
Ein Stockbett als stiller Zeuge
Aus unserer Sammlung
Ab 20. Oktober 2023
Im Jahr 2017 wurde in der Gemeinde Wedemark in Niedersachsen ein ungewöhnlicher Fund gemacht. Von dem Dachboden eines ehemaligen Emaillierwerks konnten mehrere historische Holzmöbel geborgen werden, die der Unterbringung von Zwangsarbeiter:innen dienten. Sie mussten um 1943 im Emaillierwerk arbeiten.
Unter diesen Holzmöbeln befanden sich auch zwei Stockbetten – mit einer Besonderheit: Die Betten sind mit emaillierten Namensschildern versehen, die viele Fragen über das Schicksal der unbekannten Zwangsarbeiter:innen aufwerfen. Eines der beiden Stockbetten übergab die Gemeinde Wedemark 2020 dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit als Schenkung.
Was kann uns dieses Objekt erzählen? Mit der Präsentation möchten wir verschiedene Rechercheansätze veranschaulichen und die Bedingungen unter denen Zwangsarbeiter:innen leben mussten, näher beleuchten.
Tödliche Zwangsarbeit in Karya
Deutsche Besatzung und der Holocaust in Griechenland
18. August 2024 - 2025
Wie kann eine gemeinsame Auseinandersetzung in Deutschland und Griechenland mit der kaum bekannten Geschichte der NS-Zwangsarbeit im besetzten Griechenland gefördert werden? Innovative und partizipative Formen der Geschichtsvermittlung und bi-nationale Begegnungsprojekte stärken gegenseitiges Verständnis und damit europäische Werte.
Ausgehend von bislang nicht publizierten Fotos der Zwangsarbeit jüdischer Männer an der Bahnstrecke in Karya wird eine multiperspektivische Wanderausstellung erarbeitet. Unter Einbeziehung von Studierenden aus Deutschland und Griechenland untersucht die Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften der Universität Osnabrück den Ort geoarchäologisch nach Massengräbern und Spuren der Zwangsarbeit und entwickelt ein qualitativ und visuell hochwertiges 3-D-Modell, das den Tatort erfahrbar macht. In einem partizipativen Ansatz fließen Ergebnisse von Zeitzeugenbegegnungen und Workshops mit Nachkommen von Überlebenden in das deutsch-griechische Projekt ein.
Die Ausstellung wird durch die Stiftung EVZ gefördert.