2024

Žadkěvič und andere | Arbeit, Zwang und Widerstand

Ausstellungseröffnung

14. März 2024 | 19 Uhr

Der tschechisch-russische Chemiker Konstantin Žadkěvič ist ab 1940 bei der Firma Heldenheim in Berlin-Tempelhof angestellt. Im Frühjahr 1943 knüpft Žadkěvič Kontakte zu Zwangsarbeiter:innen aus ganz Europa. Gemeinsam mit ihnen will er nach dem Sturz der Nationalsozialisten für ein geeintes sozialistisches Europa kämpfen. Er nimmt dazu Verbindung zur deutschen Widerstandsgruppe „Europäische Union“ auf. Als diese auffliegt, nimmt die Gestapo im Oktober 1943 auch Žadkěvič und weitere Mitglieder seiner Gruppe fest.

Žadkěvič und vier führende Mitglieder werden zum Tod verurteilt und ermordet, weitere sechs erhalten Zuchthausstrafen. Nach dem Krieg gerät die Žadkěvič-Gruppe in Vergessenheit. Diese Ausstellung der Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden macht ihre mutige Geschichte sichtbar. Für die Station in Berlin wurde sie um einige Inhalte und Elemente erweitert.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning | Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Grußworte:
Sweta, Jersy und Arkadi Sanzarowski aus Belgien | Angehörige des ukrainischen Zwangsarbeiters Michail Santscharowski, Mitglied der Žadkěvič-Gruppe

Die Hinrichtung von Widerstandskämpfer:innen in Brandenburg-Görden
Dr. Sylvia de Pasquale | Leiterin der Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden und Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde
 
Einführung in die Ausstellung
Maximilian Vogel | Kurator der Ausstellung und pädagogischer Mitarbeiter
Gedenkstätte Zuchthaus Brandenburg-Görden und Gedenkstätte Opfer der Euthanasie-Morde

 

 

Für eine bessere Planung bitten wir um Anmeldung unter veranstaltung-sw(at)topographie.de

Einladung
 

Wie erinnern sich Zwangsarbeiter:innen?

Interviews mit polnischen und russischen Zeitzeug:innen

29. Februar 2024 | 19 Uhr

Polnische und russische Verschleppte machten bei der Zwangsarbeit ähnliche Erfahrungen, erinnern sich jedoch unterschiedlich. Wie lässt sich das erklären?

In einem großangelegten Interviewprojekt wurden 2005/06 ehemalige NS-Zwangsarbeiter:innen in 26 Ländern interviewt, darunter 72 in Polen und 56 in Russland. Die Aufzeichnungen sind auf einem Portal der Freien Universität zugänglich.

Grete Rebstock und Roland Borchers haben die russischen bzw. polnischen Interviews in ihren Dissertationen analysiert. In ihren Büchern, die jüngst erschienen sind, haben sie herausgearbeitet, inwiefern die Erinnerungen der Zeitzeug:innen von der sowjetischen und russischen bzw. polnischen Geschichtspolitik geprägt sind.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Polnische Zwangsarbeiter:innen:
Dr. Roland Borchers
Osteuropa-Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Sowjetische Zwangsarbeiter:innen:
Dr. Grete Rebstock
Osteuropa-Historikerin

Moderation:
Dr. Cord Pagenstecher
Historiker, Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, Bereich Digitale Interview-Sammlungen

Fabrik Osloer Straße | Spuren der NS-Zwangsarbeit sichtbar machen

Vorträge und Workshop

Donnerstag, 22. Februar 2024 | 18 Uhr

Die Veranstaltung informiert über die Geschichte der Zwangsarbeit auf dem Gelände der Fabrik Osloer Straße und diskutiert mögliche Formen des Erinnerns.

Im Wedding ist die Fabrik Osloer Straße als Treffpunkt für die Nachbarschaft und darüberhinaus bekannt: Viele soziale und kulturelle Projekte haben hier ihr Zuhause gefunden.

Errichtet wurden die Gebäude um 1900 von der Firma A. Roller, die Maschinen für die Streichholzproduktion herstellte. Während des Zweiten Weltkrieges beschäftigte Roller in der Rüstungsproduktion zahlreiche Zwangsarbeiter:innen, darunter aus der Ukraine. Auf einem Sportplatz an der Kühnemannstraße unterhielt die Firma ein eigenes Barackenlager für über 100 Personen.

Roland Borchers: Zwangsarbeit in Berlin
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Thomas Irmer: Zwangsarbeit bei der Firma A. Roller
Historiker und Politologe

Nora Hogrefe: Formen des NS-Gedenkens in Berlin
Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen

Nathan Friedenberg: Erinnern und Gedenken in Mitte
Mitte Museum

Moderation: Bettina Pinzl, Katja Korshikova
Fabrik Osloer Straße e.V.

Eine Veranstaltung imRahmen des Projektes „Mal laut gedacht. Politische Bildung im Kiez“.

VERANSTALTUNGSORT:
Fabrik Osloer Straße, Osloer Straße 12, 13359 Berlin
2. Hinterhof, 1. Etage, Café und Theaterraum
Anmeldung (bis 20.02.): info(at)demokratie-in-der-mitte.de

Einladung

 

NS-Justiz: Recht als Unrecht | Das Todesurteil gegen den Zwangsarbeiter Walerjan Wróbel

Filmvorführung und Podiumsdiskussion

verschoben auf Montag, 19. Februar 2024 | 19 Uhr

Ein NS-Sondergericht verurteilte Walerjan Wróbel 1942 zum Tode. Das Bremer Landgericht hob das Urteil 1987 als „typischen Fall nationalsozialistischenUnrechts“ auf.

Der Film „Das Heimweh des Walerjan Wrobel“ zeigt die Geschichte eines Jugendlichen aus Polen, der bei einer Bauernfamilie in Norddeutschland Zwangsarbeit verrichten musste. Wenige Tage nach seiner Ankunft auf dem Hof zündete er einen Strohballen an, in der Hoffnung dann nach Hause geschickt zu werden. Die Gestapo nahm ihn fest und internierte ihn im KZ Neuengamme. Einige Monate später wurde ihm in Bremen der Prozess gemacht.

Die Ausstellung „Luise. Archäologie eines Unrechts" (verlängert bis 25. Februar) thematisiert, inwiefern die Bauerstochter Luise in die Ermordung Wróbels verstrickt war

Filmvorführung „Das Heimwehr des Walerjan Wróbel“ (1991)

Kurzvorträge:

Dr. Roland Borchers, stellv. Leiter des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit:
Die Situation von Zwangsarbeiter:innen aus Polen

Dr. Gerhard Pauli, Oberstaatsanwalt Hagen:
Rechtshistorische Einordnung des Urteils gegen Wróbel im Kontext des NS-Sondergerichtswesens

Begleitveranstaltung zur Sonderausstellung Luise. Archäologie eines Unrechts. Vor der Veranstaltung findet um 18 Uhr eine Kuratorenführung mit Stefan Weger statt.

Einladung

 

2023

Nadiya Slyesaryeva | Als ukrainische Zwangsarbeiterin in NS-Deutschland

Gespräch mit der Zeitzeugin

27. November | 19 Uhr

Nadiya Slyesaryeva musste während des Zweiten Weltkriegs im Deutschen Reich Zwangsarbeit leisten. 80 Jahre später flieht sie vor dem russischen Angriffskrieg von Kiew nach Deutschland.

Den deutschen Einmarsch in die Sowjetunion erlebte die Zeitzeugin in Dnipropetrovsk. Mit ihrer Familie wurde sie in das KZ Stutthof (bei Danzig) verschleppt, von dort weiter nach Berlin. Als ihr Zug in die Stadt einfuhr, erlebte sie einen schweren Luftangriff - eingeschlossen im Waggon.

Frau Slyesaryeva musste bei einer Fliesenfabrik in Stettin arbeiten. Gegen Kriegsende wurde sie nach Neubrandenburg verlegt, um dort schwere körperliche Arbeit auf einem Bauernhof zu verrichten. Nach der Befreiung ging Nadiya Slyesaryeva erst nach Polen und kehrte 1948 in die Sowjetunion zurück.

Begrüßung: Eva Kuby
Pädagogische Mitarbeiterin, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Einführung & Moderation: Hanna Lehun
Osteuropa-Expertin, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arolsen Archives

Zeitzeugin: Nadiya Slyesaryeva
Geb. 1930, studierte Bauingenieurin, wirkte am Wiederaufbau des Donbas mit und entwarf zahlreiche Straßen und Gebäude in Kyjiw

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„Wie lange werde ich das aushalten?“

Jan Bazuin - Tagebuch eines Zwangsarbeiters

19. Oktober | 19 Uhr

Jan Bazuins Tagebuch wurde erst vor kurzem entdeckt und veröffentlicht. Es führt aus jugendlicher Sicht eindringlich vor Augen, wie er Deportation und Arbeitslager in Deutschland erlebte.

Der 19-jährige Niederländer erlebt im Herbst 1944 den Hungerwinter in Rotterdam. Täglich muss er Brennmaterial und Essbares ‘organisieren’. Sein Vater droht, ihn von den Deutschen abholen zu lassen, wenn er nicht auszieht. Einziger Lichtblick ist seine Freundin Annie. Doch im Januar 1945 ändert sich alles. Jan wird zur Zwangsarbeit nach Bayern verschleppt.

Jan muss in München-Neuaubing Müll und Schnee räumen sowie Maurerarbeiten verrichten. Seine Tagebuchaufzeichnungen enden am 23. April 1945 kurz nach Jans Flucht aus dem Lager. Das Tagebuch erschien 2022 mit Illustrationen der Comic-Künstlerin Barbara Yelin.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Einführung und Lesung:
Dr. Paul-Moritz Rabe
Wissenschaftlicher Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrums München und Herausgeber von Jan Bazuins Tagebuch

Kommentar:
Dr. Peter Romijn
Gastwissenschaftler NIOD (Institut für Kriegs-, Holocaust und Genozidstudien) und Professor Emeritus, Universität Amsterdam

Moderation:
Sharon Adler
Journalistin Berlin

Einladung

NS-Zwangsarbeit auf dem RAW-Gelände Warschauer Straße

Donnerstag, 28. September | 18 Uhr | House of Musik (RAW-Gelände) Warschauer Straße

Das RAW-Gelände, das seit Jahren von Kulturschaffenden genutzt wird, soll neu bebaut werden. Wie könnte dabei der NS-Zwangsarbeit gedacht werden?

Die Reichsbahn gilt als eine der größten Profiteure von NS-Zwangsarbeit. Im Juni 1944 machten Zwangsarbeiter:innen zwei Drittel der Belegschaft beim RAW Warschauer Straße aus. Untergebracht waren sie größtenteils in einem Barackenlager in Berlin-Kaulsdorf.

Die Vorträge stellen neue Forschungen zu den Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter:innen vor. Ausgehend von Formen des Gedenkens an anderen ehemaligen Standorten der Reichsbahn soll darüber diskutiert werden, wie in Friedrichshain dem Thema angemessen gedacht werden kann. Im letzten Jahr wurde eine provisorische Informationstafel aufgestellt.

Einführung:
Dr. Christine Glauning: Zwangsarbeit in Berlin
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Leiterin

Vorträge:
Dominik Aurbach: RAW Warschauer Straße
Drop In - Forum für interkulturelle und politische Bildung e.V.

Barbara Schulz: Lager Kaulsdorfer Straße
Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege

Eberhard Elfert: RAW’s im Deutschen Reich
Stadthistoriker

Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper: Gedenken
Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin

Moderation: Nora Hogrefe
Koordinierungsstelle Historische Stadtmarkierungen

Einladung

Künstlergespräch mit Heribert Bücking

Sonntag, 24. September | 15 Uhr | Baracke 2

Heribert Bücking zeigt Kupferstich-Collagen in der Ausstellung "Die Zwangsarbeit von Zofia und Rolland".

Im Gespräch wird Heribert Bücking über die Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsarbeit und der Suche nach der geeigneten Bildform berichten. Auslöser des Projekts waren Dokumente der Zwangsarbeit von Zofia Pytkowska und Rolland Mazaud, die ihm deren Sohn Philippe zur Verfügung gestellt hatte.

Folgende Fragen standen im Vordergrund: „Angesichts der Barbarei von NS-Zwangsarbeit, wie sie im Dokumentationszentrum gezeigt wird … Hat da die Bildende Kunst überhaupt etwas zu vermelden? Oder sind es vielleicht gerade Kunstwerke, die zu neuer Sicht auf die monströsen Szenarien anregen können? … Gibt es einen Brückenschlag zwischen solchen Dokumenten und dem Versuch, eine bildhafte Deutung, einen zeichenhaften Ausdruck für das Geschehene zu finden?“

Die lebensbejahende Botschaft von Zofia und Rolland, die sich in Berlin bei der Zwangsarbeit kennen und lieben gelernt haben, hat den Künstler bei seiner Arbeit begleitet. Sie ist eine besondere Form der Erinnerungsarbeit an NS-Unrecht.

Heribert Bücking, geb. 1940, arbeitet in Berlin und ist einer der wenigen in Deutschland, die das Kupferstechen noch meisterhaft beherrschen. Seine Arbeiten waren bislang in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen.

Die Schatten des Ungesagten - NS-Familiengeschichte

Vortragsabend und Podiumsdiskussion

21. September 2023  |  19 Uhr  | Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Baracke 5

Wie erinnert man sich an NS-Unrecht und Zwangsarbeit? Wie nähern sich Kinder und Enkelkinder ihrer mit dem Nationalsozialismus verwobenen Familiengeschichte? Patrick Figaj befasst sich mit den Erfahrungen seines polnischen Großvaters, der in Deutschland Zwangsarbeit leisten musste. In seinem blog Tadschu regt er zur Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte an. Ute Delimats Mutter wurde als Kind aus Polen zur Zwangsarbeit verschleppt, sie blieb nach dem Krieg in Deutschland. Bei ihrer Spurensuche wurde sie von der Filmemacherin Sofia Leikam begleitet. Stefan Weger stellt sich mit der Ausstellung Luise. Archäologie eines Unrechts der Beteiligung seiner Urgroßmutter an der Verhaftung eines polnischen Zwangsarbeiters, die zu dessen Ermordung führte.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning  | Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Vorträge:
Patrick Figaj | Journalist, Mannheim
Ute Delimat | Tochter einer ehem. Zwangsarbeiterin
Sofia Leikam | Filmemacherin, Göttingen
Stefan Weger | Fotograf, Berlin

Moderation: Sharon Adler | Journalistin, Berlin

Begleitveranstaltung zur Sonderausstellung Luise. Archäologie eines Unrechts.

 

Italienische Militärinternierte - 80. Jahrestag

Vortragsabend und Podiumsdiskussion

7. September 2023 | 19 Uhr | Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Baracke 5

Am 8. September 1943 wird der Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten verkündet. In der Folge verschleppen die Deutschen Hunderttausende italienische Soldaten, etwa 50.000 überleben die Gefangenschaft nicht. Zum 80. Jahrestag thematisiert diese Veranstaltung die Ereignisse und ihre Folgen. Als Italienische Militärinternierte bezeichnen die Nationalsozialisten italienische Soldaten, die sich nach dem 8. September 1943 weigern, auf Seiten der deutschen Wehrmacht und der faschistischen Italienischen Sozialrepublik in den Weltkrieg zu ziehen. Sie werden nach Deutschland verschleppt und müssen Zwangsarbeit leisten. In Deutschland und Italien erinnert lange niemand an diese Geschichte. Heute widmen sich vor allem ihre Familien sowie einige Museen und Initiativen der Erinnerung an ihre Schicksale.

Begrüßung:
Christine Glauning | Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Vorträge:
Prof. Brunello Mantelli | Universität Turin
Prof. Nicola Labanca | Universität Siena
Virgilio Comberlato | Angehöriger eines Überlebenden

Kommentar: Daniela Geppert | Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Im Anschluss folgt ein Podiumsgespräch mit Diskussion.

Moderation: Dr. Sara Berger | Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main

 

Ein Teller Suppe für den Feind. Zeugnisse der Menschlichkeit mitten im Krieg

Lesung und Podiumsdiskussion mit dem Autor Viktor Pedak

13. Juli 2023 | 19 Uhr

Viktor Pedak liest aus seinem Buch „Ein Teller Suppe für den Feind“. Darin enthalten sind Zeugnisse von ehemaligen Zwangsarbeiter:innen aus der Ukraine, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt wurden.

Viktor Pedak wurde 1938 in der Ukraine geboren, erlebte als Kind selbst den Krieg. Seit Jahrzehnten trägt er Briefe und Erfahrungen zusammen, die zeigen, dass selbst mitten im Krieg menschliches Verhalten möglich war.

Viktor Pedak bringt ehemalige Zwangsarbeiter:innen mit damaligen Arbeitskolleg:innen und Nachbar:innen in Kontakt, zudem auch ehemalige deutsche Kriegsgefangene mit der ukrainischen Bevölkerung. Auch ihre Zeugnisse sind im Buch dokumentiert.

 

Begrüßung & Einführung: Daniela Geppert
Stellv. Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Lesung: Viktor Pedak, Journalist und Lena Schmitz

Im Anschluss Podiumsgespräch und Diskussion
Moderation: Iris Hax

Launch der Website "Bildungsportal NS-Zwangsarbeit"

22. Juni 2023 | 19 Uhr

Das digitale »Bildungsportal NS-Zwangsarbeit« bündelt historische Informationen und pädagogische Materialien. Es entstand aus der Zusammenarbeit von 19 Lern- und Erinnerungsorten unter der Koordination des Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.

