„Krankensammellager für arbeitsunfähige Ostarbeiter“

Runder Tisch Lager Blankenfelde

Auf dem Gelände zwischen der Bahnhofsstraße von Blankenfelde nach Lübars und dem Bernauer Heerweg befand sich in den Jahren 1941−1945 ein sogenanntes „Krankensammellager für arbeitsunfähige Ostarbeiter“ − Männer und Frauen aus der Sowjetunion, die zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt worden waren. Infolge der schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen litten die Erkrankten an Entkräftung und Seuchen, wie Lungentuberkulose. Für den „Arbeitseinsatz“ nicht mehr brauchbar, kamen sie − oft nicht einmal 25 Jahre alt – in das Lager nach „Blankenfelde-Nord“.

Katastrophale hygienische Bedingungen sowie mangelhafte Ernährung und ärztliche Betreuung führten oftmals zum Tode. Bis heute sind mindestens 700 Todesfälle nachweislich bekannt.

Bürger/innen aus Pankow haben sich zu einem Runden Tisch zusammengeschlossen, um an die Geschichte des Lagers zu erinnern. Auf Initiative des Runden Tisches wurde im Auftrag des Bezirksamts Pankow eine Gedenktafel errichtet. Jährliche temporäre Projekte mit Schülerinnen und Schülern der Platanen- Grundschule und des Max-Delbrück-Gymnasiums z.B. Grabungen, Medienprojekte, Workshops mit Gedenkortentwürfen, Modellbau des ehemaligen Lagers und eine 2018 stattgefundene generationenübergreifende Sprühaktion sollen dazu beitragen, dass das Gelände zu einem Bodendenkmal erklärt wird.

Der Runde Tisch Blankenfelde-Nord erhielt den Pankower Ehrenamtspreis 2018.

Kontakt

Runder Tisch Lager Blankenfelde
Kontakt bitte über das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit:
schoeneweide(at)topographie.de

Standort
Gelände zwischen Bahnhofstraße und dem Alten Bernauer Heerweg