, ist ein informatives und zugleich bewegendes Buch entstanden, das auf überzeugende Weise historische Fakten und persönliches Erleben miteinander verbindet.

Berlin:Ch. Links Verlag, 2019
ISBN: 978-3-96289-057-5

Signatur in unserer Bibliothek: Rk X Sow Kos

Die vergessenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Hamburg. Ermordet durch Vernachlässigung und Unterernährung

Margot Löhr

Vor allem die Schwerstarbeit der Mütter bis zur Geburt, Mangelernährung, fehlende medizinische Versorgung und die unmenschlichen Lebensbedingungen in den Lagern bewirkten, dass das Leben der Neugeborenen oft nur wenige Tage, Wochen oder Monate währte.

Margot Löhr hat in akribischer Kleinarbeit die Namen und Lebensdaten der verstorbenen Kinder zusammengetragen und – soweit möglich – auch die Geschichte ihrer Mütter recherchiert. Für 49 dieser Kinder sind bereits Stolpersteine verlegt, weitere werden folgen. Mit dem Buch setzt Margot Löhr den jüngsten Opfern des Nationalsozialismus, den schutzlosen Kindern, ein Denkmal.

(Text: Landeszentrale für politische Bildung Hamburg)

Hamburg: Landeszentrale für politische Bildung, 2020
Doppelband
ISBN Band 1: 978-3-946246-35-0
ISBN Band 2: 978-3-946246-36-7


Signatur in unserer Bibliothek: Ux Ham Loe

Deutsch sein und schwarz dazu. Erinnerungen eines Afro-Deutschen

Theodor Wonja Michael

Er wurde 1925 in Berlin als Sohn einer Deutschen und eines Kameruners geboren. Als sein Vater nach Deutschland kam, war Kamerun noch deutsches Schutzgebiet, sprich Kolonie. Afrikaner wurden in Deutschland ganz freundlich aufgenommen. Nach dem Ersten Weltkrieg waren die Kolonien verloren und das Klima wurde deutlich unfreundlicher. Man fand, die Schwarzen sollten den Deutschen keine Arbeitsplätze wegnehmen. Aber in den sehr beliebten Völkerschauen kamen sie noch unter, die »Artfremden« mit dem »negroiden Einschlag«. Sogar in der Nazi-Zeit als Statisten in den äußerst beliebten Kolonialfilmen. Doch dann landeten sie im KZ oder in Zwangsarbeiterlagern. So erging es auch Theodor Michael: Nachdem seine Eltern starben, schlug er sich als Page, Portier und Komparse durch, bis er 1943, mit 18 Jahren, in einem Zwangsarbeiterlager interniert wurde.

München: dtv, 2015
200 Seiten, 3. Auflage 2019
ISBN: ISBN 978-3-423-34857-7

Signatur in unserer Bibliothek: Ky Mic

Berlin Mai 1945, Valery Faminsky

Die Aufnahmen des russischen Frontfotografen Valery Faminsky von der Befreiung Berlins und den ersten Friedenstagen sind ebenso künstlerisch beeindruckende wie historisch wertvolle Zeitdokumente. Das in Moskau entdeckte Archiv Valery Faminskys (1914-1993) ist ein einzigartiger Fund.

In Berlin entstehen vom 22. April bis 24. Mai 1945 die Aufnahmen der völlig zerstörten Stadt, ihrer Bevölkerung und dem Alltag der russischen Truppen. Ohne jede Art von Pathos und Propaganda aufgenommen, beschreiben diese Fotografien mit einem humanistischen Blick die Sehnsucht nach Frieden und die Wirklichkeit des Krieges. Die Echtheit und auch die Nähe zu den Ereignissen, gehen unter die Haut und lassen den Betrachter zum Zeugen dieser historischen Stunden und Tage werden.

Gemessen an der herausragenden künstlerischen Qualität seiner Fotografien steht Valery Faminsky auf einer Stufe mit Fotografen wie Jewgeni Chaldej und Robert Capa.