Anlässlich des Launchs des Portals am 22. Juni 2023 diskutieren Expert:innen über gegenwartsrelevante Bildungsarbeit zur NS-Zwangsarbeit. Eine bundesweite Aktionswoche vom 19.-25. Juni 2023 bietet die Möglichkeit, an den jeweiligen Erinnerungsorten die vielfältigen pädagogischen Angebote kennenzulernen. Das Programm der Aktionswoche entnehmen Sie bitte dem beigefügtem PDF.

Rund 13 Millionen nach Deutschland verschleppte Menschen mussten zwischen 1939 und 1945 in allen Bereichen der deutschen Wirtschaft Zwangsarbeit leisten. Ihr Alltag war geprägt von einer strengen rassistischen Hierarchie. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit ist zentral für das Verständnis des Nationalsozialismus und schärft den Blick für aktuelle Verhältnisse, in denen Menschen ausgebeutet und ausgegrenzt werden.
 

Begrüßung:
Daniela Geppert
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Vorstellung Bildungsportal:
Lisa Schank
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Podiumsdiskussion: Gegenwartsrelevante Bildung zur NS-Zwangsarbeit
Anna Domdey
Gedenkstätte Breitenau
Ksenja Holzmann
Denkort Bunker Valentin
Oliver Nickel
Gedenkstätte Stalag 326, Senne
Martina Staats
Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Einladung

Ausstellungseröffnung: Luise. Archäologie eines Unrechts

Eine Fotoausstellung von Stefan Weger

15. Juni 2023 | 19 Uhr

»Du weißt, dass das Luise war?«

Fałków, 1941. Der 15-jährige Pole Walerian Wróbel wird zur Zwangsarbeit nach Bremen verschleppt. Er hat Sprachprobleme und Heimweh. Nach 10 Tagen legt Walerian Feuer, weil er hofft, dann nach Hause geschickt zu werden. Die Bäuerin Luise lässt ihn von der Ge stapo abholen. Walerian wird ins KZ Neuengamme gebracht und am 25. August 1942 hingerichtet. Luise war die Urgroßmutter des Fotografen Stefan Weger.

Weger stellt sich mit dieser Ausstellung seiner mit dem Nationalsozialismus verwobenen Familiengeschichte. »Archäologie eines Unrechts« nennt er sein fotografisch- künstlerisches Projekt zum Tod des jungen Zwangsarbeiters. Weger suchte Familien fotos, erkundete das zugewachsene Gelände um den alten Bauernhof und trug Akten des Falles zusammen. Entstanden ist ein dichtes visuelles Portrait einer Familiengeschichte im Nationalsozialismus, das um Vergessen und Bewusstmachung kreist.

Stefan Weger: Der Redakteur, Portrait- und Dokumentarfotograf lebt und arbeitet in  Berlin. 2021 hat er seinen Abschluss an der Ostkreuzschule für  Fotografie in Berlin-Weißensee gemacht. In seinen persönlichen Langzeitprojekten nimmt Weger größere soziale und vor allem auch historische Themen in den Fokus. Darin nutzt er den Ansatz der research-based photography, so auch in dieser Fotoausstellung. Das Fotobuch zu »Luise. Archäologie eines Unrechts« wurde 2021 mit dem Deutschen Fotobuchpreis in Gold ausgezeichnet. stefanweger.com

Programm

Begrüßung: Dr. Christine Glauning
Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Vortrag: "Zwischen blinden Flecken und belichteten Momenten" Miriam Zlobinski Lehrbeauftragte Universität der Künste und Ostkreuzschule für Fotografie

Einführung in die Ausstellung: Stefan Weger
Fotograf und Kurator, Berlin

Im­ Anschluss ­laden­ wir ­Sie­ zu einem Empfang ein.

Für unsere Planung bitten wir Sie um Anmeldung unter: veranstaltung-sw(at)topographie.de

 

Karya 1943. Tödliche Zwangsarbeit in Griechenland

Geschichte und Topografie eines Tatorts

Über die Ereignisse in Karya ist wenig bekannt. Wichtig sind daher Untersuchungen, die von der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften der Universität Osnabrück vor Ort durchgeführt wurden. Wissenschaftler:innen und Studierende suchten im Umfeld der früheren OT-Baustelle von 1943 nach Spuren der Zwangsarbeit und dokumentierten den Tatort.

Methoden und die digital aufbereiteten Ergebnisse der Geländeuntersuchung in Karya werden mittels Animationen und digitalen Modellen vorgestellt. Expert:innen für die deutsch-griechische Geschichte sprechen über die Bedeutung dieser neuen Erkenntnisse und die gemeinsame Erinnerung an diesen Ort jüdischer Zwangsarbeit.

1943 mussten rund 300 jüdische Zwangsarbeiter aus dem Ghetto Thessaloniki ein Ausweichgleis an der Bahnstrecke zwischen Thessaloniki und Athen in den Felsen bauen. Viele von ihnen waren aufgrund der unmenschlichen Arbeiten, dem Hunger und der Gewalt rasch völlig entkräftet und starben an Ort und Stelle.

 

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning
, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort:
Ioannis Mastorakis, II. Botschaftssekretär in der Politische Abteilung der Botschaft

Grußwort:
Dr. Andrea Despot,
Vorstandsvorsitzende der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft

Vorträge
Dr. Iason Chandrinos
, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit:
Karya – Judenverfolgung und Zwangsarbeit in Griechenland 1942–1943
Lukas Hennies/Christoph Rass, Universität Osnabrück: Die Forschungsprospektion in Karya der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften – Methoden, Befunde, erste Erkenntnisse

Kommentar
Dr. Kateřina Králová
, Leiterin des Forschungszentrums für Gedächtnisstudien, Karlsuniversität Prag, Leiterin des Forschungszentrums für Gedächtnisstudien, Karlsuniversität Prag

Moderation
Dimitra Kyranoudi, Korrespondetin der Deutschen Welle in Berlin

Einladung

Zur Zukunft des historischen Ortes

Podiumsdiskussion

4. Mai 2023 | 19 Uhr | Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit rbb24 inforadio

Die Podiumsdiskussion widmet sich dem Stand der Planungen und den Zukunftsperspektiven für das historische Lagergelände am Landweg in Lichterfelde. 2017 entdeckten verschiedene bürgerschaftliche Initiativen, dass auf dem Areal Baracken eines NS-Kriegsgefangenenlagers stehen. Drei Jahre später einigten sich das Landesdenkmalamt und die Groth Gruppe als Eigentümerin des Geländes darauf, das Gebäude Landweg 3/5a und Fundamente eines Wachtums zu erhalten. Wie soll es jetzt vor Ort weitergehen? Die Veranstaltung bildet die Finissage zur Ausstellung „Vergessen und vorbei? Das Lager Lichterfelde und die französischen Kriegsgefangenen“, die bis noch zum 31. Mai 2023 im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zu sehen ist.

 

Grußwort:
Dr. Christoph Rauhut | Landeskonservator, Direktor des Landesdenkmalamtes

Podium:
Dr. Christine Glauning | Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Leiterin
Michael Karnetzki | Bezirk Steglitz-Zehlendorf, Stadtrat für Stadtentwicklung
Anette Mischler | Groth Gruppe, Pressesprecherin
Thomas Schleissing-Niggemann | Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V., Vorsitzender

Moderation:
Harald Asel | rbb24 Inforadio

 

Um 18 Uhr findet eine Kuratorenführung durch die Ausstellung „Vergessen und vorbei?“ statt.

Die Veranstaltung zum Nachhören im rbb24 inforadio Forum mit Harald Asel

 

Einladung

 

Buchvorstellung: Thomas Kersting | Lagerland

Archäologie der Zwangslager des 20. Jahrhunderts in Brandenburg

20. April 2023 | 19 Uhr

Thomas Kersting hat erstmals für ein deutsches Bundesland verschiedene Lagertypen anhand von archäologischen Untersuchungen analysiert.

In Brandenburg befanden sich im 20. Jahrhundert zwei Konzentrationslager, drei große Kriegsgefangenen-Stammlager, hunderte Arbeitskommandos sowie KZ-Außenlager und noch mehr zivile Zwangsarbeitslager.  Diese vielfach vergessenen Orte aufzuspüren und ihre materiellen Reste zu erforschen, ist seit über 25 Jahren Aufgabe der Archäologie. Damit eröffnet sie neue Zugänge zur Bewahrung und Erforschung der historischen Orte. Die zahllosen archäologischen Funde sind wichtige Sachzeugen für  Einzelschicksale und Massenverbrechen in den Brandenburger Lagern.  

Inhaltlich knüpft das Buch an die Ausstellung „Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager“ an, die 2020/21 im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zu sehen war.  

 

Buchvorstellung: Dr. Thomas Kersting
Dezernatsleiter Bodendenkmalpflege beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

Kommentar: Dr. Juliane Haubold-Stolle
Stiftung Berliner Mauer, Kuratorin der Ausstellung "Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager"

Moderation: Kathrin Misterek
Archäologin und Historikerin

Einladung

Künstlergespräch mit Heribert Bücking

25. März 2023 | 15 Uhr

Heribert Bücking zeigt Kupferstich-Collagen in der Ausstellung "Die Zwangsarbeit von Zofia und Rolland".

Im Gespräch wird Heribert Bücking über die Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsarbeit und der Suche nach der geeigneten Bildform berichten. Auslöser des Projekts waren Dokumente der Zwangsarbeit von Zofia Pytkowska und Rolland Mazaud, die ihm deren Sohn Philippe zur Verfügung gestellt hatte.

Folgende Fragen standen im Vordergrund: „Angesichts der Barbarei von NS-Zwangsarbeit, wie sie im Dokumentationszentrum gezeigt wird … Hat da die Bildende Kunst überhaupt etwas zu vermelden? Oder sind es vielleicht gerade Kunstwerke, die zu neuer Sicht auf die monströsen Szenarien anregen können? … Gibt es einen Brückenschlag zwischen solchen Dokumenten und dem Versuch, eine bildhafte Deutung, einen zeichenhaften Ausdruck für das Geschehene zu finden?“

Die lebensbejahende Botschaft von Zofia und Rolland, die sich in Berlin bei der Zwangsarbeit kennen und lieben gelernt haben, hat den Künstler bei seiner Arbeit begleitet. Sie ist eine besondere Form der Erinnerungsarbeit an NS-Unrecht.

Heribert Bücking, geb. 1940, arbeitet in Berlin und ist einer der wenigen in Deutschland, die das Kupferstechen noch meisterhaft beherrschen. Seine Arbeiten waren bislang in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen.

Der „verbotene Umgang“ im Nationalsozialismus und das „Eindeutschungsverfahren“ im SS-Sonderlager Hinzert

Podiumsdiskussion

23. März 2023 | 19 Uhr

Ziel des NS-Verfolgungsapparates war es, Kontakte zwischen der deutschen Bevölkerung und „fremdvölkischen“ Zwangsarbeitenden auf ein Minimum zu beschränken.

Soziale Kontakte, insbesondere sexuelle Beziehungen, wurden schon bei bloßem Verdacht drakonisch bestraft. ­ Für Polen entwickelten die Nationalsozialisten in Einzelfällen einen Sonderweg: das an rassistischen Kriterien ausgerichtete „Eindeutschungsverfahren“. Hierbei nahm das SS-Sonderlager Hinzert eine zentrale Rolle ein.

Der 2023 von Insa Eschebach, Christine Glauning und Silke Schneider herausgegebene Sammelband „Verbotener Umgang mit ‚Fremdvölkischen‘. Kriminalisierung und Verfolgungspraxis im Nationalsozialismus“ vereint die neuesten Forschungsergebnisse zur Thematik – auch zum SS-Sonderlager Hinzert. Die Veranstaltung beleuchtet die Verfolgungspraxis des „verbotenen Umgangs“. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf dem „Eindeutschungsverfahren“ im SS-Sonderlager Hinzert.


Begrüßung:

Dr. Christine Glauning
Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Moderation:

Dr. Sabine Arend
Leiterin Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Podium:

Dr. Beate Welter
ehem. Leiterin Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert

Dr. Lena Haase
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Trier

Dr. Silke Schneider
Vertretungsprofessorin für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Bielefeld

Dr. Insa Eschebach
Gastwissenschaftlerin am Institut für Religionswissenschaften der FU Berlin, ehem. Leiterin Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

 

Live-Stream auf YouTube

Die Aufzeichnung der Veranstaltung wird im Anschluss auf unserem YouTube-Kanal bereitgestellt.

Einladung

Französische Kriegsgefangene in Berlin

Lager, Arbeit und Alltag

2. Februar 2023 | 19 Uhr

Französische Kriegsgefangene waren fünf Jahre lang in Berlin interniert (1940–1945). Hier bildeten sie bis Herbst 1943 die größte Gruppe von Kriegsgefangenen.

Neben den großen Lagern Lichterfelde und Falkensee waren französische Kriegsgefangene in Hunderten Arbeitskommandos untergebracht, verteilt über ganz Berlin. Im März 1941 zählte die Gruppe rund 20.000 Mann. Die meisten von ihnen mussten arbeiten.

Ausgehend vom Lager Lichterfelde beleuchtet Thomas Irmer in seinem Vortrag die Gruppe der französischen Kriegsgefangenen in Berlin. Eva Kuby stellt die Zeitschrift „Matricule X“ vor, die von 1941 bis 1945 in mindestens 50 Ausgaben erschien und sich an französische Kriegsgefangene in Berlin richtete.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Überblicksvortrag: Thomas Irmer
Historiker, Politologe, Experte für die Geschichte der NS-Zwangsarbeit

Zeitschrift „Matricule X“: Eva Kuby
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Moderation: Roland Borchers Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Vernissage: DIE ZWANGSARBEIT VON ZOFIA UND ROLLAND

Kupferstich-Collagen von Heribert Bücking

19. Januar 2023 | 19 Uhr | Baracke 2

In Anwesenheit des Künstlers und mit Grußworten von Lorris Mazaud, Vertreter der Französischen Botschaft und Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsarbeit beginnt durch einen Zufall. Ein lang jähriger Freund übergibt Heribert Bücking Dokumente seiner Eltern über ihre Zwangsarbeit in Deutschland während des Zweiten Weltkrieges: Zofia Pytkowska wurde aus Polen, Rolland Mazaud aus Frankreich nach Berlin verschleppt. Die beiden – damals 21-jährigen – lernen sich bei der Fabrikarbeit kennen und lieben. Nach Kriegsende heiraten sie und ziehen nach Paris.

Heribert Bücking setzt in seinen Kupferstich-Collagen alltägliche Gegenstände aus der Büro- und Arbeitswelt mit den Zeugnissen der Zwangsarbeit in ein Spannungsverhältnis, das neue Sichtweisen eröffnet. Ein Locher, ein Aktenordner, ein Arbeitshandschuh und andere scheinbar harmlose Dinge werden so in den Kontext der NS-Zwangsarbeit gesetzt.

Heribert Bücking

Der Künstler, geb. 1940, arbeitet in Berlin und ist einer der Wenigen in Deutschland, die das Kupferstechen noch meisterhaft beherrschen. Seine Arbeiten waren bislang in zahlreichen Einzelausstellungen zu sehen. Erstmals setzt sich Heribert Bücking mit dem Thema NS-Zwangsarbeit auseinander.

2022

NS-Zwangsarbeit vor unserer Haustür - Alle Orte und Termine

Veranstaltungsreihe 12 Berliner Bezirke, 12 Veranstaltungen

Vor 80 Jahren, im Jahr 1942, wurde Zwangsarbeit in Berlin zum Massenphänomen. Mit zunehmender Dauer des Krieges wuchs der Arbeitskräftebedarf der deutschen Wirtschaft ins Unermessliche. Im März 1942 schuf das NS-Regime mit dem „Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz“ eine Zentralbehörde, um die Verschleppung von immer mehr Menschen effizienter zu organisieren. Im Rahmen der „Lagerbauaktion 1942“ entstanden in Berlin hunderte neue Unterkunftslager.

Die Reihe nimmt in 12 Veranstaltungen die einzelnen Berliner Bezirke in den Blick. Was hat dieses Verbrechen, das vor unserer Haustür stattfand, mit unserer heutigen Gesellschaft zu tun? Und warum erfolgte die Aufarbeitung erst so spät? Im Rahmen der Veranstaltungsreihe sind Vorträge, Lesungen, Filmvorführungen und Diskussionen geplant. Im Mittelpunkt stehen Orte der Zwangsarbeit, die erst kürzlich „neu entdeckt“ wurden.

