Horst Steinert

Horst Steinert wurde 1917 in Berlin geboren. Er stammte aus einer Arbeiterfamilie. Schon früh war er in kommunistischen Organisationen aktiv. Ausbildungen zum Sattler und Tischler brach er ab und arbeitete als Bote bei den Deutschen Tachometerwerken. Nebenher lernte er an der Kunstgewerbeschule Berlin Schriftkunst. Nach 1933 leitete er eine Widerstandsgruppe des Kommunistischen Jugendverbands Deutschland (KJVD) und war u.a. an der Herstellung illegaler Flugblätter beteiligt. Im Juli 1935 wurde er verhaftet und zu dreieinhalb Jahren Gefängnis wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt.

Über einen Freund seines Vaters erhielt Horst Steinert eine Stelle bei der Firma Willy Haupt in Berlin-Neukölln, die für die Schädlingsbekämpfung in zahlreichen Zwangsarbeiterlagern zuständig war. Die Mitarbeiter der Firma hatten in den Lagern geheime Kontaktgruppen aufgebaut. Sie schmuggelten Kassiber, Medikamente und Lebensmittel in den Behältern mit Desinfektionsmitteln.

Nach 1945 machte sich Steinert mit seiner Frau Irmgard geb. Dombrowski in der DDR als Schädlingsbekämpfer selbständig. Auf Grund des jahrelangen Kontakts mit Giften trugen beide gesundheitliche Schäden davon. Wegen Schulden wurde Horst der Status als Opfer des Faschismus aberkannt. Auch die Erlaubnis für eine selbstständige Tätigkeit wurde ihm entzogen. Die Steinerts lebten in ärmlichen Verhältnissen. Nach 1989 erhielt Steinert eine Entschädigung. Er starb im Jahr 2000.