GBI-Lager 75/76 - Schöneweide
Geschichte des historischen Ortes
PLANUNG UND BAU
1942 | Lagersonderbauaktion der Behörde „Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt“ (GBI). Die massenhafte Deportation von Zwangsarbeitern bedingt einen erhöhten Bedarf an Schlafplätzen. Der GBI plant in großem Stil den Bau eigener Zwangsarbeiterlager in Berlin.
8. Juni 1943 | Der GBI weist den sofortigen Bau des Barackenlagers 75/76 für 2.160 Personen an.
Ab August 1943 | Der Lagerbau beginnt, ist jedoch bis Kriegsende nicht abgeschlossen. Das Lager wird nie vollständig belegt.
ZWANGSARBEIT
Juni 1944 | Erste Belegung mit polnischen und tschechischen Zwangsarbeitern, die der GBI als Barackenwärter und als Arbeiter einsetzt.
6. November 1944 | Der GBI verlegt 435 ehemalige italienische Militärinternierte ins Lager. 99 von ihnen müssen für den GBI auf Baustellen arbeiten.
Januar 1945 | Weitere 250 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter (verschleppte Zivilisten) aus West- und Osteuropa sind im Lager untergebracht. Sie arbeiten in den umliegenden Rüstungsbetrieben.
24. Februar 1945 | Verlegung von etwa 200 Häftlingen eines Außenlagers des KZ Sachsenhausen. Die Frauen aus Polen arbeiten beim Batteriehersteller Pertrix.
BEFREIUNG
23./24. April 1945 | Befreiung des Lagers durch die Rote Armee.
NACHNUTZUNG
bis September 1945 | Nutzung der Baracken durch die Rote Armee.
ab September 1945 | Neue Nutzer der Baracken sind ein Impfstoffwerk (bis 1991), Werkstätten, bezirkliche und kirchliche Einrichtungen.
24. August 2006 | Eröffnung des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit (Stiftung Topographie des Terrors) auf einem Teil des ehemaligen Lagergeländes.