Donnerstag, 20. Januar 2022, 18 Uhr
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf, online

Donnerstag, 17. Februar 2022, 18 Uhr
Museen Treptow-Köpenick, online

Donnerstag, 17. März 2022, 18 Uhr
Museum Reinickendorf, online

Donnerstag, 7. April 2022, 18 Uhr
Zitadelle Spandau, Am Juliusturm 64

Donnerstag, 19. Mai 2022, 18 Uhr
Mitte Museum, Pankstr. 47

Donnerstag, 16. Juni 2022, 18 Uhr
FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum, Adalbertstr. 95A

Donnerstag, 14. Juli 2022, 18 Uhr
Museen Tempelhof Schöneberg, Schöneberg Museum, Hauptstraße 40

Donnerstag, 25. August 2022, 18 Uhr
Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf, Schwartzsche Villa, Grunewaldstr. 55

Donnerstag, 22. September 2022, 18 Uhr
Museum Pankow, Prenzlauer Allee 227-228

Donnerstag, 20. Oktober 2022, 18 Uhr
Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Alt-Marzahn 51

Donnerstag, 17. November 2022, 18 Uhr
Museum Neukölln, Alt-Britz 81

Donnerstag, 8. Dezember 2022, 19 Uhr
Museum Lichtenberg, Türrschmidtstr. 24

Das Programm als PDF

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 12

Lichtenberg: Orte der NS-Zwangarbeit und des Gedenkens

8. Dezember 2022 | 19 Uhr | Museum Lichtenberg

NS-Zwangsarbeit war auch in Lichtenberg allgegenwärtig. Zudem befanden sich im Bezirk Institutionen der Zwangsarbeit von überregionaler Bedeutung.

In Lichtenberg fand Zwangsarbeit sowohl in namhaften Industriebetrieben, z.B. bei Knorr-Bremse, als auch in der Landwirtschaft statt. Mit dem Arbeitshaus Rummelsburg lag im Bezirk eine Einrichtung, die Zwangsarbeit schon im Kaiserreich praktiziert hatte. Das „Arbeitserziehungslager“ Wuhlheide nahm in Berlin eine Schlüsselrolle bei der Verfolgung von Zwangsarbeiter:innen ein.

Beispiele von Orten der Zwangsarbeit und der Verfolgung stehen imMittelpunkt des Vortrags von Thomas Irmer über das Profil der NS-Zwangsarbeit in Lichtenberg. Roland Borchers stellt aktuelle Formen des Gedenkens vor.

Begrüßung und Moderation: Anna Maria Katz
Leitung Fachbereich Museum und Geschichte / Museum Lichtenberg

Grußwort: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Überblicksvortrag: Thomas Irmer
Historiker, Politologe, Experte für die Geschichte der NS-Zwangsarbeit

Gedenken: Roland Borchers
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Einladung

Das Stalag III D

Kriegsgefangene in Berlin

 

Donnerstag, 1. Dezember 2022, 19 Uhr

Die Veranstaltung präsentiert neue Forschungen zum Berliner Kriegsgefangenenlager Stalag III D, über das bislang wenig bekannt ist.

Die Wehrmacht begründete das Stalag III D im August 1940 mit der Einrichtung des Lagers Lichterfelde. Weitere Lagerstandorte entstanden u.a. in Falkensee, Kaulsdorf, Friedrichsfelde und Großbeeren. Zudem bestanden hunderte weitere Arbeitskommandos, die größtenteils ebenfalls in Lagern untergebracht waren.

Französische Kriegsgefangene bildeten lange die größte Gruppe im Stalag III D; dies ist Thema in der Ausstellung „Vergessen und vorbei?“. Ab 1943 brachte die Wehrmacht über 30.000 Italiener nach Berlin. Wenig bekannt ist, dass auch über 10.000 sowjetische Gefangene im Stalag III D waren.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort: Dr. Heike Winkel
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Überblicksvortrag: Barbara Schulz
Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege

Italienische Militärinternierte: Arne Pannen
Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

Sowjetische Kriegsgefangene: Kolja Buchmeier
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

Moderation: Dr. Babette Quinkert
Museum Berlin-Karlshorst

Um 18 Uhr findet eine Kuratorenführung durch die Ausstellung „Vergessen und vorbei? Das Lager Lichterfelde und die französischen Kriegsgefangenen“ statt.

Die Dauerausstellung ist bis 19 Uhr geöffnet.

Einladung

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 11

Neukölln. Werkstattgespräch zum Gedenk-Labor in der Clay-Schule

Donnerstag, 17. November 2022 | 18 Uhr

Veranstaltungsort: Festsaal Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

Die Clay-Schule in Rudow wird an einem ehemaligen Lagerstandort neu errichtet. Dessen Geschichte soll als Gedenk-Labor in den Neubau integriert werden.

Das Unterkunftslager bestand von 1941 bis 1945. Vor einigen Jahren wurde die letzte erhaltene Baracke abgerissen. 2014 erfolgte unter Beteiligung von Schüler:innen eine archäologische Ausgrabung auf dem Gelände.

Materielle Hinterlassenschaften erlangen eine immer größere Bedeutung für die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit. Dieser Entwicklung soll beim Schulneubau Rechnung getragen werden, indem Funde vom Lagergelände in dem Gedenk-Labor ausgestellt werden. Das Werkstattgespräch gibt einen Einblick in den Stand der Planungen.

Grußwort: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Einführung und Moderation: Dr. Matthias Henkel
Leiter des Museums Neukölln

Podium:
Brigitte Fischer | Büro Staab-Architekten
Silvia Haslauer | Museumslehrerin / Albert-Einstein-Schule
Philip Hefke | Museumslehrer / Fritz-Karsen-Schule
Niels Plaumann | Clay-Schule, Fachbereichsleiter
Marisa Schulz | Museum Neukölln
Lothar Semmel | ehem. stellv. Leiter der Clay-Schule

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Einladung

Ausstellungseröffnung: Vergessen und Vorbei?

Das Lager Lichterfelde und die französischen Kriegsgefangenen

Donnerstag, 27. Oktober 2022 | 18 Uhr


Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte des Lagers Lichterfelde und der französischen Kriegsgefangenen in Berlin. Die Entwicklung des Ortes wird von der Vorkriegszeit über die Nutzung als Kriegsgefangenenlager bis zur gegenwärtigen Bauplanung dargestellt. Ausgewählte Biografien eröffnen weitere Perspektiven auf das Lager. Die Ausstellung leistet einen Beitrag zu der Debatte, was mit diesem wichtigen historischen Ort geschehen soll.

Begrüßung
Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort
Dr. Klaus Lederer
Senator für Kultur und Europa in Berlin

Thomas Guibert
Erster Botschaftsrat der Französischen Botschaft

Rückblick
Thomas Schleissing-Niggemann
Vorsitzender des Vereins Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V.

Erinnerungsbericht
Agnès Tanière
Tochter des ehem. französischen Kriegsgefangenen Joseph Baby

Einführung in die Ausstellung
Roland Borchers
Kurator


Musikalische Begleitung
Mélinée

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 10

Marzahn-Hellersdorf: Orte der NS-Zwangarbeit und Gedenken

20. Oktober 2022 | 18 Uhr | Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf

Die Veranstaltung gibt einen Überblick über Zwangsarbeit im Bezirk Marzahn-Hellersdorf und diskutiert über den Stand der Aufarbeitung und des Gedenkens.

Mit dem Gedenkort Kaulsdorfer Straße 90 besteht im Bezirk eine der großen Berliner Erinnerungsorte an NS-Zwangsarbeit. Dieses Thema behandelt auch die Gedenkstätte Zwangslager Marzahn, weil viele Sinti und Roma, die in dem Lager interniert waren, für Berliner Betriebe arbeiten mussten. In der heutigen Heinrich-Grüber-Straße stehen noch Baracken des ehemaligen Lagers 55 (Foto), was bislang kaum bekannt war. Hier ist perspektivisch eine Gedenktafel geplant.

Dorothee Ifland: Begrüßung und Überblicksvortrag
Leiterin des Bezirksmuseums Marzahn-Hellersdorf

Dr. Christine Glauning: Grußwort
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Dr. Thomas Thiele: Zwangsarbeit von Sinti und Roma
Gedenkstätte Zwangslager Berlin-Marzahn

Ines Trautmann-Bednarz: Gedenkorte im Bezirk
Historikerin

Roland Borchers: Lager 55 und Moderation
Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

 

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 9

Pankow - NS-Zwangsarbeit und Gesundheitswesen

22. September 2022 | 18 Uhr | Museum Pankow - Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner

Die Gesundheitsversorgung bildete ein Schlüsselmoment im System der NS-Zwangsarbeit. Gerade hier offenbarte sich der extreme NS-Rassismus.

Das Gesundheitswesen und das System der Zwangsarbeit überschnitten sich in vielen Bereichen: von der Tauglichkeitsprüfung in der Heimat und in Durchgangslagern über Krankensammel- und Abschiebelager bis zur Entbindung. Viele Zwangsarbeiter:innen starben in sogenannten Ausländerkrankenhäusern.

Bernhard Bremberger illustriert die Schnittstellen zwischen Gesundheitswesen und Zwangsarbeit an ausgewählten Beispielen aus dem heutigen Bezirk Pankow. Bernt Roder stellt aktuelle Gedenkprojekte vor.

Begrüßung und Vorstellung aktueller Projekte:
Bernt Roder, Leiter Museum Pankow

Grußwort:
Dr. Christine Glauning; Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Vortrag:
Dr. Bernhard Bremberger; Historiker

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Human Commodity | Ware Mensch

Festakt und Eröffnungskonzert

17. September 2022

Ein musikalisch-dokumentarisches Memorial der Marc Sinan Company und des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Zwangsarbeit war ein zentraler Bestandteil der NS-Diktatur. Zwischen 1938 und 1945 mussten rund 13 Millionen Menschen Zwangsarbeit im Deutschen Reich leisten. Allein in Berlin war rund 500.000 Zwangsarbeitende in rund 3.000 Lagern und Sammelunterkünften über das ganze Stadtgebiet verteilt. Zu keiner Zeit lebten so viele Menschen aus anderen Ländern Berlin und mussten unter Zwang arbeiten.

Das Projekt „Human Commodity“ erinnert mit einer interaktiven App an 99 Orte der Zwangsarbeit in Berlin und macht darin die Geschichten von 99 Zwangsarbeitenden hörbar. Neben zentralen historischen Informationen präsentieren Musiker:innen die von Marc Sinan komponierten Stücke. Die 99 Hörminiaturen stehen stellvertretend für alle Opfer der NS-Zwangsarbeit.

Das Memorial wird am 17. September 2022 in zwei Teilen erstmals präsentiert. Im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit findet um 14 Uhr ein Festakt statt – mit Vorträgen, Musik und Führungen über das Gelände. Zudem bietet die Klangkünstlerin Kaffe Matthews eigens für das Projekt entwickelte Radtouren mit ihren ‚Sonic Bikes‘ an.

In der Spreehalle Berlin können Sie ab 17 Uhr eine Fotoausstellung zu Human Commodity und um 18 Uhr das Eröffnungskonzert der Marc Sinan Company erleben.

Ein Projekt der Spreehalle Berlin und des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit.
In Zusammenarbeit mit der Marc Sinan Company, YMUSIC und Nur Baute.

Kooperationspartner: Konzerthausorchester Berlin, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin

Gefördert im Rahmen von ‚dive in‘ – ein Programm für digitale Interaktion der Kulturstiftung des Bundes

 

Tag des offenen Denkmals

Samstag 10. September 2022

11:00 Uhr Kiez Rundgang - NS-Zwangsarbeit in Schöneweide

13:00 Uhr Rundgang durch die Ausstellung zu den italienischen Militärinternierten und Gelände mit Baracke 13

15:00 Uhr Rundgang: Alltag Zwangsarbeit 1938-1945 und Gelände

 

Sonntag 11. September 2022

11 Uhr  Führung Ausstellung : Forced Labour in the Daily round und Barrack 13 - in englischer Sprache

13 Uhr Themenführung : Krankheit und Zwangsarbeit

15 Uhr Rundgang Ausstellung Alltag Zwangsarbeit 1938-1945 und Gelände

 

Für alle Angebote planen Sie bitte zwei Stunden ein. Es bedarf keiner Anmeldung. Wir freuen uns auf Sie.

NS-Zwangsarbeit in den berliner Bezirken - Teil 8

Steglitz-Zehlendorf: Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und zivile Zwangsarbeit

25. August 2022 | 18 Uhr | Schwartzsche Villa

Die Veranstaltung gibt einen Überblick über die Bandbreite von NS-Zwangsarbeit im heutigen Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

Erst vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass sich an der Osdorfer Straße in Lichterfelde-Süd Baracken eines Kriegsgefangenenlagers erhalten haben. Der Historiker Thomas Irmer hat die Geschichte des Ortes erforscht, in dem vor allem französische Soldaten interniert waren.

Zudem werden das KZ-Außenlager an der Wismarer Straße und Lager für zivile Zwangsarbeiter:innen im Bezirk vorgestellt. Zivile Verschleppte, vor allem aus Osteuropa, mussten für kleinere Betriebe oder große Unternehmen wie Telefunken Zwangsarbeit leisteten.

Begrüßung:
Dr. Christiana Brennecke, Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf

Grußwort:
Dr. Christine Glauning, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Vortrag:
Thomas Irmer, Historiker

Vortrag:
Thomas Schleissing-Niggemann, Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V.

Moderation:
Roland Borchers, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Einladung

 

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 7

Tempelhof-Schöneberg NS-Zwangsarbeit auf dem Flughafen Tempelhof und in Mariendorf

14. Juli 2022 | 18 Uhr | Schöneberg Museum

Tempelhof war einst ein bedeutender Berliner Industriestandort. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion von Zwangsarbeiter:innen aufrecht erhalten.

Auf dem Tempelhofer Feld mussten tausende Menschen für Lufthansa und Weser Flugzeugbau Zwangsarbeit leisten. Spuren der Unterkunftslager wurden in den Jahren 2012 bis 2014 bei archäologischen Grabungen freigelegt. Kathrin Misterek gibt in ihrem Vortrag Einblicke in das Grabungsprojekt und die Dimensionen der Zwangsarbeit.

Miklas Weber befasst sich seit langem mit der NS-Verfolgung in Mariendorf. Am ehemaligen Güterbahnhof Mariendorf existierten zwei Zwangsarbeitslager. 1944 wurde dort ein sowjetischer Zwangsarbeiter „auf der Flucht“ erschossen, zwei weitere in Konzentrationslager deportiert. Zurzeit wird das Areal als Projekt „Marienhöfe“ bebaut.

Begrüßung & Moderation:
Philipp Holt, Stellv. Leiter der Museen Tempelhof-Schöneberg

Grußwort:
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag:
Kathrin Misterek, Archäologin

Vortrag:
Miklas Weber, Kiezforscher

Am Samstag, 23. Juli 2022 bietet Frau Misterek um 16 Uhr eine Führung auf dem Tempelhofer Feld an. Anmeldung: museum@ba-ts.berlin.de oder 030 / 90 277 6163. Der Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben. Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Einladung

Filmvorführung "Sunday in Strasbourg"

Gespräch mit Regisseurin Lana Delaroche

Mittwoch, 22. Juni 2022, 20 Uhr

Neun Jahre lang hat Lana Delaroche an der Dokumentation "Sunday in Strasbourg. The forced workers of Donbass" gearbeitet, in der sie vom Schicksal ukrainischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus dem Donbass erzählt. Während des Zweiten Weltkriegs verschleppten die Deutschen sie zur Arbeit in der Kriegsproduktion ins Reich. Die Interviewten waren damals noch Jugendliche. Propagandafilme zur Anwerbung ukrainischer Arbeiterinnen und Arbeiter werden den Interviews gegenübergestellt.

"Sunday in Strasbourg. The forced workers of Donbass"
Österreich 2019, 91 Min., ukrainische/russische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Veranstaltungsort:
Delphi Lux, Saal 6, Yva-Bogen, Kantstraße 10, 10623 Berlin

Begrüßung: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Moderation und Gespräch (auf Deutsch):
Shelly Kupferberg (Berlin)

Eintritt frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: beyer-buns@topographie.de

Eine Veranstaltung im Rahmen der Aktionswoche des Hilfsnetzwerks für Überlebende der
NS-Verfolgung in der Ukraine.

Einladung

ARCHÄOLOGIE DER LAGER

DIE MATERIALITÄT DER EXKLUSION

Tagung: 23.-24. Mai 2022
Freie Universität berlin
Hittorfstraße 18
14195 Berlin

Zygmunt Bauman bezeichnete das 20. Jahrhundert als das „Jahrhundert der Lager“. Jedoch trifft dies auch auf die ersten Jahrzehnte des aktuellen Jahrhunderts zu. Denn noch immer gibt es Zwangs- und Flüchtlingslager, Militärlager und solche für Kriegsgefangene, die den radikalen Ausschluss der Zwangsarbeits- und Konzentrationslager bis heute auf andere Weise fortsetzen. 

Das Errichten von Lagern hat ganz unterschiedliche Gründe. Eine wichtige Frage ist die nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Lagern. Lager erzeugen eine stark strukturierte räumliche Ordnung der Ausgrenzung, bestimmen aber auch in hohem Maß die Materialität des Lebens von Internierten. Lagerleitungen sind bestrebt, die eingesperrten Menschen zu entindividualisieren. Materielle Barrieren beschränken ihre Entscheidungsfreiheit. Raumaufteilung und Kontrollstrukturen gehören zu den bekanntesten Charakteristika von Lagern, doch sollte die Kontrolle des Zugangs zu alltäglichen Dingen genauso viel Beachtung finden. 

Ziel der Konferenz ist es, die Materialität der Lager als ein zentrales Element der Exklusionspraxis in Vergangenheit und Gegenwart zu untersuchen. Die Konferenz will sich zudem mit den Möglichkeiten und Grenzen der Vergleichbarkeit auseinanderzusetzen, sowohl diachron als auch synchron.

