Deutschland und Italien als Bündnispartner 1936-1943
Im Zweiten Weltkrieg waren NS-Deutschland und das faschistische Italien zunächst Bündnispartner. Am 8. September 1943 trat Italien aus dem Bündnis aus. Die deutsche Wehrmacht nahm daraufhin die italienischen Soldaten und Offiziere gefangen. Etwa 650 000 wurden in das Deutsche Reich und in die besetzten Gebiete deportiert. Das NS-Regime wollte die Arbeitskraft der Italiener ausbeuten. Da im besetzten Italien ein von Deutschland abhängiger faschistischer Marionettenstaat fortbestand, erklärte man die Kriegsgefangenen zu Militärinternierten. So waren die Italiener zwar Militärangehörige eines befreundeten Staates, konnten aber zugleich ohne Rücksicht auf das Völkerrecht als Zwangsarbeiter in der Rüstung eingesetzt werden. Hunger, Krankheiten und Gewalt prägten den Alltag der Gefangenen.
Um den Arbeitsertrag zu steigern, erklärte man sie im Sommer 1944 schließlich zu „Zivilarbeitern“. Ihre Lebensbedingungen verbesserten sich jedoch nur für kurze Zeit. Etwa 50 000 starben in den knapp zwei Jahren der Gefangenschaft.
In Italien und Deutschland kam die Anerkennung für das Schicksal der Militärinternierten erst spät. Von deutscher Seite hat die übergroße Mehrheit der Militärinternierten bis heute keine Entschädigung erhalten.
Chronologie der Ereignisse
1922 - 1938
| 1922 |
1936 | |
1938 | |
1938 | |
1938 Münchener Konferenz: Mussolini "vermittelt" zugunsten Deutschlands |
1939 - 1941
| 1939 |
1939 | |
1940 | |
1941 | |
1941 |
1943
| Juli 1943 |
September 1943 | |
September 1943 | |
Juli 1943 | |
September 1943 | |
September 1943 | |
September 1943 |