Berlin: Buchkunst Berlin, 2020
ISBN: 978-3-9819805-8-5

Signatur in unserer Bibliothek: Qw Fam

Mit den Augen eines zwölfjährigen Mädchens. Ghetto-Lager-Versteck

Janina Hescheles

Als zwölfjähriges Mädchen schreibt Janina Hescheles innerhalb weniger Tage diesen Bericht im Versteck nieder. Sie erzählt von den Anfängen der deutschen Besatzung in Lemberg, vom Verlust ihrer Eltern, vom Getto und dem Arbeiten und Massenmord im berüchtigten Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska. Von dort wurde sie im Herbst 1943 kurz vor der Auflösung des Lagers befreit. Sie lebt heute in Israel.
Janina, die als polnische Anne Frank bezeichnet worden ist, hat der Welt ein berührendes und wichtiges Zeugnis geschenkt, das nun erstmals vollständig auf Deutsch vorliegt.

Berlin: Metropol Verlag, 2019
ISBN: 978-3-86331-456-9

Signatur in unserer Bibliothek: Deutsch Ky Hes Hes| Polski My Hes

Die Straße nach Lemberg. Zwangsarbeit und Widerstand in Ostgalizien 1941–1944

Eliyahu Yones

Yones’ Lebensbericht vermittelt Eindrücke aus einer Region, über die nicht viel bekannt ist. Er stellt durch die genaue wie unprätentiöse Schilderung verschiedener extremer Lebenssituationen aus der Sichtweise des Opfers eine unentbehrliche geschichtliche Quelle dar, besonders in Bezug auf die Judenverfolgungen und den weitgehend unerforschten Kampf der Partisanen in Ostgalizien.

Frankfurt: Fischer Verlage, 1999 und 2017
ISBN: 978-3596319466

Signatur in unserer Bibliothek: Ky Yon

Steinert, Johannes-Dieter: Holocaust und Zwangsarbeit: Erinnerungen jüdischer Kinder 1938-1945.

Essen : Klartext Verlag, 2018.

Während des Holocaust wurden 1,5 Millionen jüdische Kinder ermordet. Die Überlebenden tragen bis heute an den inneren und äußeren Wunden, Narben und Behinderungen, die sie in dieser Zeit erlitten haben. Sie waren dem Tod entkommen, hatten Eltern, Familienangehörige, Verwandte und Freunde verloren sowie oftmals das Vertrauen in die Erwachsenen. Über Monate und Jahre hatten Zwangsarbeit, Hunger, Durst und Erniedrigungen ihren Alltag geprägt. Etliche wurden sexuell missbraucht, einige mussten Zwangssterilisation und pseudomedizinische Versuche über sich ergehen lassen. In den Lagern und Ghettos besaßen, von Ausnahmen abgesehen, lediglich Kinder, die als Arbeitskräfte benötigt wurden, eine Chance zu überleben.
Die Studie beruht auf mehr als zehnjährigen Forschungen in deutschen und ausländischen Archiven und Bibliotheken. Eingesehen wurden zeitgenössische Dokumente, die Informationen über die Zwangsarbeit und die Behandlung von Zwangsarbeitern enthalten, sowie Hunderte autobiographische Zeugnisse, die Aufschluss über die Erinnerung an die Zeit unter deutscher Besatzung, an die Ghettos und Lager sowie die erzwungene Arbeit geben. Das Buch deckt die Beteiligung deutscher militärischer und ziviler Stellen an Zwangsarbeit, Massenmord und Genozid auf und erschließt die vielfachen Zusammenhänge zwischen Kinderzwangsarbeit, Besatzungspolitik und Holocaust.

 

Signatur: Ry I Ste


Tardi, Jacques: Ich, René Tardi: Kriegsgefangener im Stalag II.

Zürich : Edition Moderne, 2013.

Die Niederlage Frankreichs 1940 bedeutete für 1,8 Millionen junge Franzosen jahrelange Gefangenschaft, Hunger, Schikane, harte Arbeit. Tardi gelingt im Stil der Graphic Novel eine gelungene Adapation der privaten Erinnerungen seines Vaters an das in Frankreich eher verdrängte Thema.