Die Tagungssprache ist Englisch.

Programm

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 6

Friedrichshain-Kreuzberg: Orte der Zwangsarbeit

16. Juni 2022 | 18 Uhr | FHXB Museum

Die Veranstaltung widmet sich verschiedenen Orten der Zwangsarbeit im Bezirk und diskutiert darüber, wie ein diversitätsorientiertes Gedenken aussehen kann.

In Friedrichshain und Kreuzberg waren viele handwerkliche und mittelständische Betriebe ansässig, die im Nationalsozialismus Zwangsarbeiter:innen einsetzten. In der Fontanepromenade 15 befand sich die „Zentraldienststelle für Juden beim Berliner Arbeitsamt“, die Berliner Jüdinnen und Juden zur Zwangsarbeit einteilte.

Die Veranstaltung wirft einen Blick darauf, wie die Arbeit, die Unterkünfte und die Lebensbedingungen von Zwangsarbeiter:innen organisiert waren. Außerdem diskutieren die Referent:innen über Leerstellen der Aufarbeitung und eröffnen diversitätskritische Perspektiven auf das Gedenken an Zwangsarbeit.

Begrüßung:
Christine Glauning, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Natalie Bayer, Friedrichshain-Kreuzberg Museum

Lesung:
Ole Hemke

Einführungsvortrag:
Mariane Pöschel, Historikerin

Kurzvorträge:
Dominik Aurbach: zum RAW Warschauer Straße
Eberhard Elfert: zum Dragonerareal
Stella Flatten: zur Fontanepromenade 15

Moderation:
Roland Borchers Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Einladung

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 5

Mitte - Zwangsarbeit von Berliner Jüd:innen und Zwangsarbeit in Moabit

19. Mai 2022 | 18:00 | Mitte Museum

Die Veranstaltung bietet einen Überblick über NS-Zwangsarbeit im heutigen Bezirk Mitte und stellt ein aktuelles Projekt aus Moabit vor.

Thomas Irmer befasst sich in seinem Vortrag mit der Geschichte der Zwangsarbeit in Mitte. Ein Schwerpunkt ist der „geschlossene Arbeitseinsatz“, d.h. die Zwangsarbeit von Berliner Jü dinnen und Juden, die er am Beispiel der Elektroindustrie untersucht.

Die Initiative „Ihr letzter Weg“ stellt das Projekt „Zwangsarbeit in Moabit 1938–1945“ vor. Im Rahmen der Veranstaltung eröffnet sie eine Ausstellung im Mitte Museum, die Orte der Zwangsarbeit in Moabit zeigt.

 

Begrüßung & Moderation:
Nathan Friedenberg, Leiter des Mitte Museums

Grußwort:
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag:
Thomas Irmer, Historiker, Politologe, Experte für die Geschichte der NS-Zwangsarbeit und der Elektroindustrie

Vortrag: Thomas Schöndorfer, Initiative „Ihr letzter Weg” des Vereins „Sie waren Nachbarn e.V.“, Moabit

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie im Nachgang auf dem YouTube-Kanal des Dokumentationszentrums.

Einladung

Internationaler Museumstag

15. Mai 2022

11 Uhr: Versichert und doch ohne Schutz - Zwangsarbeit und Krankheit im NS
Die Führung gibt einen allgemeinen Einblick zum Thema Krankheiten und
medizinische und pflegerische Versorgung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern.

14 Uhr: Radtour - Vom Kaiserreich zum NS
Die Radtour führt zu historischen Orten in Schöneweide und der Altstadt von Köpenick. Sie folgt den Spuren der NS-Geschichte entlang der Spree: Wo stand die Synagoge in Köpenick? Wieso gab es so viele Zwangsarbeiterlager im Bezirk und wie hängt das mit seiner Industriegeschichte zusammen? Wichtige Stationen sind das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit und die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche.

15 Uhr: Alltag Zwangsarbeit und historisches Gelände
Die Führung startet in der Dauerausstellung "Alltag Zwangsarbeit 1938-1945" im Dokumentationszentrum und geht danach zu "Baracke 13", der am besten erhaltenen Baracke des ehemaligen Zwangsarbeitslagers am anderen Ende des weitläufigen Geländes.

Flugzeugproduktion und Zwangsarbeit bei Henschel

Der erste Flughafen in Schönefeld

Mittwoch, 27.04.2022 | 19 Uhr | online

Die Betreiberfirma des neuen Berliner Flughafens, die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, hat Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit der Erforschung der Geschichte des Flughafens Schönefeld im Nationalsozialismus beauftragt. Schon 1933 begann die Firma Henschel dort mit dem Bau eines Flugplatzes und eines Flugzeugwerks.

Ab 1936 produzierte Henschel Flugzeuge in Lizenz, in der Folge auch eigene Maschinen. Ebenso erprobte man ferngelenkte Flugkörper. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde eine zunehmende Anzahl von Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen eingesetzt. 1943 waren es über 5.000 Arbeiter und Arbeiterinnen, vor allem aus der Sowjetunion und Polen, die im Schönefelder Werk Zwangsarbeit leisten mussten.

Prof. Christoph Bernhardt und Dr. Stefanie Brünenberg beschreiben den Bau des Werkes, vor allem aber die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen. Dr. Lutz Budraß, Spezialist für die Geschichte der NS-Luftfahrt, moderiert und kommentiert.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort: Sabine Deckwerth, Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH

Vortrag: Prof. Dr. Christoph Bernhardt, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung, Humboldt-Universität Berlin

Vortrag: Dr.-Ing. Stefanie Brünenberg, Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung

Moderation: Dr. Lutz Budraß, Ruhr-Universität Bochum

 Einladung

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 4

Spandau

Donnerstag, 7. April 2022 | 18 Uhr | Stadtgeschichtliches Museum Spandau, Zitadelle, Gotischer Saal

In Spandau waren viele Rüstungsbetriebe ansässig, insbesondere der Siemens-Konzern. Sie beschäftigten in großem Umfang Zwangsarbeiter:innen.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion tauschen sich vier Expert:innen über die Dimensionen der Zwangsarbeit in Spandau und den Stand der Aufarbeitung aus. Wie die jüngste Debatte anlässlich der Bebauung des ehemaligen Luftfahrtgerätewerks an der Streitstraße veranschaulicht, sind noch nicht alle Orte hinreichend erforscht. Die Diskussion soll zudem zeigen, dass auch das Umland in das Berliner Zwangsarbeitssystem integriert war, zum Beispiel die Gemeinde Falkensee.

 

Begrüßung & Moderation:
Dr. Urte Evert
Leiterin des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau

Grußwort:
Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Podium:
Dr. des. Torsten Dressler
Archäologe, Bauforscher und Denkmalpfleger
Gabriele Helbig
Leiterin des Museums und der Galerie Falkensee
Uwe Hofschläger
Jugendgeschichtswerkstatt Spandau
Florian Kemmelmeier
Stiftung Topographie des Terrors

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Die Veranstaltung findet in Spandau mit Publikum vor Ort statt. Eine Aufzeichnung stellt das Dokumentationszentrum im Nachgang auf seinem YouTube-Kanal bereit.

Einladung

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 3

Reinickendorf - NS-Zwangsarbeit und die Nutzung von Unterkunftslagern nach 1945

Donnerstag, 17. März 2022 | 18 Uhr | online

Reinickendorf war Sitz großer Industriebetriebe wie Rheinmetall-Borsig, Alkett und Argus Motoren, die zahlreiche Zwangsarbeiter:innen beschäftigten.

Ein Unterkunftslager der Firmen Alkett und Maget ist in Tegel teilweise noch vorhanden und seit 2010 als „Historischer Ort Krumpuhler Weg“ zugänglich. Die Baracken gehören zu den wenigen erhaltenen in Berlin.

Die Historikerin Gertraud Schrage hat umfassend zu Zwangsarbeit im Bezirk geforscht und publiziert. Sie wird in ihrem Vortrag einen Überblick über die Dimensionen der Zwangsarbeit im Berliner Nordwesten geben. Klaus Schlickeiser ist ausgewiesener Experte für die Geschichte Reinickendorfs und seiner Ortsteile. Sein Vortrag widmet sich der Nachnutzung von Unterkunftslagern nach Kriegsende - ein bislang wenig erforschtes Thema.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort & Moderation: Dr. Cornelia Gerner, Leiterin des Museums Reinickendorf

Vortrag: Dr. Gertraud Schrage Historikerin, Expertin für das Thema NS-Zwangsarbeit in Reinickendorf

Vortrag: Klaus Schlickeiser Lokalhistoriker, Autor mehrerer Bücher über die Geschichte Reinickendorfs

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Einladung

Deutsche Besatzung, Zwangsarbeit und Holocaust in Griechenland 1941-1944

Donnerstag, 24.02.2022 | 19 Uhr | online

Geschichte und Folgen der Besetzung Griechenlands durch deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg sind in Deutschland immer noch kaum bekannt.

Dr. Iason Chandrinos gibt einen Überblick über die Umstände der Besatzungsherrschaft, die u.a. zu einer Hungersnot mit rund hunderttausend Toten führte. Er schildert die von den Deutschen angeordnete Zwangsarbeit sowie den Holocaust an der jüdischen Bevölkerung aus Saloniki, Athen und weiteren griechischen Regionen. Chandrinos wird dabei besonders auf die Zwangsarbeit eingehen, der die Juden Salonikis unterworfen wurden.

Thomas Schleissing-Niggemann liest aus den Erinnerungsberichten zweier Überlebender aus Saloniki: Shaul Chazan und Josef Sackar.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag:
Dr. Iason Chandrinos, Historiker (Universität Regensburg)

Lesung:
Thomas Schleissing-Niggemann

Moderation:
Dr. Ulrich Baumann, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Einladung  Zugang via YouTube

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 2

Treptow-Köpenick - Zwangsarbeit und Gedenken in Adlershof und Baumschulenweg

Donnerstag, 17. Februar 2022 | 18 Uhr | online

In Treptow-Köpenick wurde jüngst ein Audiorundgang zum Thema Zwangsarbeit eingeweiht, eine weitere Gedenktafel ist in Vorbereitung.

Der „Audiorundgang zu NS-Zwangsarbeit in Adlershof“ wurde im September 2021 eröffnet. Thomas Irmer spricht über seine historische Recherche: Unterkunftslager, Einsatzorte und Unternehmen, die von der Ausbeutung profitierten. Anschließend stellt das Projektteam den Audiorundgang in einer Gesprächsrunde vor.

Andreas Freiberg hat die Spuren von Nationalsozialismus und Zwangsarbeit im Ortsteil Baumschulenweg erforscht. Der Lokalhistoriker ist Initiator von 17 Stolpersteinen und engagiert sich für die Sichtbarmachung von Zwangsarbeit. Eine in Baumschulenweg geplante Gedenktafel geht auf seine Initiative zurück.

Begrüßung:
Agathe Conradi, Leiterin der Museen Treptow-Köpenick

Grußwort:
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag:
Thomas Irmer, Historiker, Politologe, Kurator zahlreicher Ausstellungen

Projektvorstellung:
Roland Borchers (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit), Agathe Conradi, Thomas Irmer, Matthias Wiedebusch (Museen Treptow-Köpenick)

Vortrag: Andreas Freiberg
Bürgerverein Baumschulenweg e. V.

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Einladung als PDF 

NS-Zwangsarbeit in den Berliner Bezirken - Teil 1

Charlottenburg-Wilmersdorf - Orte der NS-Zwangsarbeit und des Gedenkens

Donnerstag, 20. Januar 2022 | 18 Uhr | online

Über das Gedenken an NS-Zwangsarbeit wurde in Charlottenburg-Wilmersdorf in den letzten Jahren intensiv debattiert. Wo steht die Aufarbeitung heute?

Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf zeigte im Jahr 2020 eine Ausstellung zu Zwangsarbeit im Bezirk. Im vergangenen August wurde, nach sechsjähriger Debatte, in der Wilhelmsaue 39/40 eine Gedenktafel eingeweiht. Weitere Gedenkstelen entstanden jüngst in Eichkamp bzw. demnächst in der Wallenbergstraße. Seit September 2021 gibt es in Charlottenburg-Nord den „Pfad der Erinnerung“, der auch zwei Zwangsarbeitslager markiert.

Welche Fragen sind noch unbeantwortet? Die Veranstaltung widmet sich in Vorträgen und Lesungen aus Erinnerungsberichten dem Stand der Aufarbeitung von NSZwangsarbeit in Charlottenburg-Wilmersdorf.

Begrüßung:
Heike Hartmann, Leiterin des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf
Grußwort:
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Vortrag:
Dr. Cord Pagenstecher, Freie Universität Berlin
Cornelia Ganz, Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V.
Moderation:
Laura Brüggemann, Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Lesungen:
Hendrik Erdmann und Henri Fruneau

Eine 12-teilige Veranstaltungsreihe in Kooperation mit den Berliner Regionalmuseen (Januar-Dezember 2022).

Einladung als PDF 

2021

Fotografien von Zwangsarbeiter:innen

Zwischen Stigma und Selbstbehauptung

10. Novemeber 2021 | 19 Uhr | online

Fotografien von Zwangsarbeiter:innen vermitteln oft ein verharmlosendes Bild. Wie lässt sich das erklären? Und wie gehen wir heute mit diesen Fotos um?

Das obenstehende Bild irritiert. Die Frauen sind elegant gekleidet und wirken vergnügt. Zugleich sind sie durch das „P“ auf ihrer Brust als polnische Zwangsarbeiterinnen
stigmatisiert. Was denkt wohl die Frau links von ihnen? Inwiefern können wir aus diesem Bild Erkenntnisse über NS-Zwangsarbeit gewinnen?

Sina Freinatis und Cord Pagenstecher widmen sich in ihren Beiträgen Fotografien, die Zwangsarbeiter:innen privat zeigen. Sina Freinatis hat im Jahr 2020 zu diesem Thema ihre Masterarbeit an der Humboldt-Universität geschrieben. Cord Pagenstecher forscht seit langem zu Fotografien und Visual History.

 

Begrüßung: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag: Sina Freinatis
Historikerin, Lektorin, Kommunikationsmanagerin

Kommentar: Dr. Cord Pagenstecher
Historiker an der Universitätsbibliothek / Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin, Bereich Digitale Interview-Sammlungen


Moderation: Dr. Tanja Kinzel
Historikerin, Dozentin, Bildungsreferentin, Autorin von „Im Fokus der Kamera. Fotografien aus dem Getto Lodz“ (2021)

Einladung  

"Rotspanier" - Zwangsarbeiter in Hitlers Europa

Tagung 28. + 29. Oktober

Die Ausstellung: „Rotspanier“. Spanische Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs" richtet ihren Blick auf die ca. 40.000 Spanier:innen, die gegen ihren Willen für Nazi-Deutschland arbeiten mussten. Obwohl der Bundesgerichtshof schon 1972 diese Gruppe von Exilspanier:innen als politische Verfolgte des NS-Regimes anerkannt hat und sie von der Bundesrepublik entschädigt wurden, sind diese Verlierer des Bürgerkriegs bis heute in Deutschland und Spanien fast unbekannt.

Ergänzend zur Ausstellung fand am 28. und 29.10.2021 im Rahmen des EU-Projekts „Rotspanier.eu“ im Instituto Cervantes Berlin eine zweitägige Tagung statt, die zum ersten Mal die Geschichte der spanischen Zwangsarbeiter:innen aus verschieden Perspektiven diskutierte.

NS-Geschichte in Computerspielen

Potentiale und Risiken für die Geschichtsvermittlung

21. Oktober 2021 | 19 Uhr

Digitale Spiele erlangen bei der Vermittlung von Geschichte eine immer größere Bedeutung. Verschlafen NS-Gedenkstätten diese Entwicklung?
In jüngster Zeit entstanden mehrere Computerspiele, die in der NS-Zeit spielen. Derzeit wird ein Spiel entwickelt, das sich mit NS-Zwangsarbeit auseinandersetzt. Gerade junge Menschen, die nur noch einen entfernten Bezug zur NS-Zeit haben, werden auch von den Geschichtsbildern digitaler Spiele geprägt.
Die Veranstaltung bietet eine Einführung in das Thema und einen Überblick über die Bandbreite von Computerspielen. Können Spiele unsere Erinnerungskultur lebendig halten? Oder gerät die Rezeption der NS-Zeit in eine Schieflage, wenn wir sie uns spielerisch aneignen?

Begrüßung: Daniela Geppert, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit
Panel: Stephanie Billib (Lohheide), Gedenkstätte Bergen-Belsen
Nicole Hanisch (Berlin), ComputerspieleMuseum
Nico Nolden (Hannover), Historisches Seminar der Leibniz Universität Hannover
Moderation: Lena Sommerfeld, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Computerspielemuseum
Einladung

NS-Zwangsarbeit in Adlershof

Ein Audiowalk

Sonntag, 19. September 2021 | 16 Uhr

Der Rundgang besteht aus neun Gedenktafeln und aus 14 Audio-Stationen zu historischen Orten der Zwangsarbeit in Adlershof.

