Sonderausstellung

Trotzdem da!

Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen

 

21. November 2025 - 26. April 2026

Während der Zeit des Nationalsozialismus waren freundschaftliche und intime Kontakte zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter:innen unerwünscht. Zum Teil waren sie streng verboten. Doch sie sind »trotzdem da«: Kinder, die aus solchen Beziehungen hervorgegangen sind. Ihre Geschichten wurden lange tabuisiert. Sie sind wissenschaftlich wenig erforscht und in der Erinnerungskultur kaum präsent. Diese Ausstellung ist ihren Lebensgeschichten gewidmet.

Verbotene Beziehungen 

Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges mussten rund 13 Millionen Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter:innen im Deutschen Reich arbeiten. Bei freundschaftlichen oder intimen Kontakten mit Deutschen drohten beiden Seiten hohe Strafen. Sie reichten von Gefängnisstrafen über die Einweisung in ein Konzentrationslager bis zur Todesstrafe. Dennoch wurden Kinder aus solchen Beziehungen geboren.

Die Kinder 

Viele Kinder aus verbotenen Beziehungen wussten lange nicht, dass ein Elternteil Kriegsgefangener oder Zwangsarbeiter:in gewesen war. Häufig wurden sie dennoch als uneheliches Kind und nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechend stigmatisiert. Immer wieder wurden sie rassistisch beleidigt und diskriminiert. Viele suchten Jahrzehnte nach einem unbekannten Elternteil – in manchen Fällen mit Erfolg.


Begleitprogramm zur Ausstellung:

20. November 2025, 19 Uhr | Eröffnung (mit Anmeldung)
22. Januar 2026, 19 Uhr | Film und Gespräch mit Zeitzeugin und Regisseurin: Für eine Liebe so bestraft (2000) von Erika Fehse
19. März 2026, 19 Uhr | Film und Gespräch: Ein multiperspektivischer Blick auf »verbotene Beziehungen«
16. April 2026, 19 Uhr | Lesung und Gespräch mit Zeitzeugen und Expert*innen: Schattenschicksale. Lebenswege Kriegskinder aus verbotenen Beziehungen

19.-21. März 2026 | Tagung: Verbotener Umgang – Geschichte, Erinnerung, Kontinuitäten

 

Kurator:innenführungen:

Do 20.11.2025, 17:30 Uhr
So 07.12.2025, 14 Uhr  
Do 22.01.2026, 18 Uhr
Do 19.03.2026, 18 Uhr 
Do 16.04.2026, 18 Uhr
So 26.04.2026, 14 Uhr

ohne Anmeldung

 

Workshops:

11. -12. Februar 2026 | Comic-Workshop: Gemeinsam Geschichte zeichnen: Trotzdem da! (für Anfänger*innen) (mit Anmeldung)
25. April 2026, 10 - 17 Uhr | Forschungsworkshop: Familiengeschichte und mögliche NS-Beteiligung (mit Anmeldung)


Bildungsangebote

Führungsbuchung: 
030-6390288 27 oder 030 6390 288 21
bildung_ns-zwangsarbeit(at)topographie.de

Für Lehrkräfte hat die Projektgruppe »Multi-peRSPEKTif« Bildungsmaterialen entwickelt, die heruntergeladen werden können:

Vorbereitung eines Ausstellungsbesuchs

Zur Vorbereitung eines Ausstellungsbesuchs können vier Filmclips angesehen werden. Nach jedem Clip findet eine Reflexion mit Hilfe von Impulsfragen statt.

Modul 1

Fragen und Suchaufgaben für einen dialogischen Ausstellungsbesuch

Ein Arbeitsblatt (PDF) kann heruntergeladen, ausgedruckt und beim Ausstellungsbesuch ausgefüllt werden.

Modul 2

Nachbereitung des Ausstellungsbesuchs

Im dritten Modul unterstützen Fragen beim gemeinsamen Rückblick. Drei weitere Filmclips geben Ausblicke auf weiterführende Diskussionen.

Modul 3

Handreichung mit methodischen Hinweisen und Hintergrundinformationen


Pressekontakt:

Daniel Felleiter
presse_ns-zwangsarbeit(at)topographie.de
030-6390 288 14
Presseinformation


Katalog

Katalog zur Wanderausstellung.

deutsch
24,00 €, 168 Seiten, ISBN 978-3-86241-515-1

Verlagsbestellung

 

Flyer

Flyer zur Ausstellung


Download


trotzdem da! – Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen ist ein Projekt der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Es wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.

Kooperationspartner*innen sind die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, das Projekt Multi-peRSPEKTif (Denkort Bunker Valentin / Landeszentrale für politische Bildung Bremen) und das Kompetenzzentrum für Lehrer(innen)fortbildung Bad Bederkesa.