Rezension: "Rund 1,8 Millionen französische Soldaten gerieten 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft und verblieben dort trotz der Kollaboration des Vichy-Regimes (vgl. H. Rousso, 2009) mit Nazideutschland bis 1945. Der Zeichner Jacques Tardi, dessen Comics über den 1. Weltkrieg ("Elender Krieg", 2 Bände, 2009/10, neu 2013 oder "Grabenkrieg", 2002, neu 2013) die intensive Beschäftigung mit dem Thema "Krieg"
belegen, hat hier die Aufzeichnungen seines Vaters, der einer dieser Gefangenen war, deren jammervolles und als unheldisch gedeutetes Schicksal eine ganze Nation nach dem Krieg eher beschwieg, in eine eindrucksvolle Bilderfolge umgesetzt, in der Tardi selbst als Junge in kurzen Hosen auftaucht, um die Fragen zu stellen, die nachfolgende Generationen zu stellen pflegen. Eine gelungene, eindrucksvolle, zeichnerisch genauso freie wie in den Details penible Adaption der privaten Notizen über die Zeit im Stalag II B in Pommern."


Signatur: Sondergröße Archiv, Um Tar Sch


Nerdinger, Winfried (Hrsg.): Zwangsarbeit in München : Das Lager der Reichsbahn in Neuaubing.

Berlin : Metropol Verlag, 2018.

Die Verschleppung von Millionen Menschen aus ganz Europa und deren rücksichtslose Ausbeutung waren eines der großen Verbrechen des NS-Staats. Davon profi tierten nicht nur die deutsche Kriegswirtschaft, sondern auch die öffentliche Verwaltung und nahezu alle Teile der deutschen Bevölkerung.

Allein in München waren während des Zweiten Weltkriegs zwischen 150 000 und 200 000 zivile Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigt, darunter auch viele Kinder und Jugendliche.

Im Münchner Stadtteil Neuaubing existieren noch acht Baracken eines ehemaligen Zwangsarbeiterlagers, das in der NS-Zeit vom nahe gelegenen Reichsbahn-Ausbesserungswerk betrieben wurde.
Als einziges erhaltenes Lagerensemble dieser Art in Süddeutschland ist es ein Dokument von größter historischer Bedeutung.
In den nächsten Jahren wird dort eine Dependance des NS-Dokumentationszentrums München zur Aufklärung über die Zwangsarbeit an diesem Ort sowie im gesamten Stadtgebiet entstehen.
Die Publikation dokumentiert den aktuellen Forschungsstand zur Zwangsarbeit und zum Lager in Neuaubing. Zahlreiche Lebensgeschichten,
die in den letzten Jahren recherchiert werden konnten, vermitteln ein eindringliches Bild vom Arbeiten, Leben und Leiden der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Quelle: Metropol Verlagsinformation


Signatur: Rx III.15 Mue Ner


Schaller, Karlheinz: Fabrikarbeit in der NS-Zeit : Arbeiter und Zwangsarbeiter in Chemnitz 1933-1945.

Bielefeld : Verlag für Regionalgeschichte, 2011.


Im Band wird das tägliche Geschehen während der NS-Diktatur in Chemnitz von 1933 bis 1945 betrachtet.
Chemnitzer Fabriken werden im Wandel des Arbeitsgeschehens hinsichtlich des Schwerpunktes Zwangsarbeit dokumentiert und dabei die gravierenden Umstände der Zwangsarbeiter*innen aufgezeigt.

Signatur: Rx III.15 Che Sch


Schernhammer, Bruno: Und alle winkten : im Schatten der Autobahn.

Wien : Theodor Kramer Gesellschaft, 2018.