Adlershof war in der NS-Zeit ein wichtiger Industriestandort. Hier befanden sich zahlreiche Einsatzorte und Unterkünfte für Zwangsarbeitende. Der Rundgang informiert über diese historischen Orte und die Unternehmen, die von Zwangsarbeit profitierten. Das Angebot, das online abgerufen werden kann, enthält vertiefende Informationen, unter anderem zur NS-Geschichte von Adlershof.

Die Museen Treptow-Köpenick erarbeiteten den Rundgang in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Nach der ca. 45-minütigen Veranstaltung im Restaurant P TWO, einem der Tafelstandorte, werden Führungen entlang des Rundgangs angeboten. Begrüßung: Cornelia Flader Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Schule, Kultur und Sport

Einführung: Roland Borchers, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Projektvorstellung: Agathe Conradi, Leiterin der Museen Treptow-Köpenick
Vortrag zu Zwangsarbeit in Adlershof: Thomas Irmer, Historiker, Politologe, Kurator zahlreicher Ausstellungen, Experte für das Thema NS-Zwangsarbeit

 Einladung

Vernissage: Die Geschichte von Valentin S.

Eine „Poster-Novel“ von Ihor Tvoronovych

9. September 2021, 19 Uhr

Valentin S. war ukrainischer NS-Zwangsarbeiter und starb im KZ Dachau. Ihor Tvoronovych stellt die Geschichte seines Großonkels in einer Plakatserie dar.

Angeregt durch die Teilnahme an Jugendbegegnungen des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit, hat der junge Künstler Ihor Tvoronovych seine Familiengeschichte
erforscht. Er fand heraus, dass sein Großonkel NS-Zwangsarbeiter war. Dieser musste erst auf einem Bauernhof in der Nähe von Genthin arbeiten, anschließend in einem Bergwerk in Westfalen. Er floh und konnte sich eine Zeitlang verstecken. Der letzte Hinweis auf Valentin S. ist ein Dokument über seinen Tod im KZ Dachau 1943. Die Hintergründe sind unklar.

Gefördert von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ hat Ihor Tvoronovych die Geschichte von Valentin S. in einer Serie von Plakaten künstlerisch umgesetzt. Jedes Motiv steht für eine Station auf dem Leidensweg seines Großonkels. Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zeigt eine Auswahl der Arbeiten.

Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung möglich, die Zahl der Plätze ist begrenzt.
 

Einladung    Anmeldung

Was bleibt? Über die Erinnerung an NS-Zwangsarbeit in Familien

Digitales Podiumsgespräch mit Kindern ehemaliger Zwangsarbeiter:innen

Donnerstag, 26. August 2021 | 19 Uhr | online

 

Was bedeutet die Zwangsarbeits-Erfahrung der Eltern für das eigene Leben und die Familie? Haben die Mütter und Väter von ihrer Ausbeutung im NS-System erzählt oder geschwiegen? Um diese und weitere Fragen geht es im Gespräch mit Ton Maas, Prof. Dr. Olga Ryabchenko und Ilona Strimber.

Kees Maas leistete Zwangsarbeit bei Telefunken in Berlin. Dabei lernte er auch seine spätere Frau kennen. Ab 1943 litt er zunehmend unter den Luftangriffen auf die Stadt. 2017 begann Ton Maas die Tagebücher und Briefe seines Vaters aus dieser Zeit zu lesen und die Geschichte in einem Buch aufzuarbeiten.

Leonid Ryabchenko war Zwangsarbeiter, vor allem in der Gießerei bei der „Deutsche Industrie Werke AG“ in Berlin-Spandau. In der Nachkriegszeit wurde er in die Rote Armee eingezogen und in sowjetischen Straflagern interniert. Seine Erfahrungen verarbeitet er in autobiografischen Büchern. Seine Tochter Olga Ryabchenko ist Historikerin und sprach schon in jungen Jahren mit ihrem Vater über dessen Erlebnisse.

Hildegard Simon wurde zur Zwangsarbeit bei der Batteriefabrik Pertrix in Berlin-Schöneweide gezwungen. Ab 1942 tauchte sie mit ihrem Mann Arno mit gefälschten Papieren bis Kriegsende in Berlin unter. Ihre Tochter Ilona Strimber führte 1997 ein ausführliches Interview mit ihrer Mutter für die Shoah Foundation und setzt sich für die Aufarbeitung des Arbeitseinsatzes bei Pertrix ein.

 

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Podium: Ton Maas, Prof. Dr. Olga Ryabchenko und Ilona Strimber

Moderation: Shelly Kupferberg, freie Journalistin

 

Eine ukrainische Familiengeschichte

Digitales Zeitzeuginnengespräch mit Dr. Maria Kiciuk

Mittwoch, 25. August 2021 | 19 Uhr | online

Dr. Maria Kiciuk, geb. Kocur, und ihre Familie lebten vor Beginn des Zweiten Weltkrieges in der Westukraine. Nach der Annexion durch die Sowjetunion wurde die Familie enteignet und musste ihr Haus verlassen. Unter deutscher Besatzung kehrten sie 1941 auf ihren Hof zurück. Mit Herannahen der Roten Armee im Frühling 1944 flohen die Eltern mit ihren drei Kindern. Sie wurden von deutschen Truppen verhaftet und über Linz nach Berlin gebracht. Die Familie war dort in einem Barackenlager untergebracht. Marias Eltern sowie ihr 17-jähriger Bruder Theodor mussten bei der Firma Pertrix Zwangsarbeit leisten. Maria verbrachte diese Zeit mit anderen Kindern in der Baracke. Kurz vor Kriegsende floh die Familie Kocur nach Erlangen. Von dort wanderten sie 1949 in die USA aus, wo Maria noch heute lebt.

Dr. Maria Kiciuk hat ihre Familiengeschichte in einem Erinnerungsbericht aufgearbeitet. Gemeinsam mit ihrer Tochter Oksana Kulynych trägt sie daraus vor.

 

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag und Gespräch: Dr. Maria Kiciuk und Oksana Kulynych

Moderation: Uta Fröhlich, Gedenkstätte Deutscher Widerstand

 

15 Jahre Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Festakt und Podiumsdiskussion: "Wie geht es weiter? Die Auseinandersetzung mit der NS-Zwangsarbeit in den 2020er Jahren"

Dienstag, 24. August 2021 | 18 Uhr | online

Festakt

Begrüßung:

Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußworte:

Maria Bering, Ministerialdirektorin bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa

Bogdan Bartnikowski, Zeitzeuge

Wie geht es weiter? Die Auseinandersetzung mit der NS-Zwangsarbeit in den 2020er Jahren

Podiumsdiskussion

Welche Rolle wird oder soll das Thema NS-Zwangsarbeit zukünftig in Gedenkstätten, Schulen oder in der Forschung spielen? Welchen Platz nimmt die Aufarbeitung des Themas Zwangsarbeit im Gesamtrahmen der Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte ein? Wie wird sich die Vermittlung des Themas in den kommenden Jahren ausgestalten?

Unsere Podiumsgäste sind eingeladen, ihre Sicht auf die Auseinandersetzung mit dem Thema Zwangsarbeit für die Zukunft skizzieren. Dabei sollen gemeinsam Herausforderungen und mögliche Handlungsfelder diskutiert werden.

Podium:

Dr. Andrea Despot, Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“

Dr. Irina Scherbakowa, MEMORIAL Moskau

Prof. Dr. Jens-Christian Wagner, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

Moderation:

Dr. Juliane Haubold-Stolle, Stiftung Berliner Mauer

 

Zwangswelten

Polnische Zwangsarbeiter:innen in Berlin 1939−1945

Mittwoch, 7. Juli 2021 | 19 Uhr | online

Katarzyna Woniak stellt ihr neues Buch vor, das die Emotions- und Alltagsgeschichte von polnischen Zwangsarbeiter:innen in Berlin untersucht.

Polinnen und Polen bildeten die erste Gruppe, die nach Beginn des Zweiten Weltkrieges massenhaft in das Deutsche Reich verschleppt wurde, insgesamt rund zwei Millionen Menschen. Gekennzeichnet mit dem Buchstaben „P“, bildeten sie auch im Berliner Stadtbild eine signifikante Gruppe. Katarzyna Woniak analysiert die Lebenswelten der Polinnen und Polen aus individueller Perspektive. Sie beschreibt eingehend die komplexe Lebenswirklichkeit der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die alltäglichen Herausforderungen und die Verfolgung durch die deutschen Behörden. Für ihre Untersuchung hat sie vor allem NS-Justizakten ausgewertet und verfolgt damit einen innovativen Zugang zum Thema.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Buchvorstellung: Dr. Katarzyna Woniak, Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien an der Universität Halle-Wittenberg
Kommentar: Prof. Dr. Michael Wildt, Humboldt-Universität zu Berlin
Moderation: Roland Borchers, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit 

Einladung

 

Digitale Eröffnung: "Rotspanier"

Spanische Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg

 

1939 begann für 140.000 republikanische Flüchtlinge des Spanischen Bürgerkrieges eine siebenjährige Odyssee durch die Konzentrations- und Arbeitslager des faschistischen Europa. Sie wurden Opfer von Internierung, Ausbeutung und Deportation durch das NS-Regime und durch das Vichy-Regime, in Frankreich, in Deutschland, in Nordafrika und auf den Kanalinseln.

Die dreisprachige Ausstellung präsentiert erstmals die Geschichte dieser vergessenen Zwangsarbeiter des Zweiten Weltkrieges einem europäischen Publikum.

 

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort: S.E. Ricardo Martínez, Botschafter des Königreichs Spanien

Vortrag und Einführung: Dr. Peter Gaida, Kurator der Ausstellung
 

In den Kellern Berlins

Unterirdische Rüstungsproduktion der Firma Telefunken 1944/45

20. Mai 2021 | 19 Uhr

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges verlegte die Elektrofirma Telefunken Teile ihrer Rüstungsproduktion in den Untergrund - mitten in Berlin.


Die Verlagerung mit dem Tarnnamen „Lore“ sollte Telefunken vor den zunehmenden Luftangriffen auf die Reichshauptstadt schützen. Dafür wurden die Keller der Bockbrauerei in Kreuzberg, der Schultheiss-Brauerei (heute Kulturbrauerei) und der Brauerei Königstadt im Prenzlauer Berg sowie ein U-Bahntunnel am Reichstag umgenutzt.

Thomas Irmer und Bernhard Kohlenbach haben zu dem spektakulären „Lore“-Projekt eine Ausstellung erarbeitet, die derzeit im Dokumentationszentrum zu sehen ist. Bei
der Verlagerung und in der Produktion kamen viele Zwangsarbeiter:innen zum Einsatz.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning; Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Grußwort: Dr. Christoph Rauhut; Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamtes Berlin
Vortrag: Thomas Irmer; Historiker, Politologe, Kurator zahlreicher Ausstellungen, Experte für die Themen NS-Zwangsarbeit und die Geschichte des Unternehmens AEG/Telefunken
Vortrag: Dr. Bernhard Kohlenbach Ehem. Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes Berlin

Zugang via Zoom unter: www.kurzelinks.de/telefunken oder im Livestream auf unserem YouTube-Kanal.

Das Dokumentationszentrum zeigt die Ausstellung „In den Kellern Berlins“ voraussichtlich bis Anfang Juli 2021.

Einladung

Digitale Ausstellungseröffnung: Zwangsarbeit bei Siemens in Berlin

Ein studentisches Ausstellungsprojekt

22. April 2021 | 19 Uhr | Online

Während der NS-Zeit beschäftigte Siemens rund 100.000 Zwangsarbeiter:innen. Der Konzern hat dieses Thema noch nicht umfassend aufgearbeitet.

Berliner Jüdinnen und Juden, zivile Zwangsarbeiter:innen aus Ost- wie Westeuropa, vor allem aus der Sowjetunion und Polen, KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene sowie Strafgefangene mussten für Siemens arbeiten. Studierende des Touro College Berlin haben dazu unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt und Dr. Christine Glauning eine digitale Ausstellung erarbeitet.


Die Präsentation geht von einem biographischen Ansatz aus. Vorgestellt werden die Lebensgeschichten von verschiedenen Zwangsarbeiter:innen, aber auch von Personen,
die für die Zwangsarbeitseinsatz verantwortlich waren sowie von Wach- und Aufsichtspersonal.


Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Begrüßung: Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Touro College Berlin
Vortrag: Ulrich Fritz (München), Mitarbeiter des Bayerischen Antisemitismusbeauftragten
Über die Ausstellung: Ellen Fischer, Alischia Kusche, Eyal Roth, Johanna Schubert Studierende am Touro College Berlin

Link zur Zoom-Veranstaltung: www.kurzelinks.de/zwangsarbeit-siemens

Die Ausstellung „Der Mensch als Ware. Zwangsarbeit bei Siemens in Berlin“ geht am 22. April 2021 online: siemens.ns-zwangsarbeit.de

Einladung

Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager | Ein Rückblick

Digitale Finissage

Donnerstag, 15. April 2021 | 19 Uhr | online

Wir laden Sie herzlich ein, mit den Kurator:innen auf die Entstehung, Herausforderungen und Highlights der Ausstellung zurückzublicken und zu diskutieren.

Kämme, Löffel, Essnäpfe, Stacheldraht – archäologische Funde erzählen vom Leben und Überleben, aber auch vom Sterben in den nationalsozialistischen Zwangslagern. Über 300 Objekte geben in der Ausstellung einen Einblick in das komplexe System der Zwangslager, in ihre archäologische Überlieferung sowie die Arbeit der zeithistorischen
Archäologie.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Grußwort: Gerry Woop, Staatssekretär für Europa des Landes Berlin
Über die Ausstellung: Dr. Juliane Haubold-Stolle, Dr. Thomas Kersting, Lena Sommerfeld
Kurator:innen der Ausstellung

 

Die Toten von Meschede

Die Ermordung von 208 Zwangsarbeiter:innen und die archäologische Untersuchung der Tatorte

18. März 2021 | 19 Uhr | online

Zwischen dem 21. und 23. März 1945 – kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs – verübten Angehörige der „Division zur Vergeltung“ zwischen Warstein und Meschede im Sauerland eines der größten Kriegsendphaseverbrechen in Deutschland außerhalb von Konzentrationslagern und Gefängnissen.

Hans Kammler, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS, ließ an drei Stellen im Arnsberger Wald 208 polnische und russische Zwangsarbeiter ermorden – darunter Männer und Frauen, Kinder und Jugendliche. Die Opfer ruhen heute in anonymen Gräbern auf dem Friedhof in Meschede.

Obgleich das Verbrechen seit 1945 bekannt ist, beschäftigt sich die historische Forschung erst seit wenigen Jahren eingehend mit dem Massaker. Die LWL-Archäologie für Westfalen hat in Zusammenarbeit mit dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte in Münster die drei Erschießungsorte untersucht.

 

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag: Dr. Marcus Weidner (Münster), Wissenschaftlicher Referent des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte

Vortrag: Dr. Manuel Zeiler (Olpe), Wissenschaftlicher Referent der LWL-Archäologie für Westfalen

Moderation: Dr. Juliane Haubold-Stolle (Berlin), Kuratorin der Ausstellung "Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager" und Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Berliner Mauer

Eine Veranstaltung im Begleitprogramm der Ausstellung „Ausgeschlossen. Archäologie der NS-Zwangslager“ (bis 18. April 2021)

Zugang via Zoom: https://kurzelinks.de/Meschede

Einladung

Zwangsarbeit von Spaniern in NS-Deutschland und Franco-Spanien

Online Podiumsgespräch

4. März 2021 | 19 Uhr

In den nationalsozialistischen Zwangslagern wurden während des Zweiten Weltkriegs hunderttausend spanische Gefangene interniert, die vor dem Spanischen Bürgerkrieg geflohen waren. Der Anerkennung dieser Gruppe als Opfer des Nationalsozialismus ging ein langwieriger Prozess voraus, der jedoch letztlich erfolgreich abgeschlossen wurde.

Dr. Antonio Muñoz Sánchez, Wissenschaftler am Institut für Sozialwissenschaften der Universität von Lissabon, hat sich intensiv mit diesem Prozess beschäftigt. Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum ist Historikerin und leitet das Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Sie sprechen mit dem Historiker Nicolás Sánchez Albornoz, erster Leiter des Instituto Cervantes (1991-1996). Ihm gelang als Junge die Flucht aus franquistischer Zwangsarbeit, die er beim Bau der Basilika Valle de los Caídos leisten musste.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Instituto Cervantes Berlinund der Botschaft Spaniens in Deutschland.

Einladung

2020

Was erzählen archäologische Funde? Zu den Aussagemöglichkeiten von Objekten

Online Veranstaltung

5. November 2020 | 19 Uhr

Prof. Dr. Claudia Theune gibt in ihrem Vortrag einen Überblick über archäologische Funde aus nationalsozialistischen Zwangslagern. Insbesondere rückt sie hierbei die Aussagemöglichkeiten der Objekte in den Fokus.

Welche Handlungsspielräume hatten die Personen in den Lagern?
Wie kann Selbstbehauptung anhand von archäologischen Funden nachvollzogen werden?

Den Vortrag finden Sie bereits im Vorfeld auf dieser Seite. Am 05. November laden wir Sie zum Gespräch via Zoom ein.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag und Gespräch: Prof. Dr. Claudia Theune ist Professorin an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Epochen der Historischen Archäologie, insbesondere Zeitgeschichtliche Archäologie in ehemaligen Zwangslagern und (Über-)Lebensbedingungen der Häftlinge.

Moderation: Dr. Thomas Kersting ist Leiter der Archäologischen Denkmalpflege und Fachreferent für Archäologie der Slawenzeit und der Zeitgeschichte beim Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum.

 

Die Stimme polnischer Veteranen zur Befreiung Berlins 1945

 

Montag, 31. August 2020, 18 Uhr | Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

 

An der Befreiung Berlins 1945 waren zahlreiche polnische Soldaten beteiligt, die an der Seite der Roten Armee kämpften. Indem sie die deutsche Wehrmacht besiegten, beendeten sie nicht nur das NS-Regime, sondern befreiten auch die zahlreichen Zwangsarbeitslager in der Reichshauptstadt.
 

Eugeniusz Skrzypek (Warschau): Geb. 1923, seit 1943 Soldat der Polnischen Armee, die in der Sowjetunion formiert wurde, Teilnehmer der Schlacht um Berlin 1945, später Sportjournalist

 

Józef Koleśnicki (Warschau): Geb. 1922, Soldat der Polnischen Armee, die in der Sowjetunion formiert wurde, Teilnehmer der Schlacht um Berlin 1945

 

Elżbieta Sadzyńska (Warschau): Geb. 1939, Witwe von Józef Czerwiński, Teilnehmer der Schlacht um Berlin 1945. Ihr Vater leistete in deutscher Kriegsgefangenschaft Zwangsarbeit in einem Steinbruch

 

Moderation: Kamil Majchrzak (Berlin), Mitglied im Vorstand des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

 

In polnischer Sprache mit Simultanübersetzung ins Deutsche.

Stephan Lehnstaedt, Annika Wienert: Das Vernichtungslager Bełżec

Die Ermordung der galizischen Juden

23. Januar 2020 | 19 Uhr

Die Veranstaltung befasst sich mit dem Vernichtungslager Bełżec, wo 1942 während der so genannten Aktion Reinhardt die Mehrheit der galizischen Juden ermordet wurde.

Aktion Reinhardt - von Lehnstaedt als „Kern des Holocaust“ bezeichnet - war der Deckname der Nationalsozialisten für die Ermordung der jüdischen Bevölkerung im besetzten Polen. Zwischen Juli 1942 und November 1943 töteten die Deutschen fast zwei Millionen Menschen.

Für die Durchführung des Massenmordes errichtete die SS drei Vernichtungslager, die einzig der Tötung von Menschen dienten: Bełżec, Sobibor und Treblinka. Schon beim Bau kamen Zwangsarbeiter zum Einsatz. In Bełżec wurden über 400.000 Menschen ermordet, die vorwiegend aus Galizien stammten. Häftlinge mussten bei der Ermordung Hilfsarbeiten ausführen - eine besonders perfide Form der Zwangsarbeit.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Vortrag: Prof. Dr. Stephan Lehnstaedt, Professor für Holocaust-Studien und Jüdische Studien, Touro College Berlin

Vortrag: Dr. Annika Wienert (Warschau), Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut Warschau

Moderation: PD Dr. Susanne Heim, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin

Eine Veranstaltung im Begleitprogramm der Ausstellung „Eine Geschichte von Vernichtung und Überleben. Holocaust und Zwangsarbeit in Galizien“ (bis 2. Februar 2020).

Einladung

2019

Holocaust und Zwangsarbeit in Galizien

Die Vernichtung einer multikulturellen Gesellschaft

21. November 2019 | 19 Uhr

Die Veranstaltung widmet sich in zwei Vorträgen der Geschichte der jüdischen Bevölkerung Galiziens: vor dem Krieg und während des Holocaust.

In ihrer Einführung beleuchtet Gertrud Pickhan die jüdische Gemeinschaft Galiziens vor der deutschen Besatzungszeit. Die Region war bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stark multiethnisch geprägt, wobei die Juden eine sehr heterogene Gruppe bildeten.

Dieter Pohl befasst sich in seinem Vortrag mit der deutschen Besatzung Galiziens 1941 bis 1944. Im ersten Schritt wurde den Juden jegliche Lebensgrundlage entzogen. Später deportierten die Deutschen sie in die Vernichtungslager oder erschossen sie in der Nähe ihres Wohnortes. Zwangsarbeit war dabei sowohl ein Instrument der Tötung als auch der (vorübergehenden) Rettung.

Einführung: Prof. Dr. Gertrud Pickhan, Professorin für Geschichte am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin

Vortrag: Prof. Dr. Dieter Pohl (Klagenfurt), Professor für Zeitgeschichte mit besonderer Berücksichtigung Ost- und Südosteuropas an der Universität Klagenfurt

Moderation: Dr. Katrin Steffen (Lüneburg), Wissenschaftliche Mitarbeiterin und DFG-Projektleiterin am Nordost-Institut

Eine Veranstaltung im Begleitprogramm der Ausstellung „Eine Geschichte von Vernichtung und Überleben. Holocaust und Zwangsarbeit in Galizien“ (bis 2. Februar 2020).

Einladung

Fachtagung: "Verbotener Umgang"

Zur Bedeutungsgeschichte eines NS-Straftatsbestandes

15. -16. November | Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert

Während des Zweiten Weltkriegs waren aus kriegswirtschaftlichen Gründen etwa zehn Millionen so genannter fremdvölkischer Arbeitskräfte – Kriegsgefangene und Zivilarbeiter/ innen – im Reichsgebiet eingesetzt. Dies stellte für den nationalsozialistischen Staat eine rassen- und sicherheitspolitische Herausforderung dar. Der nationalsozialistischen Programmatik lag das Ziel einer „homogenen Volksgemeinschaft“ zugrunde, und die antisemitische Rassenpolitik der Definition, Kennzeichnung, Ausgrenzung und letztlich Ermordung des jüdischen Teils der deutschen Bevölkerung zielte auf ein „judenfreies Reich“. Mit der Inhaftierung und Deportation einer großen Zahl als „fremdvölkisch“ definierter, mit Kriegsverlauf nahezu rechtlos gestellter Kriegsgefangener und ziviler Zwangsarbeiter/innen stellte sich das Problem der Homo- genität jedoch erneut. Deshalb waren dem sozialen Umgang zwischen Deutschen und den ausländischen Arbeitskräften starke Reglementierungen gesetzt worden; insbesondere sexuelle Kontakte wurden bestraft. Gleichzeitig aber war der Einsatz ausländischer Arbeitskräfte Teil der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik unter Kriegsbedingungen.

Die Kriminalisierung des sozialen Umgangs von Deutschen und „Fremdvölkischen“, der „verbotene Umgang“, ist also Ausdruck einer rassistischen wie geschlechterspezifischen Ungleichheitsideologie und damit für die Forschung über Definitionen von Zugehörigkeit, gesellschaftliche und politische Ausschlussmechanismen sowie Integrationsprozesse in einer längeren historischen Perspektive von Bedeutung.

In den verschiedenen Vorträgen werden die historischen Entwicklungen nicht erst ab Kriegsbeginn dargestellt, sondern mit ihrer Vor- und Nachgeschichte kontextualisiert.

Programm

In Deutschland Feinde, in der Sowjetunion Verräter

Erinnerungen der "Ostarbeiter" 75 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg

23. Oktober | 19 Uhr | Heinrich-Böll-Stiftung

Anlässlich der Herausgabe des Dokumentationsbandes „Für immer gezeichnet. Die Geschichte der Ostarbeiter“ beleuchten russische und deutsche Historiker/innen den Verlauf der Auseinandersetzung mit dem Thema in beiden Ländern.

Mehr als zwei Millionen Menschen wurden nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 zur Zwangsarbeit ins Deutsche Reich verschleppt. Sie mussten in der Rüstungsindustrie, der Landwirtschaft und in anderen Bereichen arbeiten.

Die Rückkehr in die Sowjetunion nach Ende des Krieges brachte für viele nicht die  Befreiung: Als „Verräter“ und „Kollaborateure“ wurden sie Befragungen ausgesetzt; viele wurden erneut zu Lagerhaft und Zwangsarbeit verurteilt.

Erst in der Perestrojka-Zeit wagten die Ersten mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Auch in Deutschland kam es erst in den 90er Jahren zur öffentlichen  Auseindersetzung mit der Geschichte der „Ostarbeiter“.

Podium:
Dr. Jens-Christian Wagner, Stiftung niedersächsische Gedenkstätten
Irina Scherbakowa, Memorial Moskau
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Moderation:
Walter Kaufmann, Heinrich-Böll-Stiftung

Eine Kooperationsveranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung, Memorial Moskau und dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit.

Um Anmeldung wird gebeten: Das Anmeldeformular finden Sie hier.

Veranstaltungsort: Heinrich-Böll-Stiftung | Schumannstr. 8 | 10117 Berlin

 

Arbeitstreffen: Zivile Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter

Vom Arbeitseinsatz in die Konzentrationslager

18. - 19. Oktober

Das 31. Arbeitstreffen der Gedenkstätte Ravensbrück nimmt in diesem Jahr gemeinsam mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit die Gruppe der zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in den Konzentrationslagern in den Blick, die mit Kriegsverlauf eine signifikante Gruppe in den Lagern bildeten. Oftmals mit dem Vorwurf bedacht, sie seien nicht aus politischen Gründen inhaftiert und würden damit den roten Winkel der politischen Häftlinge zu Unrecht tragen, sind sie bis heute weder in der Forschung noch in der öffentlichen Erinnerung präsent. Wenn Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wegen Verstößen gegen die vielfältigen Regeln und Gesetze, die ihren Aufenthalt im Deutschen Reich prägten, in ein Arbeitserziehungslager oder ein Konzentrationslager eingewiesen wurden, geschah dies vor allem aus Gründen der Disziplinierung. Sie sollten zunächst – anders als die meisten Inhaftierten – nach einer gewissen Zeit wieder in den Zwangsarbeitseinsatz integriert werden. Nach Kriegsende verstummten sie oftmals – oder sie teilten die Erinnerungen an die KZ-Haft, die sie anschlussfähig an die politisch geprägten Erzählungen der Nachkriegszeit machten.

Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten jedoch um Anmeldung unter schoeneweide(at)topographie.de.

Programm

Der Chronist

Berlinpremiere

14. Oktober | 19 Uhr | Landesvertretung Baden-Württemberg

„Der Chronist“ ist der Lokalhistoriker Wilhelm Waibel. In den 1960er Jahren stieß er bei seinem damaligen Arbeitgeber auf 1.500 Personalakten von NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangs arbeitern. In einer Zeit, als in Westdeutschland über die NS-Zeit noch geschwiegen wurde, begann Waibel, die Zwangsarbeit auf zuarbeiten. Ende der 1980er Jahre gelang es ihm, zu einigen der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter Kontakt aufzunehmen.

Der Dokumentarfilm stellt dar, auf welche Widerstände Waibel in Deutschland stieß. Zugleich fragt er nach der Verantwortung der deutschen Wirtschaft und lässt einige der letzten noch lebenden Zeitzeugen aus dem östlichen Europa zu Wort kommen.

Begrüßung:
Andreas Schulze, Dienststellenleiter der Landesvertretung Baden-Württemberg
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Gespräch im Anschluss an die Filmvorführung:
Wilhelm Waibel, Protagonist Marcus Welsch, Regisseur

Moderation:
Dr. Kay Hoffmann, Haus des Dokumentarfilms

Eine gemeinsame Veranstaltung des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit und der Landesvertretung Baden-Württemberg.

Anmeldung erforderlich: veranstaltung-sw(at)topographie.de oder 030 / 63 90 288-0

Veranstaltungsort: Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund | Tiergartenstr. 15 | 10785 Berlin

Einladung

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit wird Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH)

Festakt

14. Oktober | 16 Uhr

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit und ERIH laden gemeinsam zur Aufnahme des Standorts in das internationale ERIH-Netzwerk ein. Neben dem  Deutschen Technikmuseum ist das Dokumentationszentrum der zweite ERIH-Ankerpunkt in Berlin.
Die derzeit 107 Ankerpunkte bilden das Rückgrat der über 1.800 ERIH-Standorte in Europa: Ihre herausragende historische und touristische Bedeutung macht sie zu Meilensteinen der europäischen Industriekultur.

Begrüßung
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig, Präsident der Europäischen Route der Industriekultur

Grußworte
Dr. Torsten Wöhlert, Staatssekretär für Kultur des Landes Berlin
Gernot Klemm, stellv. Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat für Soziales und Jugend Treptow-Köpenick

Interkulturelle Woche

kostenfreie Führungen          free guided tour           (مجانی) راهنمایی

bezpłatne oprowadzania                  (مجاني) جولات

бесплатная экскурсия         visites guidées (gratuites)


Sonntag, 22.9.
الأحد يوم
15:00-17:00
Deutsch mit Übersetzung in Arabisch / العربية

Dienstag, 24.9.
سه شنبه

16:00-18:00
Deutsch mit Übersetzung in Farsi / فارسی

Mittwoch, 25.9.
Środa

16:00-18:00
Polnisch / w języku polskim

Donnerstag, 26.9.
Jeudi

16:00-18:00
Französisch / en français

Freitag, 27.9.
Пятница

16:00-18:00
Russisch / по-русски

Samstag, 28.9.
Saturday
شنبه

15:00-17:00
Deutsch mit Übersetzung in Farsi / فارسی
15:00-17:00
Englisch / English

Sonntag, 29.9.
الأحد يوم

15:00-17:00
Deutsch mit Übersetzung in Arabisch/ العربية

 

Bogdan Bartnikowski

Zeitzeugengespräch

12. September | 19 Uhr

Bogdan Bartnikowski war polnischer Häftling im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und musste später in Berlin Zwangsarbeit leisten.

Die deutsche Besatzung Warschaus erlebte der Zeitzeuge als Kind und Jugendlicher. Als am 1. August 1944 der Warschauer Aufstand ausbrach, war er 12 Jahre alt und unterstützte die Aufständischen als Meldegänger. Mitte August wurde er mit seiner Mutter in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert.

Bei der Evakuierung des Lagers im Januar 1945 brachten die Deutschen Bartnikowski nach Berlin. Er war Häftling eines Außenlagers des KZ Sachsenhausen in Blankenburg und arbeitete bei der Trümmerbeseitigung im zerstörten Berlin. Am 22. April 1945 wurde er von der Roten Armee befreit.

Redner: Bogdan Bartniskowski, Zeitzeuge; Manuel Sarrazin, MdB; Jakub Deka

Einladung

Tag des offenen Denkmals

7. und 8. September

Das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit nimmt sich dem  diesjährigen Motto „Modern(e)  – Umbrüche in Kunst und Architektur“ an, indem  es am historischen Ort eines fast vollständig erhaltenen Lagers für NS-Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter an die mit modernen Rationalisierungsformen und gewaltvollen Mitteln durchgesetzte Rüstungspolitik erinnert.

Mit einem Stadtspaziergang durch den angrenzenden Bezirk Niederschöneweide sowie einer Fahrradtour durch den Industriebezirk Schöneweide zu Orten der Zwangsarbeit soll auf die enorme Präsenz der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus ganz Europa aufmerksam gemacht werden.

Im Dokumentationszentrum werden Führungen zur Geschichte der Zwangsarbeit und zur Baugeschichte des Lagers angeboten, sowie ein Workshop unter dem Titel: „SCHATTEN GE-SCHICHTE_N. Der Zweite Weltkrieg im Familiengedächtnis“.

Samstag 7. September 2019

11 Uhr - Führung durch die Ausstellung Zwischen allen Stühlen. Die Geschichte der italienischen Militärinternierten 1943-1945“ mit Gang zur Baracke 13

14 Uhr – Radtourdurch den  Industriebezirk Schöneweide zu Orten der Zwangsarbeit

16 Uhr – Führung durch die Dauerausstellung „Alltag-Zwangsarbeit 1938-1945“


Sonntag 8. September 2019

11 Uhr - Stadtrundgangdurch Niederschöneweide zu Orten der Zwangsarbeit

14 Uhr – Führung durch die Dauerausstellung „Alltag-Zwangsarbeit 1938-1945“

SCHATTEN GE-SCHICHTE_N

Der Zweite Weltkrieg im Familiengedächtnis

Künstlerischer Storytelling-Workshop mit den Künstlerinnen Adi Liraz und Jolanda Todt

Die Künstlerinnen möchten die Teilnehmenden dazu einladen sich auf Spurensuche zu begeben. Gemeinsam werden sie sich spielerisch mithilfe verschiedener Methoden den eigenen Geschichten nähern und diese erforschen, erzählen und befragen. Sie möchten die Teilnehmenden ermutigen ihren eigenen Ausdruck finden.

Bitte bringen Sie zu dem Workshop mindestens einen Gegenstand oder Fotografien mit, die für Sie als „Erinnerungsträger" Ihrer Familiengeschichte dienen. Diese sollte mit der NS-Zeit verbunden, doch nicht unbedingt in der Zeit hergestellt sein.