Der auf Fakten und Selbsterfahrungen basierende Roman über den Zeitraum von 1900 bis 1971 zeigt die unterschiedlichen Perspektiven sowohl der jugendlichen Lokalbevölkerung als auch der Zwangsarbeiter*innen in Österreich auf den Bau der Reichsautobahnen und die Arglosigkeit im Umgang mit dem Erbe der NS-Zeit.

Signatur: Um Sch


Leps, Uwe: Das vergessene Lager : Zwangsarbeit im Schatten des Flughafens 1943-1945.

Hamburg : Willi-Bredel-Gesellschaft - Geschichtswerkstatt e.V., 2018.

In der letzten vollständig erhaltenen hölzernen Baracke eines Zwangsarbeitslagers der mit der Tarnung des Hamburger Flughafens beauftragten Garten- und Landschaftsbaufirma Kowahl & Bruns befindet sich heute die Dauerausstellung 'Zwangsarbeit im Norden Hamburgs 1943-1945'. Uwe Leps beschreibt die Genese sowie Nachnutzung des ursprünglich aus 4 Baracken bestehenden Lagers für 144 Personen sowie die Wege der vorwiegend niederländischen, italienischen und französischen Zwangsarbeiter*innen in das System der NS-Zwangsarbeit.

Signatur: Rx III.15 Ham Lep


Denkiewicz-Szczepaniak, Emilia: Polska siła robocza w Organizacji Todta w Norwegii i Finlandii w latach 1941-1945.

Wydanie drugie. - Gdańsk : Wydawnictwo Uniwersytetu Gdańskiego, 2018.

Wie Mark Spoerer bereits 2002 in seinem Aufsatz 'Forced labor under the Nazi regime : recent findings and an agenda for future research' aufzeigt, ist die Geschichte von Zwangsarbeiter*innen außerhalb des Gebietes des Deutschen Reichs lange Zeit im Schatten der Forschung geblieben. Emilia Denkiewicz-Szczepaniak arbeitet 16 Jahre später mit ihrer Studie zu polnischen Zwangsarbeiter*innen in der Organisation Tod in Norwegen und Finnland auf.

Insbesondere die militärische Bedeutung der ökonomischen Entwicklung Norwegens und der späteren 'Festung Norwegen' sowie die Gründe für den relativ späten Einsatz von polnischen gegenüber niederländischen, belgischen, kroatischen oder französischen Zwangsarbeiter*innen werden beleuchtet.

Signatur: Rx V.10 Nor Den


Heinen, Franz Albert: "Abgang durch Tod" : Zwangsarbeit im Kreis Schleiden 1939-1945.

Schleiden : Geschichtsforum Schleiden e.V., 2018.

Franz Albert Heinen arbeitet mit seiner umfangreichen Dokumentation die Regionalgeschichte der NS-Zwangsarbeit im ehemaligen Landkreis Schleiden im südwestlichen Nordrhein-Westfalen auf. Dabei differenziert er klar zwischen der Arbeit von Kriegsgefangenen und zivilen Zwangsarbeitern sowie den verschiedenen Einsatzorten. Den Erschießungen der pauschal der Spionage und Sabotage verdächtigten ausländischen Zwangsarbeiter*innen ab Herbst 1944 und die laut Heinen vielfach gegen den Willen von betroffenen organisierte Rückführung, aus Angst vor Kollaborateursanschuldigungen widmet er eine große Aufmerksamkeit. Der Umgang mit NS-Tätern vonseiten der unwilligen deutschen Justiz und der "Export des Gedenkens" in benachbarte Landkreise geben einen Eindruck von der Atmosphäre des Totschweigens und der Ausradierung aus dem öffentlichen Gedächtnis.

Signatur: Rx III.10 Nor Hei


Denkers, Jan: Versöhnung: Erinnerungen von Pfarrer Herman Denkers (†) als Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkrieges

Almere : Denksaam, Februar 2018.