Aus Platzgründen bitten wir herzlich um Anmeldungen für den Workshop unter veranstaltung-sw(at)topographie.de oder 030-63902880

Kofferarchive – How to piece things back together

Interdisziplinärer Storytelling-Workshop

1. September | 15-19 Uhr | ausgebucht

mit Jolanda Todt und dem Schriftsteller Rafael Cardoso („Das Vermächtnis der Seidenraupen“, S. Fischer Verlage)

Jolanda Todt und Rafael Cardoso werden die Arbeiten zu ihren Familiengeschichten vorstellen und sich mit den Teilnehmenden auf die Suche nach den schwarzen Löchern in den persönlichen Familienbiographien machen. Sie ermutigen dazu, sich diesen blinden Flecken zu nähern und so einen Impuls zu eigenen Forschungen und künstlerischen Arbeiten zu geben.
Die Teilnehmenden sollen hierzu Ungereimtheiten und Fragezeichen zur Geschichte der Familien in der NS-Zeit in Form von Dokumenten oder Fotografien mitbringen.

Rafael Cardoso fand auf dem Dachboden seiner Großeltern in São Paulo/Brasilien zufällig einen Koffer mit Briefen und Dokumenten seines Urgroßvaters: Hugo Simon war Bankier, enger Berater von Samuel Fischer, Besitzer von Munchs »Der Schrei«; Freund Albert Einsteins und Alfred Döblins, der ihn in einem Roman verewigte. Cardoso selbst veröffentlicht die ihm bis dahin unbekannte Geschichte in seinem Buch „Das Vermächtnis der Seidenraupen“ bei den S. Fischer Verlagen.

Jolanda Todt erforschte die Geschichte ihres Urgroßvaters: Alfred Todt, ab 1934 Reichshauptstellenleiter der NSDAP, Leiter der Abteilung M der NSDAP, SS-Mitglied. Nach der Besetzung Polens war er ab Februar 1940 Landrat und NSDAP-Kreisleiter im Landkreis Łask. Als Mitglied der SS wurde er 1942 zum Kriegsdienst in die Waffen-SS eingezogen. Aus gesundheitlichen Gründen als ungeeignet eingestuft und als Fürsorgereferent eingesetzt. Er blieb bis 1945 Landrat in Łask.

Der Workshop ist ausgebucht. Schauen Sie gern noch auf den 8. September, dort gibt es noch Plätze.

Ausstellungseröffnung: Eine Geschichte von Vernichtung und Überleben

Holocaust und Zwangsarbeit in Galizien

29. August 2019 | 19 Uhr

Vor 80 Jahren, am 1. September 1939, begann mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Im Distrikt Galizien, der zuerst sowjetisch und ab 1941 deutsch besetzt war, lebten über 500.000 Jüdinnen und Juden. Fast alle wurden von den Deutschen ermordet.

Die Ausstellung zeigt die deutsche Besatzungspolitik gegenüber der jüdischen Bevölkerung in Galizien: einzelne Pogrome, die Bildung von Ghettos, Verschleppung in das Vernichtungslager Bełżec sowie Zwangsarbeit in Lagern. Dort beuteten die Deutschen die jüdischen Arbeitskräfte aus, Tausende kamen bei der Arbeit ums Leben – zugleich konnte ein Arbeitsplatz zeitweise vor der Deportation in den Tod schützen.

Die Darstellung folgt dem Schicksal des Holocaust-Überlebenden Józef Lipman und den Rettungsversuchen einzelner Helfer, insbesondere von Berthold und Else Beitz sowie von Donata und Eberhard Helmrich. Sie konnten einige Menschen vor dem Tod bewahren.

Begrüßung: Dr. Christine Glauning
Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit

Grußwort: Dr. Dagmar Pruin
Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Rückblick: Die Rettungsinitiativen meiner Eltern
Cornelia Schmalz-Jacobsen
Zeitzeugin

Einführung: Klaus Hasbron-Blume
Kurator der Ausstellung

Im Anschluss findet ein Empfang statt.

Einladung

 

Vernissage: GE-SCHICHTE_N

Eine partizipative Installation von Jolanda Todt

21. August | 19 Uhr

Die Installation GE-SCHICHTE_N der Künstlerin Jolanda Todt lädt Besucherinnen und Besucher ein, sich mit der deutschen Besatzung in Polen 1939–1945 zu befassen – Geschichte buchstäblich anzufassen. Das Kunstwerk besteht aus 60 Betontafeln, auf die verschiedene Materialien aufgetragen sind: moderne Fotografien, historische Dokumente und Auszüge aus einem Zeitzeugeninterview. Jede Betonplatte eröffnet einen anderen Zugang zur Geschichte.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning, Jolanda Todt

Kommentar:
Sapir Huberman

Im Anschluss findet ein Empfang statt.

Aus Platzgründen bitten wir herzlich um Anmeldungen unter veranstaltung-sw(at)topographie.de oder 030-63902880

Einladung

Erhalt und Abriss

Debatten um historische Orte der NS-Zwangsarbeit in Berlin

2. Juli 2019 | 19 Uhr | Topographie des Terrors

Zwangsarbeit war während des Zweiten Weltkriegs ein Massenphänomen in Berlin. Fast jedes Unternehmen, aber auch Behörden, Kirchen und Privatpersonen griffen auf Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter zurück. In jüngster Zeit sind mehrere Berliner Orte, die mit Zwangsarbeit in Verbindung stehen, in den Fokus öffentlicher Debatten gerückt: die frühere Bockbrauerei in Kreuzberg, die ehemalige Zentraldienststelle für Juden beim Berliner Arbeitsamt in der Fontanepromenade, das Gelände des Stalag III D in Lichterfelde-Süd und erhaltene Baracken in der Kaulsdorfer Straße.

In ihrem Kurzvortrag gibt Christine Glauning einen Überblick über die zahlreichen Orte der Zwangsarbeit in Berlin. Christoph Rauhut beleuchtet die aktuellen Debatten unter dem Aspekt des Denkmalschutzes. Jürgen Karwelat vertritt die Perspektive einer der Berliner zivilgesellschaftlichen Initiativen, die seit 2017 am „Runden Tisch NS-Zwangsarbeit“ teilnehmen. In der Podiumsdiskussion geht es vor allem um die Frage, inwieweit ehemalige Orte der Zwangsarbeit erhalten und/oder genutzt werden können und welchen Stellenwert das Thema Zwangsarbeit in der Erinnerungskultur einnimmt.

Andreas Nachama ist Direktor der Stiftung Topographie des Terrors. 2017 wurde unter seinem Vorsitz der „Runde Tisch NS-Zwangsarbeit“ einberufen.
Christine Glauning ist Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit der Stiftung Topographie des Terrors und Leiterin des „Runden Tisches NS-Zwangsarbeit“. Jürgen Karwelat ist Vorstandsmitglied im Verein Berliner Geschichtswerkstatt und Teilnehmer am „Runden Tisch NS-Zwangsarbeit“.
Christoph Rauhut ist Landeskonservator und Direktor des Landesdenkmalamts Berlin. Klaus Hillenbrand ist Journalist und leitender Redakteur bei der „taz“.

Die Veranstaltung findet in der Topographie des Terrors, Niederkirchnerstr. 8 in Berlin-Kreuzberg statt.

Einladung

Renata Pavelková und Jiřina Přibylová

Zeitzeuginnengespräch

20. Juni 2019 | 19 Uhr

Deutsche Besatzung und NS-Judenverfolgung in Tschechien

Im März 1939, noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, besetzte die deutsche Wehrmacht die Stadt Prag. Die Zeitzeuginnen erlebten die Besatzungszeit als Kinder.

Renata Pavelková (geb. 1938) wurde von den Nationalsozialisten verfolgt, weil ihr Vater jüdischer Herkunft war. Er verlor seine Arbeitsstelle, die Tochter durfte nicht zur Schule gehen. Im Februar 1945 wurden beide in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Der Vater infizierte sich dort mit Typhus und starb wenige Tage nach der Befreiung.

Jiřina Přibylová (geb. 1938) stammt aus einer christlich-tschechischen Familie. Während der Besatzung erlebte sie Unterdrückung und beobachtete die Verfolgung jüdischer Nachbarn. Beim Rückzug der Wehrmacht 1945 versteckte sich die Familie auf dem Land. Anfang der 1950er Jahre waren mehrere Verwandte Opfer der stalinistischen Verfolgung.

Einladung

Natascha Wodin "Irgendwo in diesem Dunkel"

Lesung

6. Juni 2019 | 19 Uhr

"Die Geschichte eines Mädchens, das als Tochter ehemaliger Zwangsarbeiter im Nachkriegsdeutschland lebt – misstrauisch beäugt und gemieden von den Deutschen, voller Sehnsucht, endlich ein Teil von ihnen zu sein –, wird aus dem Rückblick erzählt, ausgehend vom Tod des Vaters in einem deutschen Altenheim. Sein Leben, das noch in der russischen Zarenzeit begonnen hat und fast das gesamte 20. Jahrhundert überspannt, ist für die Tochter immer ein Geheimnis geblieben. Irgendwo in diesem Dunkel, hinter all dem Schweigen, sucht sie den Schlüssel zum Verstehen. Eine ungeheuerliche Geschichte der Ort- und Obdachlosigkeiten, erzählt in der klaren, um Sachlichkeit bemühten und doch von Emotion und Poesie getragenen Sprache Natascha Wodins, die ihresgleichen sucht." (Quelle: Verlag)

Lesung:  Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, dann, nach dem frühen Tod der Mutter, in einem katholischen Mädchenheim auf. Auf ihr Romandebüt "Die gläserne Stadt", das 1983 erschien, folgten etliche Veröffentlichungen, darunter die Romane "Die Ehe" und "Nachtgeschwister".

Zur besseren Planung bitten wir Sie, sich unter veranstaltung-sw(at)topographie.de anzumelden

Einladung

Brunello Mantelli: Italienische Arbeiter in NS-Deutschland

Buchvorstellung

22. Mai 2019 | 19 Uhr

Der Sammelband befasst sich mit dem Arbeitseinsatz von Italienern für das Deutsche Reich in den Jahren 1943 bis 1945. Aus „freiwilliger Arbeit“ wurde Zwang.

Hunderttausende italienische Frauen und Männer arbeiteten während des Zweiten Weltkrieges für das Deutsche Reich – zunächst als angeworbene Arbeitskräfte, die durch bilaterale Abkommen nach Deutschland kamen, später als Zwangsarbeiter. Erst nach dem Krieg konnten sie nach Hause zurückkehren.

Das Schicksal dieser Opfergruppe ist wenig bekannt und wurde jetzt im Rahmen eines umfassenden italienischen Forschungsprojektes untersucht. Mehrere Historiker erforschten dabei die „Erpressung“ italienischer Arbeitskräfte in verschiedenen Regionen Italiens und veröffentlichten ihre Ergebnisse in einem zweibändigen Werk.

Einladung

Internationaler Museumstag

19. Mai 2019

10-18 Uhr         Öffnung der "Baracke 13" ohne Führung
11 UhrFührung "Zwischen allen Stühlen. Die Geschichte der italienischen Militärinternierten 1943-1945"
13 UhrKuratorenführung "Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik"
15 UhrFührung "Alltag Zwangsarbeit 1938-1945"

 

Alle Angebote natürlich kostenfrei und ohne Anmeldung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

 

Verlorenes Gedächtnis? Orte der NS-Zwangsarbeit in der Tschechischen Republik

Ausstellungseröffnung

15. Mai 2019 | 19 Uhr

Die Ausstellung zeigt 18 Orte der NS-Zwangsarbeit auf tschechi schem Boden, darunter das Ghetto Theresienstadt, das KZ-Außen lager Leitmeritz und einen Rüstungsbetrieb in Prag. Zwangs arbeit wird in ihrer gesamten Breite dargestellt: als Teil des Holocaust, des KZ-Systems, der Ermordung von Sinti und Roma sowie der Ausbeutung von Zivilisten und Kriegsgefangenen.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit
Prof. Dr. Andreas Nachama, Direktor der Stiftung Topographie des Terrors

Grußworte:
Tomáš Jan Podivínský, Botschafter der Tschechischen Republik
Tereza Štěpková, Direktorin des Instituts Theresienstädter Initiative
Dr. Tomáš Jelínek, Geschäftsführer des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds
Margot Friedlander, Überlebende des Ghettos Theresienstadt

Einführung:
Dr. Alfons Adam, Kurator der Ausstellung

Gern mit Anmeldung unter veranstaltung-sw(at)topographie.de

Einladung

 

François Cavanna

Eine Lesung mit Klaus Hoffmann

11. April 2019 | 19 Uhr

François Cavanna war NS-Zwangsarbeiter in Berlin und später Herausgeber der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“. Aus seinem Buch „Das Lied der Baba“ liest Klaus Hoffmann.

Als 20-Jähriger wurde François Cavanna 1943 nach Berlin verschleppt und musste in Treptow in einem Rüstungsbetrieb Zwangsarbeit leisten. Dort verliebte er sich in die russische Zwangsarbeiterin Maria. Gegen Ende des Krieges verloren sich die beiden aus den Augen. Sein ganzes Leben lang versuchte Cavanna vergeblich, sie wiederzufinden.

Nach dem Krieg war Cavanna als Zeichner tätig und wurde 1970 Herausgeber von „Charlie Hebdo“. 1979 veröffentlichte er das Buch „Les Russkoffs“ über seine Zeit in Berlin, das 1981 auf Deutsch erschien. Er verstarb 2014, ein Jahr vor dem verheerenden Terroranschlag auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ .

Die Veranstaltung findet im Institut français Berlin, Kurfürstendamm 211 statt. Anmeldung unter anmeldung.berlin(at)institutfrancais.de. Der Eintritt ist frei.

Einladung

 

Camille Fauroux: Französische Zwangsarbeiterinnen

Zivilarbeiterinnen aus Frankreich in der Berliner Rüstungsproduktion

28. März 2019 | 19 Uhr

Die Veranstaltung beleuchtet die unbekannte Geschichte französischer Frauen, die als zivile Zwangsarbeiterinnen in der NS-Rüstungsproduktion eingesetzt waren. Camille Fauroux betrachtet die Rekrutierung der Frauen zur Arbeit, ihren Alltag in Deutschland und die ihnen auferlegten Einschränkungen. Im Zentrum des Vortrages stehen Fragen der Beziehungs- und Geschlechtergeschichte: vor allem geht es um das Verhältnis der Frauen, die größtenteils ledig waren, zu französischen Kriegsgefangenen. Liebesbeziehungen unter Franzosen waren nicht verboten, jedoch mit zahlreichen Restriktionen belegt. Nach dem Krieg galten diese Frauen als „freiwillige“ Arbeitskräfte, denen es nicht gelang, ihrem Schicksal Gehör zu verschaffen. Sie haben im kollektiven Gedächtnis keinen Platz.

Einladung

Wolfgang Schroeter: Der Mythos Albert Speer

Buchvorstellung

14. März 2019 | 19 Uhr

Der Architekt Albert Speer galt lange als der „gute Nazi“. Wolfgang Schroeter hat untersucht, wie dieser Mythos entstand und warum er sich so lange halten konnte.

Albert Speer (1905–1981) war Hitlers Lieblingsarchitekt. 1937 stieg er zum Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt auf, 1942 zum Rüstungsminister. Damit war er einer der Hauptverantwortlichen für den massenhaften Einsatz von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in der Rüstungsindustrie. Im Nürnberger Prozess wurde er als Kriegsverbrecher zu 20 Jahren Haft verurteilt.

Nach dem Krieg gelang es Speer, sich von Hitler und dem NS-Regime zu distanzieren. Er täuschte vor, von den NS-Verbrechen nichts gewusst zu haben. Wolfgang Schroeter zeigt auf, wie diese offensichtliche Lüge eine große Wirkmächtigkeit in der jungen Bundesrepublik erreichte und bis heute nachwirkt – jedoch von Generation zu Generation unterschiedlich. Es geht um den „Aufstieg und Fall eines Mythos“.

Einladung

Jürgen Strasser: Die Karikaturen von Philibert Charrin

Skizzen eines französischen Zwangsarbeiters

21. Februar 2019 | 19 Uhr

Die Veranstaltung widmet sich den Zeichnungen des französischen Künstlers Philibert Charrin, die derzeit im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit zu sehen sind.

Philibert Charrin (1920-2007) war von April 1943 bis 1945 Zwangsarbeiter in der Nähe von Graz in Österreich. In der Zeit fertigte er dutzende Zeichnungen an, die sich satirisch mit der Arbeit, den Lebensbedingungen und den Zeitgenossen auseinandersetzen. Jürgen Strasser kannte Charrin persönlich und hat die Zeichnungen 2008 in der deutschsprachigen Edition „Stift Trifft Oft“ veröffentlicht. Prof. Dr. Ursula E. Koch wird in ihrem Beitrag die Zeichnungen Charrins in der französischen Medienlandschaft einordnen und in einem Ausblick Schlaglichter auf die heutige Pressekarikatur werfen.

Einladung

Paul Schieder: Französische Zwangsarbeiter in Österreich

Etwa 70.000 Franzosen kamen als Zwangsarbeiter in die „Ostmark“, um meist in Industrie und Handwerk für die deutsche Kriegswirtschaft zu arbeiten. In seinem Vortrag stellt Paul Schieder seine im Böhlau Verlag erschienene Monographie „Französische Zwangsarbeiter im »Reichseinsatz« auf dem Gebiet der Republik Österreich“ vor. Die Untersuchung behandelt vor allem die Arbeits- und Lebensbedingungen der Franzosen. Die Betrachtung von individuellen Schicksalen erfolgt auf der Grundlage der Erinnerungsliteratur und von acht narrativ-biografischen Interviews. Prof. Dr. Mechthild Gilzmer wird in ihrem Beitrag die Zwangsarbeit von Französinnen und Franzosen kontextualisieren. Den Schwerpunkt ihrer Ausführungen bildet die französische Erinnerungskultur an den Zweiten Weltkrieg.