Die vorliegenden Auszüge aus den Memoiren des Niederländers Herman Albertus Denkers über seine Zeit als Schüler und angehender Theologiestudent unter der deutschen Besatzung sowie als Zwangsarbeiter zwischen 1943 und 1945 bei Daimler-Benz in Stuttgart geben einen Eindruck von der Stimmung in der Gruppe seiner Schicksalsgenossen, von Hass auf Nazis und freundlichen Deutschen, der Hilfe aus dem Kreis der Reformierten Gemeinde und seinem festen Glauben. Seine persönliche, vielschichtigen Erfahrungen und Erlebnissen prägten seine spätere Tätigkeit in der Bildungsarbeit in den Nierlanden und Deutschland unter dem Stichwort der Versöhnung.

Signatur: Ry II Den Den


Martin, Peter; Alonzo, Christine (Hrsg.): Zwischen Charleston und Stechschritt : Schwarze im Nationalsozialismus.

Hamburg [u.a.] : Dölling und Galitz, 2004.

Nicht nur die Geschichte der Schwarzen im Nationalsozialismus, sondern auch die Vorgeschichte in Erstem Weltkrieg sowie Weimarer Republik und nach 1945 bestehenden Kontinuitäten werden in dem fast 800-seitigen Werk informativ, jedoch sehr gut lesbar, dargestellt. Von dem unterschwelligen Rassismus bis zur offenen Gewalt, von der Ausgrenzung nach Rassegesetzen bis zur Einweisung in Arbeits- und Vernichtungslager beleuchten die 34 wissenschaftlichen und 17 Bildbeiträge die Lebensrealtiäten der ca. 000 auf dem Gebiet des Deutschen Reiches sich aufhaltenden Schwarzen sowie kriegsgefangener schwarzer Menschen in den Händen der Nationalsozialisten.

Signatur: Km Zwi


Wenzel, Mario: Arbeitszwang und Judenmord : die Arbeitslager für Juden im Distrikt Krakau des Generalgouvernements 1939-1944.

Berlin : Metropol, 2017.

900 bis 1000 Arbeitslager für Jüdinnen und Juden wurden zwischen 1939 und 1945 in den besetzten sowjetischen und polnischen Gebieten eingerichtet. Mario Wenzel analysiert anhand von 25 Fallbeispielen aus der von der Holocaustforschung bisher wenig beachteten südwest-polnischen Region des Distrikts Krakau die Entwicklungsphasen des Systems dieses Lagertypus sowie die Einbindung in die Verfolgung und den Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden. Insbesondere auf die von der deutschen Rüstungsindustrie initiierte Errichtung von Zwangsarbeitslagern an ihren Standorten wird ausführlich eingegangen.

Signatur: Rk VII Wen


Johannes-Dieter Steinert: Deportation und Zwangsarbeit: polnische und sowjetische Kinder im nationalsozialistischen deutschland und im besetzten Osteuropa 1939-1945.

1. Auflage. Essen: Klartext-Verlag, 2013.

Schätzungsweise 1 bis 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche, teilweise nur 10 Jahre alt, wurden zwischen 1939 und 1945 aus den von Deutschland besetzten Gebieten Osteuropas in die Zwangsarbeit verschleppt. Der Autor betrachtet dabei auf Grundlage von offiziellen Akten als auch Zeitzeugenaussagen die Verbrechen der staatlichen und Parteiorganisationen und die multiplen Zusammenhänge zwischen Kinderzwangsarbeit, Besatzungs- und Germanisierungspolitik sowie die überwiegend traumatischen Erinnerungen der Überlebenden.

Signatur: Rk V Ste


Templin, David: Wasser für die Volksgemeinschaft: Wasserwerke und Stadtentwässerung in Hamburg im "Dritten Reich"

1. Auflage - München; Hamburg: Dölling und Galitz Verlag, 2016.

Als Teil der "Daseinsvorsorge" waren die städtischen Betriebe der Hamburger Wasserwerke und der Stadtentwässerung eingebunden in nationalsozialistische Machtstrukturen. Die Studie betrachtet insbesondere die Auswirkungen dessen auf die Unternehmenspolitik. Neben der wirtschaftlichen Entwicklung, Bau-Politik sowie Folgen der Luftangriffe wird auch der Einsatz von zivilen, militärischen Zwangsarbeitern und Insassen eines Außenlagers des Konzentrationslagers Neuengamme bei Ver- und Entsorgung sowie die Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit nach 1945 beleuchtet.