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Andreas Assael: Karya

Vernichtung durch Zwangsarbeit im besetzten Griechenland

Andreas Assael, Sohn überlebender Juden aus Saloniki, erwarb vor vielen Jahren auf einem Münchner Flohmarkt eine Sammlung von Fotos. Ein Ingenieur der nationalsozialistischen »Organisation Todt« hatte sie im besetzten Griechenland aufgenommen. Darunter befinden sich 80 Aufnahmen, die nach Recherchen Assaels die Zwangsarbeit von Juden aus Saloniki in der Nähe des Ortes Karya im Jahr 1943 zeigen. Im März 1943 begann der deutsche SS-Apparat mit den Deportationen von 48.000 Menschen der jüdischen Gemeinde Saloniki in Vernichtungslager im besetzten Polen. 3.000 unverheiratete jüdische Männer wurden zur Zwangsarbeit innerhalb Griechenlands verschleppt. 300 mussten für eine Eisenbahnstrecke in Karya einen Felshang abtragen, um Platz für ein Ausweichgleis zu schaffen. Wer diesen Einsatz überlebte, wurde erschossen. Andreas Assael gelang es mit Hilfe von Zeitzeugen, dieses unbekannte Kapitel griechischer, deutscher und jüdischer Geschichte zu erforschen.

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2018

Kriegsgefangenenlager Lichterfelde-Süd

Geländeführungen

Die Architektin und Bauhistorikerin Barbara Schulz führt durch das Gelände des ehemaligen NS-Kriegsgefangenenlagers in Lichterfelde-Süd. Auf einer ausgedehnten Fläche zwischen der Osdorfer Straße und der Trasse der Anhalter Bahn in Richtung Wittenberg befand sich während des Zweiten Weltkrieges das Kriegsgefangenenlager Lichterfelde-Süd.

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Margot Friedlander

NS-Judenverfolgung und Zwangsarbeit in Berlin und Theresienstadt

Margot Friedlander wurde vom NS-Regime als Jüdin verfolgt. Bei den Deutschen Tachometerwerken (Deuta) in Kreuzberg musste sie 1941 bis 1943 Zwangsarbeit leisten. Am 20. Januar 1943 entschloss sich Margot Friedlander - nachdem die Gestapo ihren Bruder und ihre Mutter verhaftet hatte - in den Untergrund zu gehen. 15 Monate versteckte sie sich in Berlin. Im Frühjahr 1944 wurde sie verhaftet und nach Theresien- stadt deportiert. Dort musste sie erneut Zwangsarbeit leisten, bis das Lager Anfang Mai 1945 befreit wurde.

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02.2007 - 09.2018

Veranstaltungsarchiv

Im Veranstaltungsarchiv können Sie sich über vergangene Veranstaltungen des Dokumentationszentrums vom Februar 2007 bis September 2018. Wir stellen Ihnen hierzu, so vorhanden, die Einladungen zum Download bereit.

8./9. September
Tag des offenen Denkmals

6. September 2018
Kriegsgefangene in Lichterfelde-Süd. Eine Spurensuche an einem historischen Ort

30. August
Italienische Militärinternierte in Berlin. Vor 75 Jahren verhaftete die Wehrmacht die italienischen Soldaten

7. Juni 2018
Zwangsarbeit im Berliner Untergrund. Telefunken und die Keller der Bockbierbrauerei

6. Juni 2018
Buchvorstellung: Heinz Wewer „Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungspolitik im Protektorat Böhmen und Mähren“

31. Mai 2018
Buchvorstellung: Geschichte und Gewinn. Der Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit.

13. Mai 2018
Internationaler Museumstag

5. Mai 2018
Tag der Städtebauförderung

25. April 2018
Zeitzeugengespräch mit Michele Montagano

21. März 2018 | Flughafen Tempelhof, Zollgarage
NS-Zwangsarbeit und Archäologie. Ausgrabungen auf dem Tempelhofer Feld

1. März 2018
Matthias Diefenbach: Autobahn und Zwangsarbeit. Eine Spurensuche zwischen Frankfurt (Oder) und Poznań

24. Januar 2018
Buchpräsentation: Zygmunt Klukowski „Tagebuch aus den Jahren der Okkupation 1939–1944“

Mittwoch, 20. September 2017
Öffentliches Zeitzeugengespräch mit Ugo Brilli, ehemaliger Italienischer Militärinternierter

Sonnabend, 9. & 10. September 2017
Tag des offenen Denkmals. Stadtrundfahrt "Spuren der Zwangsarbeit. Von unscheinbar bis kollosal."

Mittwoch, 17. Mai 2017
"24 und 1 ...es ist nie zu spät, eine Geschichte zu erzählen" Filmvorführung und Gespräch

Donnerstag, 20. April 2017
Das Tagebuch des Michele Sacco, ehemaliger italienischer Militärinternierter. Lesung und Gespräch mit Michele Sacco und Prof. Luigi Reitani

Dienstag, 14. März 2017
Erinnerungs- und Informationsort Ehemaliger Flughafen Tempelhof Gegenwärtiger Stand und Perspektiven für historische Dokumentationen

19. - 25. Februar 2017
Nazi Forced Labour. History and Aftermath. International Winterschool for Educators in Cooperation with the International Tracing Service (ITS)

28. November 2016
Vortrag: "Zwischen allen Fronten. Die Italienischen Militärinternierten in deutschem Gewahrsam."

10. & 11. September 2016
Jubiläumswochenende 10 Jahre Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit am Tag des Offenen Denkmal

10. September 2016
Lesung "Wim Stevens in Berlin"

24. Januar 2016
Erinnerung im Berliner StadtRaum - Videoscreening mit Gespräch und Kuratorinnenführung

14. und 15. November 2015
Eröffnungswochenende "Batterien für die Wehrmacht. Zwangsarbeit bei Pertrix 1939-1945" und Internationale Jugendbegegnungsstätte

24. September 2015
Aufarbeitung der Zwangsarbeit in Belarus und in den Niederlanden. Individuelle Erinnerungen in der Nachkriegszeit

12./13. September 2015
Tag des Offenen Denkmals

29. Juni 2015
Kinder von Zwangsarbeiterinnen und ihre Gräber auf deutschen Friedhöfen

27. und 28. Juni 2015
Tag der Architektur - öffentliche Führungen

7. Mai 2015
Filmpräsentation: „Verbrechen Liebe. Von polnischen Zwangsarbeitern und deutschen Frauen.”

26. März 2015
Podiumsdiskussion "Das Ende der Zwangsarbeit - Die Situation ausländischer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter vor 70 Jahren"

17. Mai 2015
Internationaler Museumstag

12. März 2015
Vor 75 Jahren: Die Polen-Erlasse

8. März 2015
Das weibliche Gesicht der Zwangsarbeit. - Spezialführung zum Internationalen Frauentag

26. Februar 2015
Buchpräsentation und Diskussion mit Dr. Gabriele Hammermann und Prof. Wolfgang Schieder: "Zeugnisse der Gefangenschaft - Aus Tagebüchern und Erinnerungen italienischer Militärinternierter in Deutschland 1943-1945"

23. Februar 2015
Wiss. Kolloquium Ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und die Berliner Justiz, 1939-1945

30. Januar 2015
Filmpräsentation und Gespräch: "Wiegenlied in den Tod - Himmlers Babylager im Dresdner Norden"

19. November 2014
Filmpräsentation und Gespräch: "The Halfmoon Files"

13./14. September 2014
Tag des offenen Denkmals

28. August 2014
#MuseUp im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

21. August 2014
Krank und arbeitsunfähig - Letzte Stationen für Berliner Zwangsarbeiter

22. Mai 2014
Raketen und Zwangsarbeit in Peenemünde - Die Verantwortung der Erinnerung

18. Mai 2014
Internationaler Museumstag

10. April 2014
"... ich habe kein Glück, denn ich bin zum Tode verurteilt ... " Belgische und französische Zwangsarbeiter vor Berliner Gerichten

27. März 2014
Schicksalswege durch das verzahnte Netzwerk der 42.000 NS-Ghettos und Lager

6. März 2014
Dr. Oetker und der Nationalsozalismus

23. Januar 2014
„Ostarbeiter”: meine Großeltern als Zwangsarbeiter - Eine historisch-biografische Rekonstruktion

21. Dezember 2013
Vortrag Kein Bewusstsein - Wie Ernst Heinkel zum Vorreiter und Vorbild bei der Beschäftigung von KZ-Häftlingen wurde und wer sich daran heute (nicht) stört.

19. September 2013
Buchpräsentation Florent Silloray - "AUF DEN SPUREN ROGERS"

12. September 2013
Podiumsdiskussion: Vom Alliierten zum Gefangenen - Das Schicksal Italienischer Militärinternierter

7./ 8 September 2013
Tag des Offenen Denkmals

21. + 22. Juni 2013
Workshop: Neuere Forschungen zur Geschichte der NS-Zwangsarbeit

21. Juni 2013
Vortrag "Branka". Arbeitsverwaltungen und Arbeitskräftepolitik im besetzten Ost- und Südosteuropa 1939-1944

19. Juni 2013
Vortrag Dr. Sven Keller: "Vor der Freiheit, vor dem Untergang – Gewalt gegen Zwangsarbeiter in der Endphase des Zweiten Weltkrieges"

13. Juni 2013
Vortrag Kai Wenzel: "Die Baracke - Zu einem Raumformat der Moderne"

5. Juni 2013
Filmvorführung „Gerhard und Bronia – Eine verbotene Liebe” WDR/ARD 2002

31. Mai 2013
Thomas Muggenthaler: „Verbrechen Liebe“. Kinder von Zwangsarbeitern brechen das Schweigen.

23. Mai 2013
Dr. Regina Plaßwilm: Die Grenzen des Erzählbaren. Erinnerungsdiskurse von NS-Zwangsarbeiter/-innen in Ost- und Westeuropa

15. Mai 2013
Dr. Verena Buser: „Schützende Inseln“ und Vorstufen der Vernichtung: Hachschara - und Arbeitseinsatzlager für Juden in Brandenburg

12. Mai 2013
Internationaler Museumstag, Theater der Erfahrungen

09. Mai 2013
François Cavanna „Das Lied der Baba“ und Tagebuch von Leonid Rjabchenko

13. September 2012
Buchpräsentation Sandra Hoffmann "Was ihm fehlen wird, wenn er tot ist"

08./09. September 2012
Tag des Offenen Denkmals

25. August 2012
Lange Nacht der Museen

23. Mai 2012
„Die Heimat erwartet Euch!” Die Repatriierung sowjetischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener nach dem Zweiten Weltkrieg

20. Mai 2012
Internationaler Museumstag

29. März 2012
„Sie dürfen während dieser Kommandierung Zivilkleidung tragen“ Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen in den Heimen des „Lebensborn“ e.V.

05. Januar 2012
Filmpreview: "Das Kindermädchen"

13. Dezember 2011
Filmvorführung: "Cato - Der Widerstand der Cato Bontjes van Beek"

17. November 2011
Die Lüge vom besseren Deutschland. Nationalsozialistische Anwerbefilme für „Ost-Arbeiter“.

19. Oktober 2011
"Der Aufstieg der Quandts - Eine deutsche Unternehmerdynastie"

15. September 2011
Der Kommandant - Ein NS-Täter in den Erinnerungen von Überlebenden

10./ 11. September 2011
Tag des offenen Denkmals Berlin

27. August 2011
Lange Nacht der Museen

25. August 2011
Der Wert der Arbeit. Unternehmen, Zwangsarbeit und nationalsozialistisches Regime am Beispiel der Luftfahrtindustrie.

30. Juni 2011
Vortrag: Tabak, Arbeit, Krieg.Zwangsarbeit im Reemtsma-Werk Hannover und in der Tabakwirtschaft der Krim.

14. April 2011
Lesung: Thomas Muggenthaler: "Verbrechen Liebe"von polnischen Männern und deutschen Frauen: Hinrichtungen und Verfolgung in Niederbayern und der Oberpfalz während der NS-Zeit

17. März 2011
Zwangsarbeit als Gegenstand justitieller Ermittlungen in West- und Ostdeutschland - Vortrag Dr. Edith Raim

24. Februar 2011
„Suche nach Erinnerung. Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ Ein Jugend-Filmprojekt

21. Dezember 2010
Zum „Alltag“ von NS-Zwangsarbeiter/innen in Berlin

18. November 2010
Matthias Breit: Das Molybdänbergwerk Vals–Alpeinerscharte 1941–1945 - Zwangsarbeit auf 2850 Metern Meereshöhe

04. Juli 2010
Rolf Hochhuth: Eine Liebe in Deutschland

28. Juni 2010
Dr. Bernhard Bremberger: Mahlow, Blankenfelde und andere Einrichtungen. Forschungen zur medizinischen Versorgung schwerstkranker Zwangsarbeiter.

17. Juni 2010
Ausstellungseröffnung "Vergessen. Verdrängt. Versöhnt. - Orte der NS-Zwangsarbeit in der Region Dahme-Spreewald“.

15. April 2010
Dr. Gisela Schwarze: Es war wie Hexenjagd. Die vergessene Verfolgung ganz normaler Frauen im Zweiten Weltkrieg

19. November 2009
Zum 70. Jahrestag des Kriegsbeginns: Aussiedlung und Massenmord, Widerstand und Kollaboration. Lesung aus den Tagebüchern des polnischen Arztes und Historikers Dr. Zygmunt Klukowski 1939-1944

02. Juli 2009
Das "Polenlager" in Haltern. Lebenswelten polnischer Displaced Persons in der britischen Besatzungszone

25. Mai 2009
Nach der Entschädigung der Zwangsarbeiter. Geschichte und Erinnerung im deutsch-tschechischen Verhältnis

14. Mai 2009
Arbeitshaus und Zwangsarbeit. Das „Arbeits- und Bewahrungshaus“ Rummelsburg in der NS-Zeit

19. Februar 2009
Sklavenarbeit und Gewalt. Das Außenlagersystem des KZ Neuengamme

13. Januar 2009
Menschenjagd und Propaganda – Die Rekrutierung von Arbeitskräften in den besetzten Gebieten in der Sowjetunion 1941-1944

27. November 2008
Der Völkermord an den böhmischen und mährischen Roma 1939-1945

16. Oktober 2008
Zum Alltag tschechischer Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in der Rüstungsmetropole Berlin

13./14. September 2008
Tag des offenen Denkmals

17. Juli 2008
Zwangsarbeit als Phänomen des Alltagslebens im Protektorat Böhmen und Mähren

26. Juni 2008
Vortrag: Ein Fotograf der „seelischen Leere“. Zdeněk Tmej und die Visual History der Zwangsarbeit

08. Mai 2008
Filmvorführung: Reise nach Kriwoj Rog. Deutsch-Ukrainische Geschichte(n)

27. April 2008
Führung zum ehemaligen Produktionsgelände der Dreilinden-Maschinenbau GmbH und zu den ehemaligen Zwangsarbeiterlagern in Kleinmachnow

28. Februar 2008
Buchvorstellung: Zwangsarbeit in Berlin. Archivrecherchen, Nachweissuche und Entschädigung

31. Januar 2008
Zeitzeugengespräch zur Zwangsarbeit bei Bosch mit Wanda Zatryb, Marianna Janowska und Krystyna Cieliszak

10. Januar 2008
Filmvorführung: Das Schweigen der Quandts

08. Mai - 14. Oktober 2007
Begleitprogramm: Erinnerung bewahren. Sklaven- und Zwangsarbeiter des Dritten Reiches aus Polen 1939-1945

08. November 2007
Zwangsarbeit im Flick-Konzern im Zweiten Weltkrieg

11. Oktober 2007
Buchpräsentation und Lesung: Bogdan Bartnikowski „Eine Kindheit hinterm Stacheldraht“

06. September 2007
Polnische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen. Selbstdarstellung und Fremdwahrnehmung

08./09. September 2007
Tag des offenen Denkmals

19. Juli 2007
Polnische Zwangsarbeit für das Deutsche Reich

05. Juli 2007
Zeitzeugengespräch mit Henry Schwarzbaum anlässlich der Buchvorstellung "… warum es lebenswichtig ist, die Erinnerung wachzuhalten" - Zwangsarbeit für Siemens in Auschwitz und Berlin

21. Juni 2007
Zum Einsatz von Polinnen und Polen in der Berliner Rüstungsindustrie 1940-1945. Ein Schicksal, eine Firma, ein Lager.

12. Juni 2007
Präsentation der Ergebnisse des Seminarkurses „Kunst und Kultur als Auseinandersetzung mit dem Holocaust“

24. Mai 2007
Der Zweite Weltkrieg in Polen. Forschung und Kontroversen aus polnischer und deutscher Sicht

19. April 2007
Zwangsarbeit und GBI. Das Zwangsarbeiterlager in Berlin-Schöneweide und die Doppelrolle Albert Speers als Generalbauinspektor und Rüstungsminister

24. Februar 2007
Das Dokumentationszentrum stellt sich vor - Führungseinladung