Signatur: Ri VII Tem


Andersen, Ketil Gjølme: Grossraum : de bygget landet : Organisasjon Todt og tvangsarbeid i Norge 1940-1945.

Oslo : Norsk Teknisk Museum, 2017.

Norwegen erhielt, in Bezug auf die Bevölkerung, die größten Kontingente von Zwangsrabeiter*innen im besetzten Europa. Der Katalog der Ausstellung "Großraum" soll helfen zu verstehen, wie Norwegen Teil eines Wirtschaftssystems war, das auf der Zwangsmobilisierung von etwa 20 Millionen Menschen aus ganz Europa und der Sowjetunion basierte. Er beleuchtet die Rolle von deutschen und norwegischen Privatunternehmen im Bereich Zwangsarbeit und Kriegsgefangene sowie die Verbindung zwischen diesen, Wehrmacht, SS und Organisation Todt.
Ein englischer Katalog ist in Planung.

Signatur: Rx V.10 Nor And


Heusler, Andreas; Spoerer, Mark; Trischler, Helmuth (Hrsg.): Rüstung, Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit im "Dritten Reich".

München: Oldenbourg 2010.

Die Aufrechterhaltung des Systems der Kriegswirtschaft war nur durch den massiven Einsatz von Zwangsarbeiter*innen und der Steuerung der industriellen Ressourcen im 'Dritten Reich' möglich. Der Band sammelt die Vorträge des im März 2007 veranstalteten Symposiums des Projektes 'Gemeinesames Erinnern' der MTU Aero Engines und der BMW Group. Die Autor*innen befassen sich mit der Rüstung in der deutschen Luftfahrt- und Elektroindustrie, der Zwangsarbeit und kursorisch der Aufarbeitung dieser.

Signatur: Rg V Heu


Werner, Roland: "So einen hatte doch jeder hier im Dorf" Zwangsarbeit in der Landwirtschaft Thüringens 1939-1945.

Erfurt, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen 2006.

Roland Werner zeigt in dem kompakten Buch die Linie von der Zuwanderung polnischer Landarbeiter seit den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts bis zur Alltäglichkeit des Einsatzes von Zwangsarbeiter*innen, insbesondere sogenannter "Ostarbeiter" und Polen in der Landwirtschaft Thüringens. Die rassistischen Grundlagen der verschiedenen Erlasse sowie die auch daraus folgenden Bedingungen, unter denen Zwangsarbeiter*innen leben mussten, stehen im Fokus. Die Rolle der Gestapo als Strafvollzieher wird ebenfalls eingehend beleuchtet.
Diese Publikation bietet einen tieferen Blick in die Situation auf dem Gebiet des heutigen Thüringen. Im größeren Kontext Deutschlands bleibt festzuhalten, dass 1944 fast jede zweite Arbeitskraft in der gesamten Landwirtschaft Deutschlands zivile*r Zwangsarbeiter*in oder Kriegsgefangener war und diese unter ähnlichen Bedingungen eingesetzt wurden.

Signatur: Rx III.10 Thu Wer


Pohl, Dieter; Sebta, Tanja (Hrsg.): Zwangsarbeit in Hitlers Europa. Besatzung, Arbeit, Folgen.

Berlin, Metropol Verlag 2013.

Der von Dieter Pohl und Tanja Sebta herausgegebene Band gibt in 21 Beiträgen einen Überblick über die Zwangsarbeit in den vom Deutschen Reich besetzten Gebieten. Es werden Struktruen und Grundlagen sowie Arbeitsbedingungen in länderspezifischen Beiträgen behandelt. Die Folgen für ehemalige Zwangsarbeiter*innen im Osteuropa der Nachkriegszeit werden plastisch vor Augen geführt.

Signatur: Ra V Poh